Squealer-Rocks.de CD-Review
Opeth - The Roundhouse Tapes

Genre: Progressive Death Metal
Review vom: 21.10.2007
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: 22.10.2007
Label: Peaceville



Wenn eine Legende, wie Opeth zweifelsohne eine ist, einen Auftritt für die Nachwelt festhalten lässt, ist das ganz große Gefühlskino quasi schon vorprogrammiert. Und wenn dann schließlich noch hinzukommt, dass die schwedischen Meister für ihre Doppel-Live-CD ein Konzert in London mitgeschnitten haben, dann dürfte der Rahmen gänzlich abgesteckt sein. Vorhang auf für die, im Zuge der GHOST REVERIES Tour 2006, aus neun Songs bestehenden ROUNDHOUSE TAPES.

Mit „When“ vom zehn Jahre alten MY ARMS, MY HEARSE Album legt die Band um das einzige verbliebene Gründungsmitglied Mikael Åkerfeldt auf Anhieb inbrünstig und mit dem einzigartigen, eine Brücke zwischen Death und Progressive Metal errichtenden Stil los. Ob tiefe Growls im Verbund mit fragilen Klangspektren oder klare, nicht minder ängstliche Gesänge im Gleichschritt mit geradlinigen Riffs, im Hause Opeth, das damals noch für den langjährigen Gitarristen Peter Lindgren Platz hatte, gehören die undenkbarsten Kombinationen zur Tagesordnung.

Gleichwohl dürfen eingängige, die Menge zum Mitsingen animierende Passagen wie jene in „Ghost Of Perdition“ natürlich genauso wenig fehlen wie in die Black Metal Gruft hinab steigende Ausuferungen („Under The Weeping Moon“) und orientalische Klänge („Bleak“). Zur Abwechslung wandelt man im STILL LIFE Track „Face Of Melinda“ konsequent in düster-melancholischen Gefilden, ehe das noch ältere „Night And The Silent Water“ die klassische Definition des bandeigenen Genres heraufbeschwört und recht gemächlich zur Tat schreitet. Qualitativ gibt’s da keine Abstriche!

Die zur neueren Songgattung zählenden, die Depression groß schreibenden und somit einzelne Nuancen in den Vordergrund bugsierenden „Windowpane“ und „Blackwater Park“ eröffnen folglich die zweite CD. Herr Åkerfeldt wird nun mal auch nicht jünger und muss sich demnach neu orientieren. Soll heißen: Er grunzt erst wieder ab der zweiten Halbzeit von „Blackwater Park“. Ja, und bei „Demon Of The Fall“ verstumme sogar ich. Wer schon immer wissen wollte, wie sich Pink Floyd im Metal behauptet hätten, erfährt es durch diese Schweden.

Fazit: Was bereits im Vorfeld feststand, kann ich abschließend lediglich untermauern. Denn mit THE ROUNDHOUSE TAPES untermauern Opeth ihre Vormachtstellung in ihrem sowieso keine ernsthaften Konkurrenten an die Oberfläche spülenden Metier. Manchmal können überlange Songs in solch einem exquisiten Soundgewand so schön sein!

Ein großer Dank gilt auch den „Freunden“ von Peaceville Records, die das progressive Vergnügen mit regelmäßig wiederkehrenden Piepsern zu einer Tortur avancierten.

Tracklist:
CD 1:
1. When
2. Ghost Of Perdition
3. Under The Weeping Moon
4. Bleak
5. Face Of Melinda
6. Night And The Silent Water

CD 2:
1. Windowpane
2. Blackwater Park
3. Demon Of The Fall

Aktuelles Band Line-Up:
Mikael Åkerfeldt - Gesang, Gitarre
Fredrik Åkesson - Gitarre
Martin Mendez - Bass
Martin „Axe“ Axenrot - Schlagzeug
Per Wiberg - Keyboards

DISCOGRAPHY:

1995 - Orchid
1996 - Morningrise
1998 - My Arms, Your Hearse
1999 - Still Life
2001 - Blackwater Park
2002 - Deliverance
2003 - Damnation
2005 - Ghost Reveries
2007 - The Roundhouse Tapes
2008 - The Roundhouse Tapes (DVD)
2008 - Watershed
2010 - Blackwater Park (Legacy Edition)


SQUEALER-ROCKS Links:

Opeth - The Roundhouse Tapes (CD-Review)
Opeth - Blackwater Park (Legacy Edition) (CD-Review)

Opeth - The Roundhouse Tapes DVD Edition (DVD-Review)

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