Squealer-Rocks.de CD-Review
S.I.N. - The 13th Apostle

Genre: (Progressive) Melodic Metal
Review vom: 12.05.2008
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Marquee



Das norwegisch-deutsche Gespann von S.I.N. ist, wie das Kürzel für „Somewhere Into Nowhere“ bereits andeutet, schon etwas anders und hellhöriger durch die generell doch sehr limitierten Melodic Metal Welten gewandert. Nach zwei spitzfindigen und sehr ausgebüchsten, ja irgendwie auch ungewöhnlichen Alben (SOMEWHERE INTO NOWHERE und EQUILIBRIUM) folgt nun mit Scheibe Nummer drei die logische Konsequenz, die das bisherige Schaffen antizipiert: Ein Konzeptalbum. Vorhang auf für THE 13TH APOSTLE!

Die Storyline dürfte allen „gut erzogenen“ Christen geläufig sein. Musikalisch wartet das Quintett mit einer genretypischen Eingängigkeit auf, die jedoch anders als bei den Vorzeigeobjekten der Marke Edguy ironischerweise sehr progressiv verpackt wird. „Vorhersehbarkeit, nein Danke!“ Einprägsam und vertrackt zugleich, innehaltend und im selben Atemzug bombastisch ausladend, aber hauptsache gesangsbetont.

Ein neues Gesicht gibt es an eben diesem zu bestaunen: Der Norweger Patrick Simonsen ersetzt den Jason Marks in einer mehr als überzeugenden Art und Weise, dass selbst Leute, die mit S.I.N. etwas vertraut sind, den Weggang des – ebenfalls ausgezeichnet agierenden – Briten verschmerzen können. Chapeau! Tatkräftig unterstützt wird der Skandinavier vom Ex-Domain und Evidence One Sänger Carsten Schulz, dem Ami Renee Walker, der Allzweckwaffe Connie Andreszka und dem Franzosen Boban Milojevic (u.a. Snake Eye). Ja, im Hause S.I.N. wird nun mal geklotzt und nicht gekleckert.

Eingeleitet von einem Doppelintro (einmal im Funeral-Stil instrumental gehalten und das andere Mal mit Erzählungen und Chören versehen), pendelt sich die eigentliche Eröffnungsnummer „Awakening“ schnell im gediegenen Mid-Tempo ein und wagt nur selten Ausbrüche aus diesem Korsett. Neben den Duettanlagen beschwört das anschließende „Junia’s Eyes“ einen anderen unerlässlichen Geist der S.I.N.-Konstrukte: Good old Hard Rock. Nur, bevor man es auch nur wagt, dem ganzen eine klare Tendenz zuzuweisen, kommt auch schon der Umbruch beispielsweise zu schwerfälligen, mehrstimmig vorgetragenen Passagen („Sealed With A Kiss“).
Die Ballade „Tears Of Gethsemane“, welche nach einem unorthodoxen, eigentlich das Ende bedeutenden Break noch einmal von Vorne ansetzt, geht regelrecht unter die Haut. Großes Gefühlskino.

Fazit: Nein, unangreifbar ist Tobias Sammet’s Avantasia nicht! Die Landsmänner von S.I.N. servieren uns mit THE 13TH APOSTLE nicht nur das mit Abstand vielfältigste und somit auch das unbestritten beste Album ihrer noch jungen Karriere, sondern setzen ein ganz klares Zeichen in Richtung der derzeitigen Melodic Metal Topriege!

Tracklist:
1. Prelude
2. Signs Of Doubt
3. Awakening
4. Junia's Eyes
5. Chosen Are Few
6. In Your Darkest Hour
7. The Faithful Offer
8. Sealed With A Kiss
9. Tears Of Gethsemane
10. Failure
11. For Eternity And Beyond
12. His 13th Apostle
13. Circuit

Band Line-Up:
Patrick Simonsen - Gesang
Deddy Andler - Gitarre, Keyboards
Wolfgang Frank - Bass, Keyboards
Ouzo Raschke - Bass
Alex Hlousek - Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2003 - Somewhere Into Nowhere
2005 - Equlibrium
2008 - The 13th Apostle

SQUEALER-ROCKS Links:

S.I.N. - Equlibrium (CD-Review)
S.I.N. - The 13th Apostle (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren