Squealer-Rocks.de CD-Review
daylight dies - Lost To The Living

Genre: Doom Metal
Review vom: 14.07.2008
Redakteur: TheMattes
Veröffentlichung: 14.07.2008
Label: Candlelight Records



Gegründet 1996 in den USA, ist „Lost To The Living“ das dritte Herausbringsel von daylight dies. Beim ersten Hören hatte ich allerdings Schwierigkeiten, die Songs auseinander zu halten, obwohl ich nach dem Opener „Cathedral“ einen Anflug von Begeisterung verspürte. Gegen dieses mittlere Tempo habe ich auch nichts, die Riffs sind scharf geschliffen und man wartet förmlich auf das nächste Break, die Spannung steigt und …..bitte, da ist es und der einsetzende growlige Gesang (oder „grausige“?) stört mich erstmal nicht. Das Tempo bleibt schleppend, der Song gut, die Leadgitarre kommt zu ihrem Recht und der Wiedererkennungswert ist hoch. Guter Beginn, mal hören, wie es weitergeht.

Die nächsten Songs „A Portrait In White“ und „A Subtle Violence“ ähneln sich und „Cathedral“ doch sehr, unterscheiden sich nur in Kleinigkeiten, manchen Riffs oder einem Solo.
„And A Slow Surrender“ ist eine sehr langsame Ballade mit leisen Drums, eine schöne Melodie klimpernden Gitarre und drüber liegenden Streichern bzw. Keyboard. Dann aber nimmt der Song in der zweiten Hälfte Fahrt auf mit krachenden Riffs und schönem Gitarrensolo. Das Schöne dabei: hier kann der Gesang gar nichts kaputtmachen, denn es gibt keinen Text. Voll gut, ey!
Bei „At A Loss“ geht’s weiter wie gehabt, und bei „Woke Up Lost“ gibt es, welche Überraschung, sogar cleanen Gesang, weshalb mir der Song gleich besser gefällt, kommt aber ein wenig spät aus der Hüfte. Es geht zwar ziemlich schleppend zu, aber es gibt zum Schluss einen schönen Instrumentalteil mit starken Leads. Seinerseits ähnelt er stark „And A Slow Surrender“.
„Descending“ ist wie die anderen, aber „Lost Alone“ kann auch für sich alleine stehen, ist es doch eine sehr leise, ruhige Ballade mit cleanem Gesang. Hiphiphurra!
Der längste Song „The Morning Light“ reiht sich nicht in die Reihe der verwechselbaren, schwer unterscheidbaren, Songs ein, ist mit „Cathedral“ und „Woke Up Lost“ noch ein klitzekleines Highlight auf „Lost To The Living“.

Es sind die Kleinigkeiten, die die Songs unterscheidbar machen. Dabei hilft allerdings nur konzentriertes Zuhören und bei mir im Speziellen häufiges Hören, denn erst dann kriegt man alle Details wirklich mit. Trotzdem haben die Songs sehr viele Gemeinsamkeiten, die sie ansonsten, zumindest für mich, schwer unterscheidbar machen. Vor allem bei den ersten Hörversuchen hatte ich echte Schwierigkeiten, da die Geschwindigkeit der Musik maximal im Midtempo-Bereich liegt, und sonst nur quasi zwischen langsam und schleppend (haha!), variiert. Dabei sind die meist hochgezogenen Soundwände aus verzerrten Gitarren auch nicht gerade hilfreich.

Was ist das nun? Death-, Doom-, Doomdeathmetal? Ich meine irgendwie so etwas! Allerdings mag ich diese Art von Gesang einfach nicht, denn er ist stets gleichförmig und der Text völlig unverständlich, außer auf „The Morning Light“, da habe ich doch tatsächlich ein paar Wörter erahnen können. Insgesamt ist der Gesang nicht in der Lage, den Songs eine eigene Identität zu verleihen. Am besten sind noch die cleanen Parts, die allerdings von Egan O’Rourke gesungen werden. So etwas sollten daylight dies öfter in ihre Stücke einbauen.
“Lost To The Living” besteht also aus zu vielen gleichförmigen Stücken um als wirklich gute Platte bezeichnet werden zu können. Nur drei verhältnismäßig gute Songs sind zu wenig und von einer Platte erwarte ich mehr als die allgegenwärtige düstere Athmosphäre, gute Musik eben.

„Lost to the Living is a mix of beautiful melancholic leads and harsh dissonant rhythms; despair driven hooks and the overall dark atmosphere you’ve come to expect.”
Jesse Haff

Das ist so ganz falsch nicht, aber dass das auch gut gelungen ist, möchte ich bezweifeln, denn mit z.B. Candlemass können daylight dies bei weitem nicht mithalten.

Tracklist:
1. Cathedral
2. A Portrait In White
3. A Subtle Violence
4. And A Slow Surrender
5. At A Loss
6. Woke Up Lost
7. Descending
8. Last Alone
9. The Morning Light

Line Up:
Nathan Ellis - vocals
Barre Gambling - guitar
Charlie Shackelford - guitar
Jesse Haff drums
Egan O'Rourke – bass

DISCOGRAPHY:

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