Squealer-Rocks.de CD-Review
Kneipenterroristen - Härter Als Der Rest

Genre: Rock / Hard Rock
Review vom: 16.11.2007
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Rude Records



Viele Worte braucht man über das Abschiedskonzert, besser gesagt -festival, der Böhsen Onkelz nicht mehr verlieren. Die Zeit heilt bekanntlich und laut einem Song der gehassten, verdammten und vergötterten Band aus Frankfurt Wunden, doch ganz so schnell lässt sich diese Lücke nicht schließen. Gleichzeitig schicken sich jedoch, einst als Coverbands für Erheiterung sorgende, Combos an, die Rangfolge der potenziellen Nachfolger festzulegen. Nach den Enkelz sind das heuer die aus Kevins Geburtstadt Hamburg stammenden Kneipenterroristen und ihr erstes Album HÄRTER ALS DER REST.

KNEIPENTERRORISTEN? Klingelt’s? 1988… Partykracher wie der Titeltrack und „Religion“, sowie sentimentalere Nummern wie „So Sind Wir“ sind noch immer präsent und jetzt kommt dieser Tross aus Hamburg und begibt sich genau in diese Schnittstelle und performt einen schnörkellosen von Rose Tattoo und Motörhead adaptierten Rock wie ihn einst nur die Onkelz themselves auf Lager hatten. Authentisch und partytauglich… Leber… äh, Rockerherz… was willst du mehr?

Ob Mitgröltaugliches im „Lügenmarsch“ Stil („Härter Als Der Rest“), alte, von den Frankfurtern lange nicht mehr gehörte, instrumental schlicht, aber treibend gehaltene Saufparolen („Endlich Wieder Wochenende“, „Holstenritter“), das völlig sinnfreie, von der „Schrei Nach Liebe“ eingeleitete „Pornostar“, klare politische Statements („Am Äußeren Rand“), thrashige Passagen („Lust Zu Leiden“) oder nachdenklich stimmende Töne („Problemkind“), auf HÄRTER ALS DER REST gibt’s all das, was das Viergespann Kevin, Stephan, Gonzo und Pe bereits in den späten Achtzigern musikalisch ausgezeichnet hat. Da darf auch mal das eine oder andere Durchschnittslied („Terrortour“, „Was Lange Gärt“) eingeworfen werden.
Nicht zu vergessen: Die auf pervers getrimmte Eigeninterpretation des Uriah Heep Klassikers „Lady In Black“, „Sie Kam Zu Mir Am Morgen“, bei der man sich nur noch fragt, was niveauloser ist. A.O.K. oder das hier…

Dass Sänger Jörn Kevins Bruder sein könnte, dürfte angesichts der mehrfach erwähnten Authentizität keinen mehr verwundern. Die Reibeisenstimme sehr gut nachgeahmt und doch mit einer eigenen Note, sich die vielleicht auf einen geringeren Drogenkonsum zurückzuführen lässt, versehen…

Fazit: Klar, das Original werden die Kneipenterroristen – egal mit welcher Leistung auch immer – nie vergessen machen. Darin liegt auch nicht die Essenz des Schaffens der vier Hamburger Jungs. Verstärker auf Anschlag rechts, die Pulle Bier in der Hand und dabei einfach beherzt abrocken… das ist die Devise von HÄRTER ALS DER REST.
So muss es sein!

Tracklist:
1. Härter Als Der Rest
2. Endlich Wieder Wochenende
3. Pornostar
4. Am Äußeren Rand
5. Holstenritter
6. Lust Zu Leiden
7. Hamburg Wir Steh’n Zu Dir
8. Problemkind
9. Terrortour
10. Was Lange Gärt
11. Ketten Und Leder
12. Damien
13. Sie Kam Zu Mir Am Morgen

Anspieltipps: Härter Als Der Rest, Am Äußeren Rand, Problemkind

Band Line-Up:
Jörn - Gesang
Martin - Gitarre
Karsten - Schlagzeug
Goofy - Bass

DISCOGRAPHY:

2005 - Made in Hamburg - Böhse Onkelz Tribute [Live] (2-CD)
2006 - Streitsucher live (DVD)
2007 – Härter Als Der Rest
2008 - Sommermärchen (EP)
2008 - Die Ersten Werden Die Letzten Sein

SQUEALER-ROCKS Links:

Kneipenterroristen - Härter Als Der Rest (CD-Review)
Kneipenterroristen - Sommermärchen (CD-Review)
Kneipenterroristen - Die Ersten Werden Die Letzten Sein (CD-Review)

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