Squealer-Rocks.de CD-Review
Dogpound - III

Genre: Heavy Rock / Hardrock
Review vom: 11.10.2007
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 14.09.2007
Label: Lion Music



Also ehrlich; können es sich die Bands nicht langsam mal abgewöhnen, ihre Alben mit schnöden Zahlen zu betiteln? Bei Led Zeppelin, „Alive 2“ von Kiss oder Foreigner’s „4“ war das Ganze ja noch irgendwie kultig. Aber heutzutage?
Na, gut - eigentlich ist die wenig originelle Namensgebung kein Grund, sich aufzuregen. Da eine Kritik aber nun mal kritisieren muss, ziehe ich mich halt daran hoch. Denn ansonsten gibt es auf „III“ nichts, aber auch gar nix, was in irgendeiner Form zu bemängeln wäre. Ich kenne die ersten beiden Scheiben der Band nicht, doch gemessen an dem, was die Schweden hier abliefern, ist Dogpound ein hell leuchtender Stern im melodischen Heavy / Hardrock Universum.

Es ist quasi unmöglich, alle Pluspunkte dieses Sahnestücks aufzuzählen. Der bemerkenswerteste ist aber wohl der, dass Dogpound eine Nische besetzen, die schon fast ausgestorben schien. Wer erinnert sich noch an Götterscheiben wie „Culture Killed The Native“ von Victory oder „Heavy Birthday“ von Karo? Diese geile Mischung aus extrem fett bratenden Gitarren und mega – eingängigen Melodien und Chören?
Doch damit kein falscher Verdacht aufkommt: die Truppe ist mitnichten eine Kopie von irgendwas oder irgendjemand, sie hat absolut ihren eigenen, unverwechselbaren Charakter. Dazu gehört auch, dass es gelegentlich mal eine tiefer gestimmte Klampfe zu hören gibt, die man eher im Nu Metal Bereich vermutet. Überhaupt ist der Sound trotz der traditionellen Ausrichtung recht modern gehalten, was wohl ein Verdienst von Produzent Peter Tätgren ist, der ja eigentlich in eher raueren Gewässern unterwegs ist.

Selbstverständlich, dass bei dieser Art von Musik das Glück der Band maßgeblich in den Stimmbändern des Frontmans liegt. Im Falle Dogpound können die Instrumentalisten sich da locker zurücklehnen, denn Henrik Andersson ist ein Hammer! Seit Wochen versuche ich krampfhaft, Parallelen zu dieser Gottstimme zu finden. Schwierig, sehr schwierig. In den tieferen Lagen klingt der Gute fast ein wenig unmelodiös, im mittleren Bereich mit Gänsehautgarantie und in hohen Sphären so perfekt, dass man fast meint, hier würden mehrere Vokalisten agieren.

Ebenso vielseitig sind die Songs angelegt. Die Single „Glass Jar“ ist nichts anderes als ein Melodic Rock Lehrstück mit Hitgarantie und dennoch irgendwie innovativ (ja, sowas gibt’s), weil die Dogpound Klampfen einen Tacken härter als Rest der Szene tönen.
Ganz anders dagegen „Born A Winner“: Eine rotzig / raue Strophe geht in einen Wahnsinns – Chorus über und da ist er dann wieder, der Vergleich mit Victory.
Apropos Vergleiche: Wer Talisman mag, wer TNT mag, wer Rainbow mag, wer Pretty Maids mag, wer Accept zu „Metal Heart“ Zeiten mag, wer „Pyromania“ von Def Leppard mag, der wird Dogpound lieben.
Ich übertreibe wirklich nicht, wenn ich flotte Mitbrüller wie das geniale „Human Hologram“ qualitativ auf eine Stufe mit den genannten Bands stelle. Es ist keineswegs zu euphorisch, dass ebenfalls schnelle „You And Me“ als eine kleine Offenbarung zu bezeichnen.
Es ist nur realistisch, die einzige Ballade „Rain Must Fall“ gar in die Savatage – Liga zu packen.

Da „III“ für mich die erste Begegnung mit dieser Band ist, sind Dogpound definitiv der „Newcommer 2007“!

Tracklist:
1. My Own Sin
2. Glass Jar
3. Born A Winner
4. Human Hologram
5. Dead and Gone
6. Not Welcome Here
7. Blind
8. One
9. Other Way Around
10. In a Life
11. Away From Me
12. Undivided
13. You and Me
14. Rain Must Fall

Line Up:
Henrik “Hea” Andersson – Vocals
Micke Dahlquist – Guitars
Figge Danielsson – Bass
Calle Boman - Drums




DISCOGRAPHY:

2003 – The Hellbum
2005 – A Night In The Gutter
2007 - III

SQUEALER-ROCKS Links:

Dogpound - A Night In The Gutter (CD-Review)
Dogpound - III (CD-Review)

Micke Dahlquist von Dogpound (Interview)
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