Squealer-Rocks.de CD-Review
Amaran's Plight - Voices In The Light

Genre: Progressive Rock
Review vom: 23.08.2007
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: ProgRock Records



Alle Fans der bekannten nordamerikanischen Proggrößen aufgepasst, denn was hier unter dem Banner Amaran’s Plight auf euch zukommt, wird euch die Sprache verschlagen. Ein kurzer Blick auf das Line-Up lässt schon im Vorfeld Großes erahnen, denn mit DC Cooper (Silent Force), Gary Wehrkamp (Shadow Gallery), Nick D’Virgilio (u.a. Spock’s Beard) und Kurt Barabas (Under The Sun) haben sich hier vier ganz Große der progressiven Zunft zusammengetan, um mit ihrem Debüt VOICES IN THE LIGHT alle Progger und Leute mit offenen Ohren zu verzaubern. Da werden schnell die Rufe nach der so oft bemühten Supergroup laut, ob sie diesen gerecht werden? Lest einfach weiter.

Ohne einer langen Vorrede zu bedürfen, macht das Intro „Room 316“ klar, wohin der Weg dieses Albums gehen wird. Bereits in diesen wenigen Minuten treffen großartige Harmonien auf das kraftvolle, abwechslungsreiche Schlagzeugspiel des Herrn D’Virgilio und binnen weniger Augenblicke von „Friends Forever“, das von Pianoklängen, wie oftmals bei Shadow Gallery zu hören, begleitet, eine fast schon poppige Eingängigkeit besitzt, wird klar, warum DC Cooper zu den wohl besten Sängern zu zählen ist. Mit Leichtigkeit entführt seine Stimme den Hörer von aller erster Sekunde an in dieses Konzeptwerk, das sich mit keinem geringeren Thema als dem Leben in all seiner Fülle und Tragik auseinandersetzt.
Genauso facettenreich wie das Leben gestaltet sich auch das Album, denn eines ist klar, Langeweile kommt bei diesen gut 77 Minuten zu keiner Zeit auf, denn trotz der vorhandenen musikalischen Komplexität verstricken sich die Meister von Amaran’s Plight nie in die genretypischen Frickeleinen, sondern bleiben vielmehr selbst bei den epischeren Stücken nachvollziehbar.

So wechseln sich in „Coming Of Age“ treibende Schlagzeugpassagen mit Pianoballaden anrüchigen Elementen ab, die das Gefühl von jugendlicher Unbeschwertheit vermitteln. Vor allem diese Verflechtung von poppigen und progressiven Stilelementen verleihen VOICES IN THE LIGHT eine ganz spezielle Qualität, die einen bei „Reflections Pt. I“ und besonders „I Promise You“ fast schon von Radiotauglichkeit sprechen lässt. Während ersteres einzig durch den Gesang von Cooper unterstützt von Wehrkamp getragen wird, besticht letzteres durch sein Duett mit Trisha O’Keefe, die dem Stück die weibliche Note verleiht.

Doch bleiben die progressiven und instrumental ausladenden Momente durchaus nicht aus, wenngleich der wunderbare Gesang, wie beim ersten Über-Zehn-Minüter „Incident At Haldeman's Lake“, der bereits zu Beginn durch sein fast doomiges Riffing und Drumming eine düstere und unheilvolle Stimmung aufbaut, sehr oft über allem thront.
Wechselweise piano oder forte baut sich hier ein zusehends atmosphärischer Progsong auf, der in allen Belangen zu gefallen weiß. Wenn wir schon bei Geschwindigkeitsvariationen sind, dann darf das wohl temporeichste Stück „Viper“ nicht unerwähnt bleiben, das von rasanten Gitarren eingeleitet, kurzweilig und unglaublich rockig daherkommt. Wohingegen „Shattered Dreams“ zu Beginn im Gesangsteil ganz leicht an die progressiven Power Metaller von Kamelot erinnert und sich dann durchaus auch mal ein wenig mehr Gefrickel erlaubt.

In „Consummation Opus“ und „Betrayed By Love“ setzt sich die düstere Grundstimmung dann eindrucksvoll über weite Strecken durch und wird von den Gitarren und Keyboards in einer Weise intoniert, die an die deutschen Progger von Eloy erinnert. Wie die Musik so ist auch der Inhalt zu diesem Zeitpunkt drückend und von Hoffnungslosigkeit seitens des Protagonisten der Handlung geprägt, denn dieser sieht sich mit dem Unausweichlichen konfrontiert – dem Tod. So versteht sich der Titel „Turning Point“ auch musikalisch als solcher und besticht seinerseits durch seine Mitsingtauglichkeit.
Zum Schluss von VOICES IN THE LIGHT scheint sich nun der Kreis des Lebens und auch des Albums zu schließen, denn die Geschichte kehrt in das Zimmer 316 zurück und mit Unterstützung von Sagas Michael Sadler zieht die Band noch mal alle Register, die einzeln aufzuführen wohl ebenso epische Ausmaße annehmen würde wie das Stück selbst.

Fazit: Auch wenn ich den Begriff Supergroup an sich nicht so gerne verwende, das Material, das Amaran’s Plight auf ihrem Debüt Werk VOICES IN THE LIGHT abliefern, hat wirklich das Zeug dazu die Massen für sich einzunehmen. Wen wundert es da noch, dass sogar der hard-rockende Chefredakteur von einem „unglaublich geilen Album“ schwärmt. Also unbedingt anchecken und kaufen!

Tracklist:
1. Room 316
2. Friends Forever
3. Coming Of Age
4. Incident At Haldeman's Lake
5. Reflections Pt. I
6. I Promise You
7. Consummation Opus
8. Tragedy In Truth
9. Shattered Dreams
10. Viper
11. Betrayed By Love
12. Turning Point
13. Revelation

Band Line-Up:
DC Cooper - Gesang
Gary Wehrkamp - Gitarre, Keyboards
Kurt Barabas - Bass
Nick D’Virgilio – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2007 – Voices In The Light

SQUEALER-ROCKS Links:

Amaran's Plight - Voices In The Light (CD-Review)

Gary Wehrkamp von Amaran's Plight (Interview)
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