Jeff Davis von Boys Night Out

(12.06.2006, Interview geführt von Jack)

Mit DUDE, YOU NEED TO STOP DANCING kreierten die kanadischen Punk Rocker von Boys Night Out ihre eigens erfundene Bandgeschichte. Warum die Band nicht ihre wahre Geschichte erzählte, erklärt Gitarrist Jeff Davis im SQUEALER.net Interview.

Squealer.net: Hallo Jeff! Ich will mal so anfangen: Ich vermute, wenn dich jemand nach Kanada fragt, bekommt man normalerweise Eishockey zur Antwort. Also ich bin auch ein riesiger Eishockeyfan. Was ist mit dir?

Jeff Davis: Leider bin ich das nicht. Ich schau mir die Play-Offs an, da sie spannend sind und es dazu gehört sie anzuschauen. Ich geh auch bei jeder Gelegenheit zu Eishockeyspielen, weil es einfach Spaß macht, sich mit tausend anderen an einem großen, kalten Platz zu betrinken. Aber ansonsten beschäftige ich mich nicht so damit.

Squealer.net: Lass uns nun über eure DVD "Dude, You Need To Stop Dancing" sprechen. Weshalb macht man einen Film über eine erfundene Bandgeschichte?

Jeff Davis: Nun ja, anfänglich sollte es eine DVD über uns werden, die uns beim Feiern, Backstage, als Arschlöcher, blah, blah zeigt. Aber das machen ja haufenweise Bands - und um ehrlich zu sein - wir sind einfach nicht so interessant oder spannend genug, damit wir eine ganze DVD mit so einem Kram füllen könnten. Also entschieden wir uns dazu diesen Weg einzuschlagen und einen Haufen dummes Zeugs zu machen, sich wie Arschlöcher zu benehmen und zu versuchen unsere Fans höllisch zu verwirren.

Squealer.net: Was hielt Basser Dave Costa davon, dass er im Film starb?

Jeff Davis: Er war begeistert.

Squealer.net: Was meinst du: Könnte jemand, der die wahren Boys Night Out nicht kennt, denken, dass dieser Film wahr ist? Auf der DVD gibt es keinerlei Informationen über eine "Verarschung".

Jeff Davis: Ya, etwa die Hälfte der Leute, die ihn angeschaut haben, dachten, er sei echt. Wir dachten, es gäbe genug total beklopptes Zeug darin (wie zum Beispiel Daves Tod), so dass es ziemlich offensichtlich sein müsste, dass er nicht die Realität widerspiegelt. Besonders mit der Live-Show auf der DVD, die eineinhalb Jahre nach der Dokumentation aufgenommen wurde, wo Dave eindeutig am Leben ist und wir uns ganz klar nicht aufgelöst haben. Aber nun gut.

Squealer.net: Lass uns nun aber wieder zur Realität zurückkehren. Wenn ich mir so die eingängigen Lieder auf dem "ing"-Album, TRAINWRECK, anhöre, dann kann ich diese Frage nicht auslassen: Ist das die Art und Weise, wie ihr in Zukunft am liebsten Songwriting betreiben wollt?

Jeff Davis: Wir haben schon immer versucht unsere Lieder eingängig zu gestalten und manchmal ein bisschen Pop-Strukturen rein zu bringen. Da gibt es vielleicht etwas härteres Zeug hier und da und etwas weniger heitere Texte, aber ich denke, dass unser Kram schon immer ziemlich eingängig war. Also, ja, wir werden weiterhin eingängige Lieder schreiben.

Squealer.net: Vor einigen Jahren habt ihr euer Line-Up mit Kara Dupuy an den Keyboards und Shawn Butchart an der Gitarre aufgemotzt (was für ein hässliches Wort). Warum tatet ihr diesen Schritt und wie beeinflussten sie den Sound von Boys Night Out?

Jeff Davis: Nun, tatsächlich ist Kara während den Aufnahmen zu TRAINWRECK im April 2005 zur Band gestoßen. Sie ist danach zweimal mit uns auf Tour gewesen und hat die Band dann wieder verlassen. Ihr Synthesizer und Klavier Zeug passte toll auf TRAINWRECK, aber es war nichts, was uns auf Dauer interessierte. Shawn war nur ein Teilzeitmitglied, einfach ein schlimmer Dandy und ein guter Freund, der für einige Monate zum Ausfüllen ausgesucht wurde und um mit uns zu feiern. Andy Lewis ist nun der Vollzeitgitarrist bei uns.

Squealer.net: Wenn wir über die Zukunft reden: Was gibt's in den nächsten Jahren von den Boys Night Out? Gibt es irgendwelche Einzelheiten über ein neues Album? Bitte, erzähl's mir!

Jeff Davis: Wir sind zuletzt sehr mit Schreiben und Demoaufnahmen von neuem Material beschäftigt gewesen. Bis jetzt haben wir sechs Lieder fertig und planen mindestens noch zehn weitere zu schreiben, bevor wir mit den Aufnahmen zu unserem neuen Album anfangen. Hoffentlich kommen wir ab Januar ins Studio und das Album wird dann im Juni rauskommen.

Squealer.net: Was ist mit dem kanadischen Musikmarkt? Ist er groß genug, um als kanadische Punk Rock Band, wie es Boys Night Out sind, zu überleben? Oder muss man notwendigerweise auch auf den internationalen Markt gehen?

Jeff Davis: Er ist definitiv groß genug, so dass du als kanadische Band erfolgreich sein kannst und nicht unbedingt im Ausland touren musst. Aber das macht keinen Spaß und wir sind nicht so erfolgreich, also müssen wir so viel wie möglich touren - wo auch immer wir können.


DISCOGRAPHY:

2002 – Broken Bones And Bloody Kisses
2003 – Make Yourself Sick
2005 – Trainwreck
2006 – Dude, You Need To Stop Dancing (DVD)

SQUEALER-ROCKS Links:

Boys Night Out - Dude, You Need To Stop Dancing (DVD-Review)
Jeff Davis von Boys Night Out (Interview)


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