Squealer-Rocks.de CD-Review
Beardfish - Sleeping in Traffic: Part One

Genre: Psychedelic Progressive Rock
Review vom: 17.05.2007
Redakteur: Bombenleger
Veröffentlichung: 18.05.2007
Label: Inside Out



Ich habe noch eine Kritik für eine Prog CD geschrieben und mich im Falle von Sleeping in Traffic: Part One wohl selber ins kalte Wasser geworfen, ohne daß jemand nachgeholfen hat. Fragt sich nur warum? Wahrscheinlich weil mich die Umschreibung "70er Jahre" Rock sofort an Deep Purple und Uriah Heep denken ließ. "Das ist aber schon teilweise sehr proggig. Nur weil da ein 70er Einfluss ist, darfst Du nicht denken, dass wäre sowas wie Purple oder so. Eher Frank Zappa, Gentle Giant oder Camel - also richtig schwere Kost" klärte Kollege Maddin mich über die neue Beardfish auf.

Nun, das rettende Ufer ist nicht aus der Sichtweite - Frank Zappa sagt mir natürlich was und Camel habe ich früher auch geraucht, aber die Hammond Orgel lastigen Songs wie "Sunrise", "Roulette" oder "Harmony" lassen in mir starke Erinnerungen an die frühen Uriah Heep Werke der David Byron Ära wach werden, obwohl die Einflüsse des seit 2001 existierenden schwedischen Quartetts, mehr bei Gentle Giant, Frank Zappa, Genesis und King Crimson liegen. Also genau jenen Sound der 70er Jahre, den man hier bewußt wieder aufleben läßt, ohne dabei antiquiert zu wirken oder bewußt zu kopieren.

Sleeping in Traffic ist ein Werk, daß durch den Einatz von Clavinet, ARP Synthie, Fuzz- und Akkustikgitarre sehr vielschichtig und abwechslungsreich rüberkommt, gepaart mit vielen Folkanleihen. Man achte mal z. B. auf den 3/4 Wiener Walzer Takt der Overtüre "...on the verge of sanity", das nahtlos in die psychedelic Nummer "Sunrise" übergeht. Mir gefallen ja diese Instrumentalschlachten zwischen Hammond Orgel, Gitarren und vokalistischen Auswüchsen á la Arthur Brown ("I'm the God of Hellfire and I bring you ...FIRE").

Die groben Beschreibungsumrisse im Promoflyer mögen wohl zutreffen, vor allem den Beatles Verweis bei dem pianolastigen "Dark Poet" kann ich unterschreiben, aber im Falle des 12 Minuten Epos "Roulette" und der Anlehnung an Supertramp oder Camel muß ich mangels Kenntnisse passen. Zumindest beim Anhören von "Same Old Song" kann ich mr jetzt mal ein genaues Bild des Begriffes Psychojazz machen. Für Jazz-Verhältnisse klingt das ziemlich schräg.

Es fällt schwer, das Ganze für einen Prog-Ahnungslosen wie mich zu umschreiben. Wer mit den obengenannten Bands etwas anfangen kann, möchte ich diese CD schwer ans Herz legen. Denn das Musikgespür, welches Beardfish an den Tag legen, läßt Sleeping in Traffic: Part One sicher zu einer der ausgewogensten Produktion des Jahres 2007 werden. Jedenfalls bin ich schon mal auf Part Two gespannt.



Trackliste
01. On The Verge Of Sanity...
02. Sunrise
03. Afternoon Conversation
04. And Never Know
05. Roulette
06. Dark Poet
07. Harmony
08. The Ungodly Slob
09. Year Of The Knife
10. Without You
11. Same Old Song

Line Up
Rikard Sjöblom (v, g, k, a, p)
David Zackrisson (g, p)
Robert Hansen (b)
Magnus Östgren (d, p)

DISCOGRAPHY:

2003 - Från En Plats Du Ej Kan Se
2006 - The Sane Day
2007 - Sleeping In Traffic: Part One 2008 - Sleeping In Traffic: Part Two 2009 - Destined Solitaire

SQUEALER-ROCKS Links:

Beardfish - Sleeping in Traffic: Part One (CD-Review)
Beardfish - Sleeping In Traffic: Part Two (CD-Review)
Beardfish - Destined Solitaire (CD-Review)

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