Squealer-Rocks.de CD-Review
Ian Gillan Band - Child In Time (Remastered)

Genre: Jazz Rock
Review vom: 24.05.2007
Redakteur: Bombenleger
Veröffentlichung: 07.05.2007
Label: Demon Music



Nach wie vor läßt es sich vortrefflich darüber diskutieren, ob nun Deep Purple, Black Sabbath oder Led Zeppelin in den frühen 70er Jahren das Beste war, was der Hard Rock zu bieten hatte. Eigentlich überflüssig, denn dafür waren alle drei vom Stil und der Ausrichtung her zu verschieden. Ok, Zeppelin hatten Robert Plant und Sabbath hatten Ozzy Osbourne, aber Purple konnten mit Ian Gillan wohl den Prototyp des klassischen Frontman's vorweisen, der diesen heute so gängigen Begriff wie kein zweiter geprägt hat. Das wilde Stage Acting, Matte bis zum Arsch und vor allem um sein unglaubliches Organ, dank dessen er sich mit dem Klassiker "Child In Time" bei den Rockfans unsterblich machte, beneideten ihn viele seiner Kollegen.

Auch wenn sich Deep Purple nach wie vor gegen das Prädikat "Heavy Metal" wehren - Deep Purple waren Heavy Metal, Deep Purple machten Heavy Metal. Ohne "Speed King", "Highway Star", "Burn" und "Space Truckin'" wäre der Metal Express in eine völlig andere Richtung marschiert. Um so überaschender war die Tatsache, daß sich Ian Gillan 1976, drei Jahre nach seinem Abgang bei Blackmore & Co., mit seinem ersten Solo Werk Child In Time von einer musikalischen Seite präsentierte, die dem alt eingessenen Fan völlig unbekannt war.

Child in Time präsentierte insgesamt 7 Songs, die eher im Jazz/Funk und Soul Bereich einzuordnen waren und das verprellte letztendlich viele Fans, die von ihrem Idol eher einfachen Heavy Rock erwarteten. Während man "You Make Me Feel So Good" gerade noch als eine stampfende Rock Nummer bezeichnen kann, sind die ziemlich experimentiellen "Lay Me Down", "Down The Road" oder das Jazz Rock Progige "Let It Slide" unter aller Kanone und die Neu Aufnahme des Deep Purple Klassikers "Child In Time" ein übelster Griff ins Kloh. Außer den Lyriks war dieses wohl beste Stück von Purple quasi nicht mehr wieder zu erkennen. So gut wie nichts mehr zu hören von dem typisch schrillen Kreischen der Original Version, wo Gillan's Organ in ungeahnte Höhen aufstieg, keine wilden Gitarren/Keyboard Duelle der Marke Blackmore/Lord. Man hatte den Eindruck, als hätte man einem nagelneuen Porsche 911 einen uralten Zweitakter Motor aus dem Hause Warthburg eingebaut. Sorry Ian, das war wohl nix.

Fazit
Child In Time ist ein wohl mehr als uninteressantes Album, welches in der Remastered Version noch nicht mal irgendwelche Bonus Tracks enthält (wie sonst bei dieser Reihe Üblich) und selbst für den Durchschnitts Rock/Metal Fan nicht zu empfehlen. Es sei denn, man möchte seinen Nachbarn auch mal etwas anderes hören lassen als den üblichen Krach.


Line Up
Ian Gillan (v)
John Gustavso (b)
Ray Fenwick (g)
Mike Moran (k)
Mark Nauseef (d)


Trackliste
1. Lay Me Down
2. You Make Me Feel So Good
3. Shame
4. My Baby Loves Me
5. Down The Road
6. Child In Time
7. Let It Slide

DISCOGRAPHY:

1976 - Child In Time
1977 - Clear Air Turbulance
1977 - Scarabus
1977 - Live at the Budokan I & II

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Ian Gillan Band - Child In Time (Remastered) (CD-Review)
Ian Gillan Band - Live At The Budokan (Remastered) (CD-Review)

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