Squealer-Rocks.de CD-Review
Sahg - Sahg II

Genre: Doom Metal
Review vom: 03.03.2008
Redakteur: Bombenleger
Veröffentlichung: Frühjahr 2008
Label: Regain Records



Also der Promoflyer zur neuen Sahg ist echt kacke - was nützt mir ein schön aufgemachtes, farbiges Hochglanzpaper wenn die wichtigsten Infos fehlen? Barcode und Katalog Nummer sind aufgeführt, aber wen interessiert das? Release Date Frühling 2008, na toll - ist der kalendarische Frühling (20.03.) oder der meterologische (irgendwann im April) gemeint? Line Up - wer singt, spielt Bass, Gitarre und Schlagzeug - soll ich das Gewerbeamt in Norwegen anrufen, um die Namen zu erfahren? Werdegang über die Band? Sogar die BRAVO kriegt sowas besser hin. Also ihr Herren von der Plattenfirma, da habt ihr euch wirklich nicht mit Ruhm bekleckert. Aber kommen wir zum wesentlichen.

Wer vor zwei Jahren auf das Debutalbum von Sahg aufmerkam geworden ist, wird mit Sahg II wohl wissen, was einen erwartet. Wer den Namen zum ersten mal hört und mit Doom Metal etwas anfangen kann, liegt hier genau richtig. Musikalisch orientieren sich Sahg an den ersten drei Black Sabbath Alben, aber das tun ihre skandinavischen Kollegen Trouble, Candlemass und Count Raven auch und dennoch klingen sie völlig anders. Die Norweger warten mit eher mit einem Sound auf, der stark an jene Bands der NWOBHM Bewegung Anfang der 80er Jahre erinnert, welche sich schon vor Venom's Zeiten mit okkulten Themen beschäftigten. Witchfynde, Witchfynder General, Angel Witch - etwa auf dieser Wellenlänge liegen Sahg.

Was unterscheidet Sahg II vom Debut aus dem Jahre 2006? Eigentlich nichts, es ist, als ob man eine Schallplatte einfach umdreht und weiterlaufen läßt. Die Songs sind für Doom Verhältnisse gar nicht mal so langsam wie der z. B. der grandiose Opener "Ascent To Decadence", mit einem ruhigen Gesangspart in der Mitte des Stücks oder das wuchtige "Echoes Ring Forever". Die Riffs sind schwer verdaulich, die Soli recht fett und gestützt vom einer treibenden Rhythmus Section, welche dem Ozzy ähnlichen Gesang die Krone aufsetzt. Das mit Chören unterstützte Instrumental "From Conscious Sleep" könnte sogar auf ein Outtake aus einer Wagner Oper schließen. "Star Crossed" erweist sich anfangs als etwas zähflüssig, überrascht dann aber doch mit einem, teilweise orgelunterstütztem, recht flotten Part gegen Ende des Songs.

"Escape The Crimson Sun" besticht durch die ruhigen Klänge, den morbiden Gesang sowie den gekonnt eingesetzten Streichereinlagen - einer der Höhepunkte des Albums. Auch die Halbballade "Wicked Temptress" könnte von den frühen Black Sabbath Werken geklaut sein, ebenso geht "Monomania" glatt als ein Überbleibsel vom Sabotage Album durch. Dies soll jetzt aber nicht negativ gemeint sein, sondern vielmehr als ein Kompliment an eine Band, deren Musik bestimmt nichts für Frohnaturen ist. Ebensowenig etwas für den Black Metal Fan, der Dimmu Borgir oder Cradle of Filth für das Maß aller Dinge hält. Wer sich aber für die alten Black Sabbath bzw. generell für den NWOBHM Sound begeistern kann, wird mit Sahg II seine helle Freude haben. Ich bin schon mal auf Teil III gespannt.


Trackliste
01. Ascent To Decadence
02. Echoes Ring Forever
03. From Conscious Sleep
04. Star Crossed
05. Escape The Crimson Sun
06. Pyromancer
07. Wicked Temptress
08. By The Toll Of The Bell
09. Monomania

DISCOGRAPHY:

2006 - Sahg I
2008 - Sagh II

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Sahg - Sahg I (CD-Review)
Sahg - Sahg II (CD-Review)

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