Squealer-Rocks.de CD-Review
Circular Logic - One

Genre: Melodic Hard Rock
Review vom: 28.04.2008
Redakteur: TheMattes
Veröffentlichung: 28.03.2008
Label: Music Buy Mail



Natürlich! Wieso auch nicht? Hätte mich ja auch gewundert, wenn ich den kennen würde. Hier ist nämlich wieder so ein Knabe, dessen Name wahrscheinlich in aller Munde ist, nur der arme Mattes hat noch nie von ihm gehört. Gaaaanz toll!
Aber trotz meines fortgeschrittenen Alters bin ich ja so was von offen für immer neue Sachen, dass ich jetzt einfach weitermache, als wäre alles in bester Ordnung und als wenn ich auch nur den Hauch einer Ahnung hätte, wovon ich hier eigentlich schreibe. Nämlich von dem allseits respektierten, multi-talentierten und für seine Soloalben und anderen Bandprojekte (z.B. Tragik) weltweit bekannten Sänger und mit vielen Instrumenten vertrauten Phil Vincent. Nichtsdestotrotz ist der Herr Genius mit einem wirklich guten Teil rüber gekommen (normalerweise kann man solche Vorschusslorbeeren ja sofort in die nächste Tonne kloppen), wo er allen anderen zeigt, wie denn im Jahre des Herrn Zwotausendundacht ein melodisches Hardrock-Album verdammt noch mal zu klingen hat.

Und es beginnt damit, dass ich mich tierisch erschrocken habe, als „Welcome Home“ einsetzt, so tierisch laut kam das aus den Boxen gekracht. Wenn das nur der Willkommensgruß ist, dann will ich den Rest der Party aber auch erleben. („Natürlich, Mattes, darfst Du“, sagt das kleine geile Musikteufelchen, das ich immer neben mir herlaufen habe).
Na dann mal los!

Weiter geht’s mit „Killing Me Inside“, das ebenso wie „Hard To Find“, was der Herr Vincent unter einem gepflegten Stück Hardrock versteht: laut, hart, nicht die ganz schnellen Nummern, kompositorisch immer variabel und nie langweilig, mit melodischem Gesang, auch gern mehrstimmig und nicht klischeehaft. Sehr gut bis hierhin.

„Right Here“ und „Won’t Let You Go“ sind die beiden ruhigen Stücke, die Balladen auf „One“. Das Erstere muss ich nicht haben, mir ist das mit Akkustikgitarre und Keyborduntermalung und diesem Simon&Carfunkel-Gesang zu ….na ja, wie sag ich’s jetzt? Nett, aber mehr nicht.

„Won’t Let You Go“ dagegen ist der erste Teil eines längeren Stücks (Doppelsongs?) und beginnt mit einer Keyboard- Einleitung, die sich gewaschen hat. Es fiept, es zischt und zu hören ist ansonsten ….nüscht! Nein, ein kleiner Scherz, aber es dauert über eine Minute, bis der Song in die (langsamen) Puschen kommt (hat auch was progressives) und danach entwickelt sich ein sehr schönes langsames Lied über die Frau, die man nicht gehen lassen kann oder sollte, aber müsste, hehe. Dann geht’s aber übergangslos in „Lost Without You“ über, wo die krachenden Anfangsriffs die beschauliche Ruhe beenden, und der groovige Rhythmus mein weises Haupt in nickende und schüttelnde Bewegungen versetzt. Die zu Herzen gehende Melodie macht diesen Song zu einem Highlight auf „One“.

„Led Wait“ und „Since You’ve Been Gone“ schleppen sich so dahin, tempomäßig, während interessante Gesangslinien mit Solo- und Chorgesang sowie heftig kreischende Gitarren den Klischeetod verhindern.

Und jetzt kommts! Ein Bluesstück, eine Perle des langsamen Begeisterseins, ein Traum für langsamen Groove, verzerrter Gitarre und Gesang, hier ist „You Make Me Weak“, die beste Bluesrock-Ballade der letzten Jahre. Mööööönsch, ichkrichmichgarnichwiedaein! Ballade des Jahrzehnts, basta!

„Your Time Has Come“ holt mich eher konventionell donnernd und rockend in die raue Wirklichkeit zurück, aber trotzdem ist der Song schon weit über dem Durchschnitt sonstigen Lärms angesiedelt. Das gleiche gilt auch für „What We’re Looking For“ und „Time Killer“, die gleichwohl jedes Klischee vermeiden und richtig gut abgehen.

Dann aber setzt meines Erachtens „See Me Through“ noch einen drauf, bevor mit dem Doppelsong(?) „Won’t Let ….. eigentlich das nächste Highlight dieses Debutalbums ertönt (siehe oben!).
Deshalb: Ihr, die Ihr hier zuhöret, lasset Euch darauf ein und weinet die Tränen der Freude und des Glücks, obwohl mit dem ebenfalls hervorragenden „It’s All Over“ eben alles aus ist. Schluchz, heul!

Meine Abschlussworte schreibe ich mit tränenverhangenen Wimpern und einem Schluchzen in der Kehle, meine Hände zittern, deshalb auch die verwackelte Schrift (Mattes, spinnst Du??? die Red.).

Deshalb in Kürze: Dies ist definitiv ein ganz, ganz tolles melodisches Hardrockalbum, das alle Klischeeklippen sicher umschifft (an die Red.: vom Schiffen versteht ihr ja was, nicht wahr?) und niemals langweilig wird.
Normalerweise habe ich nach fast einer Stunde erstmal die Nase voll, aber nicht hier, so ein Zeugs könnte ich stundenlang hören. „One“ zeigt, dass klassischer melodischer Hardrock sehr frisch, kraftvoll und auf der Höhe der Zeit sein kann.

Ich will mehr von Circular Logic und auch ihr werdet nach dem Genuss dieser Platte buchstäblich um mehr betteln. Ich schwör!

Tracklist:
1. Welcome Home
2. Killing Me Inside
3. Hard To Find
4. Right Here
5. Led Wait
6. You Make Me Weak
7. Your Time Has Come
8. Since You’ve Been Gone (KEIN Cover des Kelly Clarkson-Hits)
9. What We’re Looking For
10. Time Killer
11. See Me Through
12. Won’t Let You Go / Lost Without You
13. It’s All Over

Line-Up:
Phil Vincent –
Billy Roux – lead guitars
Paul Colombo – lead guitars
Steve Albanese - guitars
William Arnold - bass
Tane DeAngelis - drums

DISCOGRAPHY:

2008 - One

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