Squealer-Rocks.de CD-Review
Pyramaze - Immortal

Genre: Power Metal
Review vom: 02.06.2008
Redakteur: TheMattes
Veröffentlichung: 30.05.2008
Label: Locomotive Records



Tach Leute, heute möchte Euch der Mattes, Spezialist für Merkwürdiges, mit einer Band bekannt machen (falls ihr nicht schon die Vorgängeralben kennt), die im Moment gar keinen Sänger mehr hat.
Diese armen und bedauernswerten Geschöpfe haben sich unter dem Namen Pyramaze zum Gruppenkuscheln und Trauern zusammen geschlossen, und weil Trauern immer von guter Musik untermalt sein sollte (behaupte ich jetzt einfach mal), haben sie „Immortal“ herausgebracht, auf der einer der besten Sänger im harten Sangeszirkus ins Mikro gebrüllt hat, nämlich Matthew „Matt“ Barlow“. Mittlerweile ist Matt wieder bei Iced Earth und das ist mit Sicherheit sehr schade für Pyramaze, aber das ist eben Künstlerpech (nie war es so wahr wie diesmal!). Schließlich war es wohl Michael Kammeyer, der Matt Barlow aus seinem Dornröschenschlaf geholt hat und damit selbst den Weg dieses Barden zu Iced Earth überhaupt erst möglich machte. Ätschibätsch, sozusagen.
Fest steht eines jedenfalls, nämlich, dass „Immortal“ dann gar keine schlechte Platte sein kann. Richtig? Genau!

Wie es sich für so eine Scheibe gehört, gibt es ein wirklich nettes, mäßig dramatisches Intro „Arise“, wo etwas „up from the ashes“ kommt, nämlich ebenjener aus dem zweiten Song „Year Of The Phoenix“, ebendieser erhebt sich ja immer wieder aus der eigenen Asche zu neuem Leben (siehe auch Harry Potter). Ebenso wie „Ghost Light“ ist das geiler Power Metal, ähnlich natürlich wie bei Iced Earth, aber eigenständig genug, um nicht als Iced Earth unter Pseudonym zu gelten. Es ist hart, nicht klischeehaft, hält mich bei der Stange. Es gibt ruhigere Teile und die Stimme von Matt Barlow adelt „Ghost Light“ genauso wie alle anderen Songs. Sehr überzeugend sind hier die schönen Melodiebögen und mehrstimmigen Gesänge, die den Songs eine eigene Identität verleihen.
Ein wenig ruhiger geht es, zumindest teilweise, bei „Touched By The Mara“ zur Sache, ehe „A Beautiful Death“ wieder Gummi gibt.
So, jetzt wird es gaaaanz ruhig in die Töpf, wie der Koch aus der Muppet-Show sagen würde, denn Klavier und Streicher erfüllen die von bisher doch ziemlich rabiaten Klängen erschütterte Atmosphäre mit „Legacy In A Rhyme“. Hübsch anzuhören und mit „Caramon’s Poem“ geht es dann aber wieder ab wie gehabt, bevor wir zu dem Highlight und meinem Lieblingsong kommen, nämlich „The Highland“, einem ganz, ganz, ganz tollen Song, diesmal vom Typ der Blinden Gardinen. Bei dieser spannenden Komposition erübrigen sich nähere Beschreibungen. Klasse!
Mit „Shadow Of The Beast“ geht es mit Schmackes (und in diesem Review mit Mattes) in die letzte Kurve, aus der wir auch nicht herausfliegen, sondern mit Bravour über die Ziellinie brettern. Quasi als Siegeshymne gibt’s dann noch einen Rausschmeißer, der da heißt „March Through An Endless Rain“, mit Chor, Schlagzeug, Keys und Streichern, ehe die Gitarre ein paar Schlusspunkte setzt, die sich gewaschen haben. Niedliche zwei Minuten!

Im Grunde ist es schon eine merkwürdige Sache, wenn eine Band ein Werk herausbringt, bei dem der Sänger schon längst bei einer anderen Band den Frontmann gib. Aber das ist Kismet, wie der Araber sagt, und damit müssen Pyramaze (wohl ein Kunstwort aus Pyramide und Maze – Irrgarten???) jetzt schließlich leben.
Hier gibt es demzufolge Power Metal ohne Wenn und Aber mit Iced Earth–Touch, aber doch einigermaßen eigenständigem Stil und ein bisschen mehr Keys. Wer wie ich von Iced Earth nicht viel Ahnung hat, der muss sowie so nicht ständig diesen Vergleich anstellen. Für alle diejenigen also ist „Immortal“ von Pyramaze eine wirklich gute Platte mit Spaßgarantie geworden, die das auch mehrfache Anhören lohnt.


Tracklisting:
1. Arise
2. Year Of The Phoenix
3. Ghost Light
4. Touched By The Mara
5. A Beautiful Death
6. Legacy In A Rhyme
7. Caramon’s Poem
8. The Highland
9. Shadow Of The Beast
10. March Through An Endless Rain

Line Up:
Michael Kammeyer – guitars
Matthew Barlow – vocals
Morten G. SØrensen – drums
Jonah Weingarten – keyboards
Niels Kvist – bass
Toke SkØnnemand – guitars

DISCOGRAPHY:

2004 – Melancholy Beast
2006 – Legend Of The Bone Carver
2008 - Immortal


SQUEALER-ROCKS Links:

Pyramaze - Immortal (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren