Squealer-Rocks.de CD-Review
Gallhammer - Ill Innocence

Genre: Black Metal
Review vom: 23.01.2008
Redakteur: Edewolf
Veröffentlichung: Bereits erschienen
Label: Peaceville Records/SPV



Ein Blick auf die Rückseite des Covers ließ mich zunächst an einen Presse-Gag des Labels denken. Man nimmt drei japanische Mädels von zweifelhaftem Talent, gibt ihnen jedes Klischee erfüllende, schwarzmetallische Pseudonyme und wirft das Teil auf den Markt. Aber weit gefehlt! Wirft man mal einen Blick auf die Touraktivitäten der Band und auf die Tatsache, dass dieses Album von Nocturno Culto höchstpersönlich gemastert wurde, merkt man doch, dass es hier um eine wenigstens dem eigenen Anspruch nach ernsthafte Band geht. Außerdem würde ich eine solche Kommerz-Ente einem Label wie Peaceville auch nicht wirklich zutrauen.

Wie der Name „Gallhammer“ (sprecht’s mal aus) vermuten lässt, wird hier stilistisch dem finsteren Old-School Black Metal a la Hellhammer gehuldigt. Allerdings gelingt es nicht eine Sekunde lang, den Spirit der Vorbilder auch nur im Entferntesten gerecht zu werden. Stundenlanges unterproduziertes Herumgeschraddel auf zwei Tönen ist nicht wirklich etwas, was bei mir nostalgische Erinnerungen an „Apocalyptic Raids“ hervorruft. Manche mögen diverse Punk-Einflüsse raushören, diese beschränken sich allerdings darauf, dass man hier aus drei Riffs zehn Songs gemacht hat. Einer davon erweckte bei mir sofort Erinnerungen an eine gewisse deutsche Pseudospassband, die nach einem großen gesetzlichen Krankenversicherer benannt war. Absolut unterste Kanone. Monotone Viertonmusik, untermalt von einer Schlagzeugerin, die es nie wirklich schafft, mal anständig auf die Trommel zu hauen. Ach ja, begleitet wird das Ganze dann noch durch eine herausragend stimm-un-gewaltige Sängerin.

Also ich steh ja wirklich auf urtümlichen Black-Metal, und dieser muss auch rau und dreckig (unter)produziert sein. Aber Gallhammer lassen hier wirklich ein absolutes Musterbeispiel an Unkreativität vom Stapel. Den vierhundertsiebenundneunzigsten Hellhammeraufguss braucht auch wirklich kein Mensch. Das können andere besser. Die Scheibe spricht mich ungefähr genauso an wie eine Einladung zu einer vegetarischen Grillparty.

Fazit: Finger weg. Qualitativ vergleichbar mit der Kopie von einer Kopie.

Gallhammer sind :

Vivian "Desspressive" Slaughter - Vocal & Bass & Despaire
Mika Penetrator - Guitar & Vocal
Risa Reaper - Drums & Vocal

Tracklist:
01. At The Onset Of The Age Of Despair
02. Speed Of Blood
03. Blind My Eyes
04. Delirious Daydreamer
05. Ripper The Gloom
06. Killed By The Queen
07. Song Of Fall
08. World To Be Ashes
09. Slog
10. Long Scary Dream

DISCOGRAPHY:

2004 - Gloomy Lights
2007 - Dawn of ... (CD/DVD)
2007 - Ill Innocence

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