Squealer-Rocks.de CD-Review
Ian Gillan - Live In Anaheim

Genre: Hard Rock
Review vom: 26.02.2008
Redakteur: Bombenleger
Veröffentlichung: 29.02.2008
Label: Edel Records



"Geht nicht, gibt's nicht. Man muß nur wollen, dann kann man es auch" - diesen Spruch kennt wahrscheinlich jeder von seinen Eltern genervter Teenager und Ian Gillan wurde sich wahrscheinlich vor Lachen auf den Boden wälzen, wenn er mit der Frage konfrontiert werden würde, warum es AC/DC nicht mehr auf die Reihe kriegen, auf Tour zu gehen bzw. ein neues Album einzuspielen. Der Mann ist mit seinen fast 63 Jahren deutlich älter als Angus und Co. und ist mit seiner Tretmühle bei Deep Purple sicher mehr als ausgelastet und findet nebenbei trotzdem noch Zeit für seine Soloaktivitäten.
Das sollte den Aussies mal zu denken geben.

2006 erschien mit Gillan's Inn eines seiner interessantesten Solowerken, wo der Meister zahlreiche Songs aus seiner Zeit mit Deep Purple, Black Sabbath und der Gillan Band neu einspielte. Tatkräftig unterstützt wurde von Kollegen und Freunden wie Roger Glover, Ian Paice, Tony Iommi, Joe Elliott, Jeff Healy und vielen mehr. Und natürlich mußte das Album auch promoted werden, wobei wir nun endlich beim Thema wären.

Vorliegendes Album wurde während der Amerika Tour im kalifornischen Anaheim am 14. September 2006 mitgeschnitten. Eine recht authentisch klingende Doppel CD mit einem einfrandfreien Sound, ungekürzte Ansagen (Ian Gillan gilt ja ohnehin als ein Sänger, der stets auf sein Publikum eingeht) und die Geräuschkulisse der Fans wurde auch nicht in den Hintergrund gedrückt, sowie daß ja bei manchen Live Alben (leider) der Fall ist.

Stimmlich hatte Gillan in der Vergangenheit ja so seine Probleme aber auf Live In Anaheim ist er wieder ähnlich gut drauf wie zu seinen früheren Glanzzeiten. Das mag daran liegen, daß er nicht mehr versucht, seine Stimmbänder zu überstrapazieren. So kommt es auch, daß er z. B. bei "Men Of War" die etwas höheren Töne wieder richtig trifft.

Erfrischend ist dabei die Songauswahl bei Live In Anaheim, da Gillan Songs interpretiert, welche man bei seinen Konzerten (egal ob mit Purple oder Solo) noch nie gehört hat.

Natürlich ist "Knocking At Your Back Door" sowie das unvermeidliche "Smoke On The Water" dabei, das der Ausnahmesänger sogar zu seiner Black Sabbath Zeit bei Konzerten gebracht hat (kein Scherz), aber "When A Blind Man Cries" (erschien 1972 nur als B Seite der "Never Before" Single) wurde zu Purple Zeiten kaum gespielt. Und auch die wunderschöne Ballade "Wasted Sunsets" und "Not Responsible" aus Perfect Strangers Zeiten wurden live bis dato noch nie vorgestellt.

Das Solo Material schwankt zwischen solchen ur-alt Krachern wie "No Laughing In Heaven", "Blusey Blue Sea" und dem Cover "Trouble", Sowie "Hang Me Out To Dry", Sugar Plumb" und "Moonshine" (welche aus der Zeit stammen, als Gillan nach seinem Rausschmiss bei Deep Purple 1990 zum zweiten mal solo ging).

Mehr Infos kann ich leider nicht liefern, da das Booklet der Promo CD und auch der Flyer den Wissensdurst nur spärlich befriedigen. Aber nach allem, was ich bis jetzt gehört habe, soll der Veröffentlichung das Konzert auch als DVD beigelegt sein. Auf jeden Fall ist die Anschaffung von Live In Anaheim" lohnenswert.



Line-Up
Ian Gillan (v)
Michael Lee Jackson (g)
Dean Howard (g)
Rodney Appleby (b)
Joe Mennonna (k,s)
Randy Cooke (d)


Trackliste
CD 1

01. Second Sight (Intro)
02. No Laughing In Heaven
03. Into The Fire
04. Hang Me Out To Dry
05. Have Love I'll Travel
06. Wasted Sunsets
07. Not Responsible
08. No Worries
09. Rivers Of Chocolate
10. Unchain Your Brain

CD2

01. Bluesy Blue Sea
02. Moonshine
03. Texas State Of Mind
04. Sugar Plum
05. When A Blind Man Cries
06. Men Of War
07. Drum Solo
08. Smoke On The Water
09. Trouble
10. Knocking At Your Back Door

DISCOGRAPHY:

1990 - Naked Thunder
1991 - Toolbox
1992 - Cherkazoo And Other Stories
1998 - Dreamcatcher
2006 - Gillan's Inn
2008 - Live In Anaheim
2008 - Live In Anaheim (DVD)

SQUEALER-ROCKS Links:

Ian Gillan - Gillan's Inn (CD-Review)
Ian Gillan - Live In Anaheim (CD-Review)

Ian Gillan - Live In Anaheim (DVD-Review)

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