Squealer-Rocks.de CD-Review
Kid Rock - Rock'n'Roll Jesus

Genre: Rock
Review vom: 20.07.2008
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Atlantic (Warner)



Ganz ehrlich, bislang konnte ich mich für ein Album von Kid Rock nicht wirklich begeistern. Klar, der Mann hatte unfassbar geile Klopper wie “Cowboy” oder “Only God Knows Why” zelebriert, aber die gerne und oft von ihm zelebrierte Hip Hop-Symbiose auf seinen Scheiben stelle jedenfalls einen ignoranten Doof-Rocker wie meine Wenigkeit vor unüberwindbare Hindernisse.

Mit “Rock’n’Roll Jesus” allerdings hat sich einiges geändert. Ist es die Weisheit des Alters, die den gewesenen Pamela Anderson-Begatter hat Abstand nehmen lassen von der gequirkelten Kacke aus Rock und Hip Hop? Wir werden es kaum erfahren, und im Grunde spielt es auch keine Rolle. Fakt ist: Kid Rock hat eine der besten Scheiben des Jahres 2008 abgeliefert, Punkt. Angefeuert vom Smasher “All Summer Long” zelebriert der Charisma-Bolzen auf seinem neuesten Output Rock, Blues und Country in Perfektion.

Klar, auf einen Stil festlegen wird sich Kid Rock in diesem Leben nicht mehr, und so wundert es nicht, dass “Rock’n’Roll Jesus” eine mächtig abwechslungsreiche Scheibe geworden ist. Und natürlich, über allem thront und schwebt der Sommer-Hit des Jahres. Lynyrd Skynyrd hätten sich vermutlich keine gelungenere Zweit-Verwertung ihrer unsterblichen Nummer wünschen können, und wem’s bei “All Summer Long” die Mundwinkel nicht Richtung Norden zieht, der ist taub oder mag Bohlen. Oder beides. So oder so werden wir uns mit derartigem Gesocks nicht abgeben und einer der Scheiben des Jahres 2008 huldigen. Kid Rock ist besser denn je und nicht nur wegen der Chart-Platzierung von “Rock’n’Roll Jesus” ganz oben angekommen. Egal, ob ergreifende, kitschfreie Balladen im Stile von “Blue Jeans And A Rosary”, staubtrockene Rock’n’Roll-Blues-Stampfer (“Lowlife”) oder mit einem Augenzwinkern zelebrierte Country-Nummern (bei “Half Your Age” können sich Bon Jovi anhören, wie das wirklich geht) - Mr. Rock lässt den Hörer teilhaben am Spaß, den er selbst unüberhörbar an seiner Mucke hat. Auch vor Gospeleinlagen (“Amen”, “When U Love Someone”) schreckt der Ami nicht zurück und selbstredend weiß er nach wie vor, wie man es krachen lässt: Biester wie “So Hott” oder der inoffizielle “Cowboy”-Nachfolger “Sugar” lassen keinen Stein auf dem Anderen und keinen Nacken ungeschüttelt.

Unnötig zu erwähnen, dass der perfekte, knackige Sound von “Rock’n’Roll Jesus” passt wie Arsch auf Eimer So macht es denn auch im Grunde wenig Sinn, auf einzelne Songs einzugehen. “Rock’n’Roll Jesus” ist ein schlicht großartiges Album geworden, ohne Ausfälle und mit dem Zeug zur Platte des Jahres. Vielen Dank, Mr. Rock ... wir sehen uns in meiner Jahres-Top-Ten!

Tracklist:

01. Rock’n’Roll Jesus
02. Amen
03. All Summer Long
04. Roll On
05. So Hott
06. Sugar
07. When U Love Someone
08. New Orleans
09. Don’t Tell Me U Love Me
10. Blue Jeans And A Rosary
11. Half Your Age
12. Lowlife (Living The Highlife)

DISCOGRAPHY:

1990 - Grits Sandwiches for Breakfast
1992 - Back from the Dead
1993 - The Polyfuze Method
1994 - Fire It Up (EP)
1996 - Early Morning Stoned Pimp
1998 - Devil Without a Cause
2000 - The History of Rock
2001 - Cocky
2003 - Kid Rock
2006 - Live Trucker
2008 - Rock N Roll Jesus
2010 - Born Free
2012 - Rebel Soul
2015 - First Kiss

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