Squealer-Rocks.de DVD-Review
Chickenfoot - Get Your Buzz On - Live

Genre: Hardrock
Review vom: 30.04.2010
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 30.04.2010
Label: DC 3 / Eagle Vision



Neben den Them Crooked Vultures und - wieder mal – Transatlantic sind Chickenfoot die dritte Supergruppe, die aktuell tätig ist. Eine Supergruppe besteht - im Gegensatz zu einem Projekt -, wie der Name schon sagt, aus lauter Superstars, deren bloße Erwähnung auf Plattencovern oder Konzertplakaten schon für Chartplatzierungen, respektive volle Hallen sorgt. Im vorliegenden Fall heißen die Protagonisten im Hühnerstall (kleiner Heinz Erhard Gedächtnis – Kalauer) Sammy Hagar, Joe Satriani, Ex - (oder immer noch?) Van Halen Bassist Michael Anthony und Red Hot Chilli Peppers Drummer Chad Smith.

Es klingt ironisch und unlogisch, aber gerade der Umstand, dass das Chickenfoot Album nicht nur aus Hochkarätern besteht, macht diese DVD zu einem Pflichtkauf. Die wenigen schwachen Songs des Promi - Quartetts könnten in der Audio Fassung nach mehrmaligem Hören evtl. den Griff zur Skip - Taste erfolgen lassen. Die Live - Performance jedoch lässt den Zuschauer keine Sekunde los.
Selbst Nummern wie „Sexy Little Thing“ oder „Soap on a Rope“, die ein bisschen unentschlossen zwischen Aerosmith und Mr. Big pendeln, verwandeln sich in reine Magie, wenn man Mr. Satriani beim Zelebrieren seiner Soli zusehen darf.
Bei dem Überhit „My Kinda Girl“, der wohl nicht rein zufällig an „Dreams“ aus Sammy Hagars Van Halen Phase erinnert, oder dem pumpenden „Down the Drain“ gesellt sich zur Faszination noch echte Party / Konzertstimmung.

Die Band agiert zwar ihrem Alter entsprechend, aber versprüht eine enorme Spielfreude. Satriani ist erwartungsgemäß der leicht introvertierte Ruhepol, Michael Anthony gibt den Sunnyboy, Drummer Chad Smith ist überraschenderweise Blickfang und Psycho – Clown zugleich, während Hagar die altbekannte Rampensau raushängen lässt. Der gute Sammy ist auch der einzige musikalische Mini -Schwachpunkt. Bei den hohen Tönen kackt er ganz schön ab. Sympathisch wiederum, dass man hier nichts nachbearbeitet hat.

Der Clou ist aber zweifellos die technische Umsetzung des Konzerts aus einem schmucken Theatersaal in Phoenix, Arizona. Man hat den Eindruck, als wären hier mindestens 20 Kameras im Einsatz. Natürlich waren es weitaus weniger, der Kniff sind Kräne und eine Frontkamera auf Schienen. Es gibt lange Kamerafahrten, Bilder von oben, unten und was weiß ich noch wo; der Schnitt ist schlicht genial, incl. tollen Überschneidungen und das Bild ist gestochen scharf.
Auf der Bühne gibt es eine Lightshow zu bewundern, die gigantisch genannt werden darf und
der 5.1. Surround / 5.1. DTS / 2.0 Stereo Sound erreicht ein Niveau, das man sonst nur von Rush oder Genesis kennt.

Nachdem die Truppe ihren regulären Set beendet hat, der - natürlich – fast ausschließlich aus den Songs des Albums besteht, gibt es als Zugabe den Montrose - Klassiker „Bad Motor Scooter“ aus Sammy Hagars Anfangstagen, ehe Chad Smith nach einer Kurzversion des The Who Evergreens „My Generation“ sein Schlagzeug umwirft und anschließend – zu den Klängen der U.S. Nationalhymne – die am Boden liegenden Trommeln weiter bearbeitet.
So muss ein Konzert enden!
Wir sind entzückt!

Das Entzücken setzt sich bei der 50 – minütigen Doku fort, die als Special enthalten ist.
Ehrlich, ich habe schon viele Extras dieser Art gesehen, viele waren zweifellos informativer, aber keines war lustiger und unterhaltsamer.
Diese Ansammlung von Backstage - Aufnahmen, Interview – Sequenzen und sonstigem - im wahrsten Sinne des Wortes – irren Material lässt den Zuschauer teilweise lauthals lachen.
Bisher dachte ich, Iron Maiden Drummer Nicko McBrain wäre die coolste Sau im Rock'n'Roll.
Falsch gedacht – es ist Chad Smith. An dem Mann ist ein echter – ein guter! - Comedian verloren gegangen.
Als Running Gag geht er durch die Straßen, bewaffnet mit einem Foto der Band, und fragt Passanten, ob sie die Band erkennen. Absolut göttlich.
Ebenso wie das Interview, das Nigel Tufnel von Spinal Tap mit Joe Satriani führt. Satriani weiß nicht, ob er weinen oder lachen soll und lediglich seine sehr zurückhaltende und höfliche Art hält ihn davon ab, eins von beidem zu tun. Höllisch geniale Satire und alleine schon fast das Geld für die DVD wert.

Bleibt nur noch zu erwähnen, dass die Geschichte im NTSC Verfahren angeboten wird, ohne Untertitel auskommen muss und mit 16 Euro (Blu Ray 'nen Zehner mehr) ein Pflichtkauf ist.

Tracklist:
1. Avenida Revolution
2. Sexy Little Thing
3. Soap On A Rope
4. My Kinda Girl
5. Down The Drain
6. Bitten By The Wolf
7. Oh Yeah
8. Learnin' To Fall
9. Get It Up
10. Turnin' Left
11. Future In The Past
12. Bad Motor Scooter
13. My Generation

Line Up:
Sammy Hagar - Vocals, Guitar
Joe Satriani - Guitar
Michael Anthony - Bass
Chad Smith - Drums

DISCOGRAPHY:

2009 - Chickenfoot

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Chickenfoot - LV (CD-Review)

Chickenfoot - Get Your Buzz On - Live (DVD-Review)


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