Squealer-Rocks.de CD-Review
Grave Robber - Be Afraid

Genre: Punk Rock
Review vom: 14.07.2008
Redakteur: TheMattes
Veröffentlichung: 11.07.2008
Label: Retroactive Records



Da habe ich mich mal wieder vorgedrängelt und muss nun mit den Konsequenzen leben, die da heißen: Punkrock! Das hat man nun davon, wenn man nach dem Namen oder dem Titel geht und voreilig handelt. Aber ich bin vor nichts bange und hier nun das hoffentlich trotzdem aussagefähige Review von TheMattes zu der Debut-Schlachtplatte von Grave Robber, die da betitelt ist mit „Be Afraid“. Ein bisschen Angst hat noch niemandem geschadet und hier geht’s jetzt los.

Hey, ihr da von der Promo-Firma: das mit dem „Gothic Hard Rock“ kann doch nur ein Scherz sein. Horror-Cover, Horror-Bandname, zum fürchtender Plattentitel und Songtitel mit Grusel-Texten machen noch keinen Hardrock, geschweige denn Gothic Hardrock. Wir haben es hier mit Punk zu tun, der sich meiner Beurteilung aber irgendwie entziehen will. Dem ungeachtet ich bin hartnäckig und sage mal folgendes zu „Be Afraid“ von Grave Robber:
Kurz sind die Songs und knackig auf den Punkt gebracht. Das Intro „Der Exorcist“ eröffnet den Horror-Reigen mit irgendwas rückwärts Gesprochenem und bedrohlicher Orgelmusik, bzw. Keyboard. Sehr nett, aber klischeehaft. Danach wird’s eben dreimal laut und heftig punkig, mit typischen Chören, ehe mit „Rigor Mortis“ die Geschichte doch eher in Hardrock-Gefilde hinüber gleitet. Auch hier hören wir aber die für Punk so typischen Chöre (und dann auch noch: „Ohoho!“ Meine Güte!), aber der Song gefällt mir schon gut, weil auch der Sänger viel besser agiert.

Dann geht’s weiter wie gehabt, ehe „Golgotha“ richtig einen auspackt. Untermalt von diversen Sounds geht’s zum „Golgotha“, dem „Ort des Schädels“, wenn mich nicht alles täuscht. Sehr kurz, aber nett. Es geht dann nahtlos über in den „Reanimator“ (nebenbei ein toller Horrorfilm von Brian Yuzna, 1985, hier als Song allerdings wieder mit hohoho-Chören; siehe auch Calabrese mit „The Travelling Vampire Show“).

Und so geht es weiter und weiter und weiter……, bis mich „I Wanna Kill You …“ aus meiner Lethargie reißt. Der Song ist wirklich klasse, hört sich aber an wie der Elvismetal von Volbeat, d.h. die Mischung aus Metal und Rockabilly. Trotzdem, oder gerade deswegen, richtig gut. Müsst ihr euch anhören!

Zu dieser Punk-Sache fehlt mir aber bei allem Verständnis irgendwie der Zugang, deshalb hier ein Ausschnitt aus dem Infoblatt der Promofirma:

„If you like your gothic/shock rock spiked with a little arsenic und a healthy dose of dark humor, check out Be Afraid! Band Members Dr. Cadaver, Nameless und Maggot offer you chainsaw guitars, super-tight arrangements, and blatant morbidity wrapped around insanely catchy choruses. Wretched provides elite vocal skills in a mesmerizing Danzig/Halford sort of way! Their theatrical stage show, zombie-like costumes (in GWAR-like fashion!), let fans know this is not your everday band.”

Promo-Prosa wie gemalt! Der Rest des Textes ist noch mehr…., ich sach mal,….an den Haaren herbeigezogen mit noch mehr irren Vergleichen und Erklärungen beispielsweise für den Bandnamen (Nein, das gebe ich hier jetzt nicht wieder!). Und wenn das „Gothic Hard Rock“ ist, dann brauche ich neue Ohren. Lordi ist Hardrock, um Klassen besser und hat diese Horrorthematik ebenfalls besser umgesetzt, denn Punk passt auch meiner bescheidenen Meinung einfach nicht dazu, aber das nur nebenbei. „Gothic Hard Rock“ ist Etikettenschwindel und hier will jemand auf einen fahrenden Zug aufspringen, der aber offensichtlich zu schnell ist.

Die kleinen Soundeinlagen machen Spass, aber mehr auch nicht. Und noch mal: die Bezeichnung Hardrock ist `ne echte Frechheit, das ist PunkPunkPunk, verflixt noch mal (ich glaub, ich bin echt stinkig!).

Der Gesang erinnert mich ganz stark an Volbeat’s Michael Poulsen. Wenn ich ehrlich bin, sind sie sich sogar zum Verwechseln ähnlich. Schaltet mal in dem Mediaplayer eures Vertrauens zwischen beiden Sängern hin und her, dann wisst ihr, was ich meine. Damit will ich aber auch sagen, dass zumindest der Gesang echt gut ist.

Fazit: guter Gesang (bester Song: „I Wanna Kill You…“, obwohl ich ansonsten schwören würde, dass der Song von Volbeat sein muss), durchschnittliche Gruselnummer im Punk-Gewand für Teenies, für Hardrocker und Metaller nicht geeignet. Punker und punk-affine Musikliebhaber sollten „Be Afraid“ aber antesten.

Puuuuh, geschafft!

Tracklist:
1. The Exorcist
2. Skeletons
3. Burn Witch, Burn
4. Bloodbath
5. Rigor Mortis
6. Buried Alive
7. Screams Of The Voiceless
8. Golgotha
9. Reanimator, Schizofiend
10. Dark Angel
11. I Wanne Kill You Over And Over Again
12. I, Zombie
13. Army Of The Dead
14. Rigor Mortis (Bonus Track); Team Cybergeist Remix, by Angel from the mainstream metal band Dope

Line Up:
Wretched – vokills, shovel
Dr. Cadaver – doom tubs, vokills
Nameless – guitar, vokills
Maggot – bass, vokills

Additional musicians:
Shawn Browning – guitar, vokills
Tim Bushong – cowbell, vokills

DISCOGRAPHY:

2008 - Be Afraid

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