Squealer-Rocks.de CD-Review
Stride - Imagine

Genre: Progressive Melodic Rock
Review vom: 31.01.2006
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Glaubt man den amerikanischen Medien haben wir es hier mit der kommenden Supergruppe im Prog Bereich zu tun. Auch die bisherigen Resonanzen hierzulande bewegen sich mit "sehr gut“ bis "grandios“ ausschließlich in wohlwollenden Gefilden. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, tönt Sänger Gary Belin auf der bandeigenen Homepage noch: "Believe the Hype!“. Falsche Aussage, mein Lieber. Richtig wäre: "Believe the Truth!“. Denn mit "Imagine“ haben Stride zwar das musikalische Rad nicht neu erfunden, aber ohne Zweifel ein Album auf den Markt gebracht, das absolut wegweisend ist und in manchen Momenten sogar als bahnbrechend, weil in dieser Form noch nicht da gewesen, bezeichnet werden darf.

Dabei sind die Zutaten des texanischen Stilmixes prinzipiell nicht neu. Die Vermischung von progressiven Klängen mit hoch melodiösen Rocksounds aus der kommerziellen Kiste wurde im letzten Jahr u. a. von skandinavischen Bands wie Circus Maximus oder Malpractice hervorragend umgesetzt.
Während sich die Nordmänner allerdings vorwiegend in metallischen Bereichen tummeln, setzen sich Stride in die radiotaugliche AOR Ecke – und zwar in die zuckersüßeste, die man sich vorstellen kann.
Wir sprechen hier also von Journey, Boston oder Reo Speedwagon auf Prog.
Oder von Prog mit starken Melodic Rock Einflüssen. Wie auch immer, die Sache funktioniert.
Was natürlich hervorragende Musiker mit hervorragenden Songwriter – Fähigkeiten voraussetzt.

An den Instrumenten hat sich hier eine Truppe an Virtuosen zusammen gefunden, deren Referenzen zu nennen den Rahmen eines Reviews sprengen würde. So nenne ich als Schlagworte nur das musik. Institut in Texas und den Helstar Nachfolger Vigilante. In 2 Instrumentals wird sich dann auch nach Herzenslust proggig ausgetobt, dass selbst Technik Freaks und Feinde von traumhaften Ami – Melodien Freudentränen vergießen.
Für feuchte Augen bei allen mit Hang zu tollen Harmonien sorgt dann unser selbstbewusster Freund am Mikro. Es ist symptomatisch für diese Band, dass sie ihr Debut als reines Instrumental Album veröffentlichte, weil nicht der passende Sänger gefunden wurde. Statt einen mittelmäßigen Vokalisten die Songs einsingen zu lassen, hat man’s dann lieber ohne gemacht. Damit wird deutlich, welch hohe Ansprüche die Herren haben.
Ich möchte Gary Belin mal als eine Mischung aus Steve Perry und Fernando Garcia (Ex - Victory, Godiva) bezeichnen. Er schafft die ganz hohen Töne bei den ruhigen Passagen ebenso wie die rauen, kraftvollen Tunes bei den Heavy Parts.

Bleiben also noch die Kompositionen: Durchhänger gibt es nicht einmal ansatzweise zu vermerken und das Durcheinanderwürfeln zweier eigentlich nicht zu vereinenden Stilarten lässt nicht den kleinsten Gedanken an Langeweile aufkommen.
Bei dem ständigen Wechsel von fetten Chören, romantischen Feuerzeug - Momenten, proggigen Wuseleien und Heavy Riffs ist es eigentlich auch völlig egal, in welchem Song man sich gerade befindet. Es wird eh immer nur das ganze Album durchgehört – weniger geht hier nicht!

Stride dürfen nicht als Hype abgefeiert werden, sie sind nämlich keiner.
Sie sollten als absolut ernstzunehmende Konkurrenz oder vielleicht sogar als mögliche Thronfolger noch amtierender Szene Größen gesehen werden.
Eine hoffentlich bald folgende Tour und das nächste Album werden’s zeigen!

Tracklist:
1. Imagine
2. Alive
3. Endeavor
4. How Far
5. Role Model
6. The Waiting
7. Ion Drive
8. Face the Day
9. Time

Line up:
Gary Belin – Lead Vocals, Keyboards
Rick Flores – Keyboards, B. Vocals
Joel Gregoire – Guitar, B. Vocals
Matt Kanzler – Drums and Percussion
Mike Martin – Bass, B. Vocals

DISCOGRAPHY:

2006 - Imagine

SQUEALER-ROCKS Links:

Stride - Imagine (CD-Review)

Mike Martin von Stride (Interview)
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