Mika Järvinen von Five Fifteen

(17.10.2004, Interview geführt von Eric)

Auch wenn hierzulande die Finnen von "Five Fifteen" bisher eher unbekannt sind, können sie nicht nur auf eine 10 jährige Bandgeschichte, sondern auch auf Touren mit den Quireboys und Uriah Heep - auhc in Deutschland - zurückblicken. Höchste Zeit also mal mit Gitarrist und Sänger Mika Järvinen ein paar Worte über die neuste Scheibe " The Man who sold himself" zu verlieren.

Squealer.net: Hallo Mika, zunächst möchten wir uns bei Dir bedanken, dass Du Zeit für uns hast.

Mika Järvinen: Kein Problem, ich komme gerade zurück aus einer Tour zusammen mit Uriah Heep hier in Finnland, super Jungs und eine sehr gute Band!

Squealer.net: Man kennt Five Fifteen in Europa bislang nicht so gut, also erzähl uns doch bitte was über die Band und die Musik.

Mika Järvinen: Wir sind schon mehr als 10 Jahre mit der Band unterwegs, und ich bin mittlerweile das einzige verbliebene Original-Mitglied. Hier in Skandinavien sind wir ständig auf Tour, und unsere Musik kannst Du als sehr traditionellen Hardrock bezeichnen. Die kommerziellste Rock-Band seit Led Zeppelin, hehe!

Squealer.net: Five Fifteen ist ein seltsamer Name für eine Band. Was bedeutet er?

Mika Järvinen: Wir haben in von The Who, vom "Quadrophenia"-Album. Darauf gibt es einen Song mit dem Titel "5.15", und als wir die Band gründeten fanden wir den Namen gut. Erst später haben wir die Zahlen dann ausgeschrieben.

Squealer.net: Reden wir über das neue Album. Wer ist der "Man Who Sold Himself"?

Mika Järvinen: Er ist der Kerl, der die Schmerzen in meinem Arsch verursacht ... und außerdem ist er auf dem Cover, hehe!

Squealer.net: Die Songs auf "The Man Who Sold Himself" stellen, zumindest für meine Ohren, zeitlose Rocksongs ohne irgendwelche trendigen Einflüsse dar. Würdest Du eine solche Einschätzung unterschreiben, oder wie beurteilst Du euren Stil?

Mika Järvinen: Dank Dir vielmals! Ich will einfach gute Riffs schreiben, gute Chöre, das ist es, was Rock'n'Roll für mich bedeutet. Led Zep, The Queen, The Who, Deep Purple, Beatles, Rolling Stones - ihr kennt sie! Wenn Du denkst, es ist zeitlos, dann bin ich Dein bescheidener Diener und sehr froh zu hören, dass ich meine Hausaufgaben ordentlich gemacht habe ...

Squealer.net: Zwei Leute am Mikro, Sänger und Sängerin, ist bemerkenswert für eine hart rockende Band. Beeinflusst das Dein Songwriting? Schreibst Du spezielle Parts für beide Stimmen oder entscheidet ihr erst bei der Aufnahme, wer was singt?

Mika Järvinen: Ich mochte schon immer "Rumours" von Fleetwood Mac, und so hat es sich entwickelt ... aber nein, wenn ich Songs schreibe denke ich nicht darüber nach, wer welchen Part singen könnte. Diese Dinge passieren einfach, wenn die Band beginnt, die Songs einzuspielen.

Squealer.net: Auf dem Presse-Flyer wirst Du als "Rock'n'Roll-Madman" bezeichnet. Woher kommt diese Bezeichnung, und stimmt es - bist Du ein Verrückter?

Mika Järvinen: Für mich waren The Who die ultimative Live-Band, und Iggy Pop ist der beste Rock-Performer überhaupt. Aber "Pain In The Ass" oder "Madman" hat nichts mit mir zu tun, wenn ich außerhalb des "Rock'n'Roll-Lebens" bin - ist eher ne Art Spaß, wirklich! Ich hoffe, Du kannst uns irgendwann live sehen, und dann kannst Du Dir ja selbst ein Bild machen ...

Squealer.net: HIM und Nightwish sind sicher die populärsten Bands aus Finnland. Wie sieht die Szene für traditionellen Hardrock in Deinem Land aus?

Mika Järvinen: Wir haben eine sehr treue Anhängerschaft hier, es reicht, um die Miete zu zahlen und ab und zu sogar etwas anderes zu trinken als Wodka. Als HIM ihr erstes Album rausbrachten, waren wir bei der gleichen Agentur, und der Promoter fragte uns, ob wir an einer Tour interessiert seien, bei der HIM uns supporten könnten, haha! Niemand konnte ahnen, dass sie so schnell so groß werden würden, es war einfach großartig. Die Tour kam leider nie zustande, aber wir wurden Freunde - und das ist, was für mich zählt!

Squealer.net: Wer hat entschieden, welche Songs auf das Album kommen würden? Ich denke, eine solche Auswahl zu treffen kann ein harter Job sein?

Mika Järvinen: Nun, ich hab die Songs vorgeschlagen, und Spinefarm sowie Mikko Karmila machten ebenfalls ein paar Vorschläge.

Squealer.net: Ein kurzer Ausblick: Arbeitet ihr schon am neuen Album? Wie sieht es mit einer Tour aus? Ihr habt mehr als 500 Gigs gespielt, sogar in den USA und Mexiko. Wäre es nicht Zeit, Deutschland zu rocken?

Mika Järvinen: Nun, wir haben in Deutschland gespielt, zusammen mit The Quireboys und Uriah Heep vor ein paar Jahren, aber wir sind bereit, jederzeit und sofort wieder zu euch zu kommen. Und ja, ich arbeite an neuen Songs und wir versuchen, uns den nächsten Monat für Proben freizuhalten ....

Squealer.net: Das war's, Mika. Vielen Dank für Deine Antworten. Grüße an Dich und Deine Band!

Mika Järvinen: Vielen, vielen Dank und vergesst nie: Seid gut zu euch selbst!


DISCOGRAPHY:

1990 – Nirvana (Single)
1991 –The Ohm’s Law (Picture EP)
1991 – Summer City (Single)
1992 – Sleepwalker (Single)
1998 – Innocence Is No Excuse (Single)
1999 – I Don’t Remember (Maxi-Single)
2000 – Silver Machine (feat. Nik Turner; Maxi)
2000 – I Don’t Remember (Single)
2001 – My Oh My (Single)
2001 – Stonecold Heartbreaker (Single)
2002 – Prostitute (Single)
2004 – Jesus Went To N.Y.C. featuring Brian Robertson (Single)
2005 – The Man Who Sold Himself (Single)

CDs:
1994 – Progressive Hardrock Beyond The Mainstream
1995 – Armageddon Jam Session Number Four
1997 – Psychedelic Singalongs For Stadiums
1998 – Six Dimensions Of The Electric Camembert (2 CD)
1999 - Six Dimensions Of The Electric Camembert
2000 – Six Dimensions Of The Electric Camembert
2001 – Death Of A Clown
2003 – The Sensational Five Fifteen
2008 – Alcohol

SQUEALER-ROCKS Links:

Five Fifteen - The Man Who Sold Himself (CD-Review)
Five Fifteen - Alcohol (CD-Review)
Mika Järvinen von Five Fifteen (Interview)


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