Squealer-Rocks.de CD-Review
Sodom - The Final Sign Of Evil

Genre: Thrash Metal
Review vom: 30.09.2007
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: Bereits erschienen.
Label: SPV



Spätestens nach der “Lords of depravity (Pt.1)” DVD wussten wir, dass Sodom 1984 noch mehr Songs spielen konnten, als diejenigen, die es auf die „In the sign of evil“ EP geschafft hatten. Und da hat sich der Thomas von Sodom gedacht: „Schnapp’ ich mir mal die Herren Witchhunter und Grave Violator und nehm’ die Scheibe noch mal so auf, wie sie sein sollte!“ So weit, so gut. Nun liegt also „The final sign of evil“ vor uns und versucht nostalgische Gefühle zu wecken…

Ja, richtig gelesen: versucht! Da es sich hier nun mal um Neueinspielungen handelt, kommt das Nostalgie Feeling nicht so wirklich auf. Den neuen Versionen fehlt schlicht und ergreifend der Charme der Originale. Die Atmosphäre, die Songs wie „Witching metal“, „Blasphemer“ oder „Outbreak of evil“ damals ausgestrahlt haben, wird heute leider nicht mehr erreicht. Was natürlich auch daran liegt, dass sich die Stimme von Herrn Angelripper über die Jahre hinweg verändert hat und Tom sich bei den alten Songs heuer so anhört, wie auf den letzten Sodom Releases „M-16“ und „Sodom“.

Dass das kein negativer Aspekt ist, dürfte klar sein, da sich Toms Gesang extrem verbessert hat über die Jahre. Wenn man das jetzt aber in Kontext mit dem auf Old School gemachten Sound stellt, passt das nicht so wirklich. Und hier sind wir dann bei dem wirklichen Knackpunkt der Scheibe, dem Sound. Warum muss man im Jahre 2007 mit einem Sound aufwarten, den sich, bei dem heutigen technischen Stand, höchstens noch irgendwelche mega-truen Black Metal Kapellen für ihre Scheiben wünschen?

Die Idee hinter einer solchen Produktion ist mir natürlich klar. Die Songs, die es damals nicht auf die Platte geschafft haben, sollen in einem möglichst authentischen Gewand präsentiert werden. Zugegeben, Tracks wie „Sons of hell“, „Bloody corpse“ oder „Defloration“ (wieso kommt mir hier der Mittelteil so bekannt vor?) kommen äußerst räudig aus den Boxen und liegen mit den bereits veröffentlichten Stücken ganz auf einer Linie. Musikalisch ist auf „The final sign of evil“ also alles im Lot. Die „neuen“ Songs harmonieren hervorragend mit den bereits bekannten Tracks und zeigen, dass die Lieblingsbands der Sodom Musiker damals Celtic Frost, Venom und Motörhead hießen. Und selbst wenn die damalige Atmosphäre nicht reproduziert werden konnte, stinkt hier doch alles extrem nach Kult! „Hatred of the gods“ oder auch „Where angels die“ rumpeln schön in Old School Manier durchs Gebälk. Man darf sich gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn Sodom uns anno 1984 mit ganzen 12 Songs niedergestreckt hätten, anstatt mit nur einer EP…die totale Reizüberflutung…

Was bleibt als Fazit zu sagen? Cool ist es, die alte EP als ganzen Longplayer jetzt vor sich zu haben. Die hinzugenommenen Songs sind „qualitativ“ auf demselben Level wie die schon bekannten Stücke. Die CD macht also vom Songmaterial her enorm viel Spaß. Abzüge gibt es für die wirklich miserable Produktion, die gerade mal schlechtes Demo Niveau erreicht. Jungs, mal ehrlich. Nostalgie hin oder her, aber bei den CD Preisen von heute hat der Fan ein Recht auf eine angemessene Produktion. Und dass Klassikerverwertung, bzw. Neuaufnahme auch mit modernem Sound funktioniert haben ja nicht erst Destruction mit „Thrash anthems“ bewiesen. Ansonsten: Fans werden die Scheibe eh kaufen! Thrasher sollten zumindest mal reinhören.



Tracklist:
1. The sin of Sodom
2. Blasphemer
3. Bloody corpse
4. Witching metal
5. Sons of hell
6. Burst command ‘til war
7. Where angels die
8. Sepulchral voice
9. Hatred of the gods
10. Ashes to ashes
11. Outbreak of evil
12. Defloration

Line-Up:
Tom Angelripper – Bass, vocals
Grave Violator – Guitars
Chris Witchhunter - Drums

DISCOGRAPHY:

1982 - Witching Metal (Demo)
1984 - Victims Of Death (Demo)
1984 - In The Sign Of Evil
1986 - Obsessed By Cruelty
1987 - Persecution Mania
1989 - Agent Orange
1990 - Better Off Dead
1992 - Tapping The Vein
1994 - Get What You Deserve
1995 - Masquerade In Blood
1997 - 'Til Death Do Us Unite
1999 - Code Red
2001 - M-16
2006 - Sodom
2007 - The Final Sign Of Evil
2010 - In War And Pieces

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