Squealer-Rocks.de CD-Review
Galloglass - Heavenseeker

Genre: Melodic Power Metal
Review vom: 31.10.2005
Redakteur: Langemann
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Metal-Bands mit flotten Riffs und Orchesteruntermalung gibt es seit den großen Erfolgen von Gruppen wie Rhapsody leider mehr als genug. Daher war ich doch sehr skeptisch, als ich die neue Scheibe von Galloglass in meinen Händen hielt. In Erwartung des doch so typischen orchesterüberzogenen Tralalas sinke ich also in meinen Stuhl und starte die Scheibe. Aber Moment mal, wieso wippt mein Bein direkt von den ersten Tönen an mit? Warum denke ich sofort an Bands wie Helloween? Die Antwort ist klar: "Heavenseeker" ist keineswegs ein durchschnittliches Happy-Metal Album, sondern ein Knaller, wie ihn die deutsche Metal-Szene schon lange nicht mehr hervorgebracht hat.

Die sechs Jungs aus Hannover verstehen es, knallharte, schnelle Riffs mit Melodien zu paaren, die unweigerlich an eine Mischung aus alten Stratovarius und Fates Warning erinnern. Bereits der Opener "Burden of Grief" geht direkt nach vorne. Sänger Carsten Frank wird nicht in den Vordergrung geschoben, sondern stellt sein Talent durchaus in den Dienst der Songs. Er erinnert stark an alte Aufnahmen Kai Hansens, wobei er allerdings nie seine Aggressivität verliert. Das Sechssaiter-Duo Geiseler / Mühlenbruch liefert einen verdammt guten Job ab. Gedoppelte Leads wechseln sich mit Spannung aufbauenden Riffs ab und keiner der beiden verfällt in stures Gefrickel. Die Soli sind durchweg melodiös und passen sich exakt in die Songstrukturen ein. Der Bass legt einen angenehmen Druck an den Tag, der die Songs ( man glaubt es nicht ) noch weiter nach vorne haut. Das Schlagzeugspiel des Herrn Lorenz ist unglaublich songdienlich, mal sehr Speed-Metal bezogen, mal sehr technisch, doch niemals übertrieben. An manchen Stellen, wie z.B. beim Titelsong der Scheibe, wird sich so mancher Drummer Gedanken über das Ende seiner Laufbahn machen müssen, wenn superschnelle Doublebass butterweich in melodiöse Triolen wechselt oder wenn, wie bei dem Speed-Glanzstück "Banished from Eternity", die Becken auf eine Weise bedient werden, wie man es wohl seit ( der Vergleich muss erlaubt sein ) Death oder Helstar nicht mehr gehört hat.

Alles in allem ist "Heavenseeker" eine der besten Platten der letzten Jahre, nicht zuletzt dadurch, dass dezente Chöre und Orchestereinsätze die Songs abrunden ohne aufdringlich zu wirken. Als kleine Schmankerl sind zudem noch Gast - Soli von Curran Murphy ( ex-Nevermore / Annihilator) und Jeff Water ( Annihilator ) zu hören, obwohl die Ausnahmemusiker von Galloglass wirklich niemanden brauchen, der die Soli für sie spielt. Die Limited Edition kommt außerdem noch mit reichlich Bonusmaterial wie einer 100 minütigen DVD, einem Making Off-Video und Livemitschnitten versehen daher, was den Kauf dieser Scheibe zu einem absoluten Muss für jeden Freund technisch hervorragendem, schnellen Powermetals macht.

Tracklist:
1. Burden of Grief
2. After Forever
3. Perished in Flames
4. Dawn of a new Age
5. Banished from Eternity
6. At the Shadowcross
7. To kneel is to suffer
8. Heavenseeker
9. Signs
10. Beyond the Mirror
11. Kings who die

Line-Up:
Carsten Frank -Gesang
Norbert Geiseler - Gitarre
Kai Mühlenbruch - Gitarre
Dirk Zelmer- Bass
Arnd Lorenz - Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2003 - Legends From Now And Nevermore
2005 - Heavenseeker

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