Squealer-Rocks.de CD-Review
Sacrum - Cognition

Genre: Progressive Metal
Review vom: 28.05.2008
Redakteur: TheMattes
Veröffentlichung: bereits erschienen
Label: Just for kicks



Hola, señoras y señores! Soy Mattes, el mejor! Sorry, aber mehr geht nicht mit der Online-Übersetzung, die ich aus gegebenem Anlass in Anspruch nehme. Dieses Review nämlich handelt von der neuen Platte einer argentinischen Metalband namens Sacrum, die da heißt „Cognition“ und die in diesem Wonnemonat das Licht der Welt erblickte. Ob es auch für mich eine Wonne war, lest ihr nun, geneigte Leserinnen und Leser.

Argentinische Metalband??? Also ääährlich, ich weiß nicht, was ich davon halten soll, denn der Bandname ist weder Englisch noch Spanisch, sondern Latein. Da haben wir dann also die nächste Sprachbaustelle, aber mir als mulitlingual Begabten ist vor nix bange. „Sacrum“ ist einerseits z.B. die lateinische Bezeichnung für das dorsal-konvexe Kreuzbein, bzw. die bedeutendste österreichische Zeitschrift des Jugendstils, erschienen 1998 – 1903, (ist zwar für uns uninteressant, aber wollte ich nur mal erwähnen), andererseits bedeutet Sacrum auch so viel wie Opfer, Fest oder Feier, Geheimnis oder Mysterium. Außerdem gibt es eine Black Metal-Band in Memphis, Tennessee mit dem gleichen Namen und andere Bands aus diesem Genre (auch eine Freimauererloge), wo Sacrum ein Teil des Namens ist, Verwechslungsgefahr ist demnach gegeben, deshalb obacht geben.

Okay, genug gelabert. Los geht’s!
Wir haben es hier mit einer Sammlung von neun progressiven Power-Metalsongs zu tun, die mich insgesamt nicht vom Hocker hauen. Versteht mich nicht falsch. Das Ganze ist nicht schlecht, aber „Translation“ und „The Dream Prisoner“ als Song Nummer Eins und Zwei sind insgesamt zu einfach konzeptioniert und gespielt, bleiben nicht im Gedächtnis haften. Besser ist da schon „Stay“, wo die Daumenschrauben ein wenig angezogen werden, es gibt Instrumentalparts und einen schönen Groove.
„In Memory“ setzt noch einen drauf und gibt das Feuer frei. Der Song ist abwechslungsreich durch seine Breaks und die netten Ideen und er ist spannend aufgebaut. Wirklich gut!
„Made As One“ treibt uns weiter nach vorne, ist aber insgesamt zu gewöhnlich für meinen Geschmack. Durchschnitt!
„Sacrum“ allerdings ist von einem anderen Kaliber, denn der Anfang kracht mir noch lauter und härter entgegen, dann growled es und der Sechssaiter entlockt seinem Gerät eine gar schöne Melodei. Ein Klasse-Song, aus Death/Melodic/Power-Metal zusammengebraut und mit einem lateinischen(!) Refrain. Highlight!
Danach werden die Songs besser, interessanter, fesselnder, wobei schon „Innerself“ gewaltig loslegt, während „Cognition“ mit fast acht Minuten auch schön lang ist, sodass es Zeit für Breaks gibt, die nicht schon nach ein paar Sekunden vorbei sind. Der Song ist episch, spannend, abwechslungsreich, relativ originell und der Gitarrist gibt mir, was ich brauche. Hachnee, ist das nett!
Zum Schluss kommt dann „No Turning Back“ um die Ecke geschlichen, die einzige Ballade auf „Cognition“. Schnarch! Muss man sich nicht antun!

Fazit: Auf „Cognition“ gibt es folglich nur drei überdurchschnittliche Songs, den Rest können wir getrost vergessen. Das ist ein bisschen wenig für eine ganze CD. Außerdem ist mir noch was ziemlich sauer aufgestoßen, nämlich die doch arg dünne englische Aussprache des ansonsten hervorragenden Sängers. Daran sollte er unbedingt arbeiten, das macht sich nicht gut, auch auf der Bühne nicht. Das Songwriting ist entwicklungsfähig und wenn „Sacrum“ es hinkriegen, sich einen eigenen Stil zu zulegen (ein lateinischer Refrain ist ja schon mal was!), dann kann aus der Band was werden. Die Produktion hakt hier und da, teilweise gehen die Keyboards ein wenig unter. Beim Song „Made As One“ ist der Sänger erst kaum zu hören, ehe er dann doch in den Vordergrund gemischt wird. Punktabzug wegen Unaufmerksamkeit. Zusatzpunkte gibt es allerdings für das CD-Cover und für die sehr stimmungsvolle Artwork des Booklets.
Ich denke, dass wir von Sacrum noch einiges erwarten können, wenn die angesprochenen Punkte verbessert werden können. Reinhören ist auf jeden Fall empfohlen.

Tracklist:
1. Translation
2. The Dream Prisoner
3. Stay
4. In Memory
5. Made As One
6. Sacrum
7. Innerself
8. Cognition
9. No Turning Back

Line Up:
Martin Guerrero – guitars & background vocals
Estanislao Silveyra – lead & background vocals
Agustin Sedano Acosta – drums
Mariano Herraiz – keyboards
Diego Cipolla – bass

guest musicians:
Josefina Silveyra – vocals on “The Dream Prisoner”, “Sacrum”
Nicolás Peres – vocals on “Sacrum”

DISCOGRAPHY:

2006 - Transgenia
2007 - Cognition

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