Squealer-Rocks.de CD-Review
Rick Springfield - Venus In Overdrive

Genre: Rock / Pop
Review vom: 27.07.2008
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 29.07.2008
Label: Angelmilk Records



Auch wenn es still geworden ist um Rick Springfield: Wirklich weg war der geborene Australier zu keinem Zeitpunkt, dazu sind seine Talente auch schlicht zu vielseitig. Ohnehin, während Springfield in den Staaten regelmäßig die vorderen Plätze der Charts belegte, blieb sein Erfolg in Europa, von "Jessie's Girl" mal abgesehen, eher durchwachsen.

Nachvollziehbar war das nie, ist es auch heute nicht, denn die Mischung aus wunderbar leichtfüßigem Pop mit Rock-Einschüben war und ist geradezu prädestiniert für die Charts dieser Welt. Und so wundert es nicht, dass der Mann mit fast 60 Jahren und unzähligen Projekten auf dem Buckel sehr genau weiß, wie Wohlfühl-Mucke klingen muss und mit “Venus In Overdrive” den Beweis dessen antritt. Zwischen dem gut gelaunten Opener “What’s Victoria’s Secret” und dem irisch angehauchten, chorgestützten Rauswerfer “Saint Sahara” liefert der eingewanderte Ami eindrucksvolles Melodie-Kino ab, pendelt zwischen (selbstredend nicht immer ganz kitschfreien) Balladen und bissfesten Pop-Rockern, wirft mit großen Gefühlen und nicht minder großen Melodien geradezu verschwenderisch um sich und produziert mal wieder eine Langrille, die einen mit jeder Umdrehung mehr immer weniger loslässt.

Nummern wie der Fetzer “Mr. PC” oder das fast U2-mäßige “3 Warning Shots” zeigen deutlich, dass Springfield weit mehr ist als der sanfte Schmusebarde aus der Schublade der musikalischen Belanglosigkeiten. Bei “God Blinked” geben sich Rock’n’Roll und Swing die Hand, während “I’ll Miss That Someday” purer Singer/Songwriter-Stoff in bester US-Tradition ist. Über allem steht die nach wie vor großartige Stimme des Herrn Springfield und seine höchst professionelle Art, kompakte und eingängige Songs zu schreiben.

Na klar, Rick Springfield ist kein Metal. Rick Springfield ist im Grunde nicht mal Rock, jedenfalls nicht durchgehend. Aber Rick Springfield steht seit etlichen Jahrzehnten (scheiße, der Mann hat die High School verlassen, bevor ich geboren wurde, und ich bin quasi schon 40!) für Pop-Rock der gehobenen Güteklasse, und das gilt auch für “Venus In Overdrive”. Ein Album mit viel Liebe zum Detail, eingängig und doch mit Wachstumspotential. Es steht zu befürchten, dass ein Künstler wie Rick Springfield aller Qualität zum Trotz untergehen wird im Overkill der gecasteten Medien-Kasper. Es liegt an euch, das zu verhindern!

Tracklist:

1. What's Victoria's Secret?
2. I'll Miss That Someday
3. Venus in Overdrive
4. One Passenger
5. Oblivious
6. 3 Warning Shots
7. Time Stand Still
8. God Blinked (Swing It Sister)
9. Mr. PC
10. She
11. Nothing Is Ever Lost
12. Saint Sahara

DISCOGRAPHY:

1972 - Beginnings
1973 - Comic Book Heroes
1974 - Mission Magic
1976 - Wait For Night
1978 - Beautiful Feelings
1981 - Working Class Dog
1982 - Success Hasn’t Spoiled Me Yet
1983 - Living In OZ
1984 - Hard To Hold
1985 - Tao
1988 - Rock Of Life
1989 - Rick Springfield’s Greatest Hits
1999 - Karma
2001 - Alive
2004 - shock/denial/anger/acceptance
2005 - The Day After Yesterday
2005 - Written In Rock-Anthology
2006 - Working Class Dog (Expanded Edition)
2007 - Christmas with you
2007 - The Early Sound City Sessions (2007) (Originalaufnahmen zu Beautiful Feelings von 1978
2008 - Venus In Overdrive
2009 - My Precious Little One
2010 - From The Vault (mit Jeff Silverman)

SQUEALER-ROCKS Links:

Rick Springfield - Venus In Overdrive (CD-Review)
Rick Springfield - Original Album Classics ( 5 CD Box) (CD-Review)

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