Squealer-Rocks.de CD-Review
Richie Kotzen - Return Of The Mother Head's Family Reunion

Genre: Blues Rock
Review vom: 30.11.2007
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Frontiers



Eigentlich muss man über diesen Mann bzw. diese Gitarrenkoryphäe keine allzu großen Worte mehr verlieren. Denn nahezu alles, was der Amerikaner in seiner unendlich lange erscheinenden Karriere anpackte, hatte stets Hand und Fuß – und das egal, ob vollkommen ohne Mitmusiker oder in einer Band integriert. Zur letztgenannten Arbeitsweise kehrt er auf seiner programmatisch betitelten Scheibe RETURN OF THE MOTHER HEAD’S FAMILY REUNION, die sozusagen eine Fortsetzung zur 1994 erschienenen Scheibe darstellt, zurück.

Heute hat der Meister, der dennoch einen Großteil der Aufgaben übernommen hat, einen gitarrenlastigen (was auch sonst?), leichten, latent in forschere Hard Rock Regionen vorpreschenden Rock im Gepäck, den man sich sorgenfrei in jeder Mittagspause oder einem angenehmen Abend in trauter Zweisamkeit zu Gemüte führen kann. Dabei ist unser Meister stets bemüht, seine Blues-Wurzeln offenkundig in das Songmaterial einzuflechten. Dass da, in Kombination mit seiner seit jeher rauen Rockstimme, Erinnerungen an die alten Aerosmith Veröffentlichungen wach werden, erklärt sich von selbst.

Ob es andererseits ein Kritikpunkt ist, dass das schmucke Werk keine richtigen Highlights sein Eigen nennt, muss jeder für sich selbst entscheiden. RETURN OF THE MOTHER HEAD’S FAMILY REUNION fällt vielmehr ins Ressort der Muntermacher. Eine Scheibe, die dir (negativ ausgedrückt) recht unspektakulär wieder die schönen Seiten des Lebens aufzeigt. „Go Faster“ nimmt dir – gleich zu Beginn – mit seiner einfach gehaltenen Attitüde jede Last von den Schultern und lanciert perfekt die stärker in den Blues Rock und somit zu langatmigen, aber emotional gehaltenen Soli-Passagen abdriftenden Stücke wie „You Know That“ oder „Dust“. Ja, und plötzlich erinnert man sich zurück an den Anfang des Monats, als ein gewisser Matt Roehr mit eben solchen Klängen den tristen Herbst vergessen machte.
Wer dagegen lieber ein Weilchen vor sich hin schwelgt, wird bewegende Nummern wie „Faith“, „Bad Things“ oder „Chase It“ auf Anhieb in sein Herz schließen.

Bleibt nur noch eine Frage offen: Wer kann’s besser? Richie oder Matt Roehr?
- Ich kann es euch beim besten Willen nicht sagen…

Tracklist:
1. Go Faster
2. You Know That
3. Fooled Again
4. Faith
5. Bad Things
6. Dust
7. Chase It
8. Do It To Yourself
9. You’re Crazy
10. Feed My Head
11. Can You Feel It
12. Drift

Anspieltipps: Go Faster, Faith, Chase It

Band Line-Up:
Richie Kotzen – Gesang, Gitarre, Mandoline
Virgil McKoy – Bass
Franklin Vanderbilt – Schlagzeug, Percussion
Arian Schierbaum – Keyboards
August Kotzen – Backing Vocals

DISCOGRAPHY:

1989 - Richie Kotzen
1990 - Fever Dream
1991 - Electric Joy
1991 - Bill And Ted's Bogus Journey (Soundtrack)
1993 - Native Tongue (Poison)
1994 - Mother Head's Family Reunion
1995 - Inner Galactic Fusion Experience
1995 - Tilt (mit Greg Howe)
1996 - Wave of Emotion
1996 - Times Gonna Tell
1997 - Kotzen/Howe Project (mit Greg Howe)
1997 - Something to Say
1998 - What Is
1999 - Break It All Down
1999 - BiPolar Blues
1999 - Vertu (Projekt mit Stanley Clarke und Lenny White)
1999 - Get Over It (Mr. Big)
2000 - Deep Cuts (Mr. Big)
2001 - Actual Size (Mr. Big)
2001 - Slow
2002 - In Japan (Mr. Big)
2003 - Change
2003 - Acoustic Cuts
2004 - Get Up
2004 - The Best Of Richie Kotzen
2005 - Nothing To Lose (Forty-Deuce)
2006 - ZxR Ai Senshi
2006 - Into The Black
2007 - Return Of The Mother Head’s Family Reunion

SQUEALER-ROCKS Links:

Richie Kotzen - Into The Black (CD-Review)
Richie Kotzen - Return Of The Mother Head's Family Reunion (CD-Review)

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