Squealer-Rocks.de CD-Review
Shooting Star - Circles

Genre: AOR / Melodic Rock / Hard Rock
Review vom: 19.07.2006
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Bei den beiden kreativen Köpfen der U. S. amerikanischen Band Shooting Star kann man ohne Übertreibung von zwei Hardrock Urgesteinen sprechen. Weit über 40 Jahre frönen Van MacLain und Ron Verlin nun schon den stromverstärkten Gitarrenklängen. Seit 1978 fungieren die Herren aus Kansas – City unter dem Namen Shooting Star, veröffentlichten bis 1986 fünf Alben und zogen mit solch illustren Namen wie Bryan Adams, Journey, ZZ Top oder Cheap Trick durch die Staaten.
Danach ging die Veröffentlichungsfrequenz deutlich nach unten und die Truppe befand sich in einem, wie sie selbst sagt, „Halbruhestand“.

Nun wollen die Mittfünfziger den Stern von einst noch einmal erstrahlen lassen und legen ein an Abwechslung kaum zu überbietendes Teilchen vor, welches die gesamte Bandbreite des AOR / Hardrock in all seinen Facetten abdeckt.
In der Tat, man könnte fast meinen einen Sampler mit 10 verschiedenen Melodic Rock Bands zu hören. Um die Vielseitigkeit von "Circles“ zu erfassen, im Schnelldurchlauf also die 10 Songs im Einzelnen:

"Runaway“: Ein Opener wie aus dem Bilderbuch! Sattes Riff und ein Chorus mit erhöhtem Mitgröhlfaktor in typischer 80er Manier. Der Keyboard Einsatz in bester Purple Tradition verleiht der Nummer eine schöne Portion Rohheit und sofort wird die Klasse von Sänger Kevin Chalfant deutlich, der sich in rauchig - bluesigen Gefilden ebenso wie in Höhen a la Lou Gramm absolut fehlerfrei bewegt und seine Flexibilität im Laufe der Scheibe noch des Öfteren unter Beweis stellen wird.

"Without Love“: Eine wirklich tolle Ballade, die man einem nicht ganz bibelfesten AOR Fan locker als ein Stück von Journey verkaufen könnte. Sogar als eins der besten! Das muss man auch erst einmal hinkriegen. Lediglich das Trademark von Shooting Star, die Violine, verrät, dass wir es hier nicht mit Neil Schon’s Combo zu tun haben.

"Trouble in Paradise“: Grandioser Track, der zunächst gängiges Hardrock Feeling der Marke Europe versprüht, in den instrumentalen Parts mit von Geige und Keyboards erzeugten orientalisch anmutenden Klängen allerdings einen völlig anderen Charakterzug erhält.
Beim Finale vereinen sich beide Elemente und es entsteht eine wirklich originelle Mixtur.

"George’s Song“: Überaus interessante Halbballade, mit Bryan Adams und Def Leppard touch. Die mittlerweile bekannte Violine, sowie ein leicht proggig angehauchtes Keyboard retten den Song aus der Hausfrauen – und Radio Zone.

"Borrowed Time“: Klingt wie Deep Purple "Light”. Der Gesang ist hier das Beste und lässt nicht nur einmal an den göttlichen Glenn Hughes denken. Trotzdem das schwächste Stück des Albums.

"Everybody’s Crazy“: Flotte Rock’n’ Roll Nummer, die an Y & T erinnert. Gut, aber unspektakulär.

"Temptation“: Schön getragener, typischer Ami - Track mit Country Feeling. Die – ansonsten mächtige – Produktion wurde hier insbesondere im Drum Bereich etwas runter gefahren, wodurch man sich wahrhaftig in einem Saloon wähnt. Wenn zum Ende hin Violine und Gitarre synchron spielen ist sogar noch Gänsehaut angesagt. Toll!

"I’m a Survivor“: Foreigner meets Whitesnake meets Kiss. Punkt.
Besser kann man Hardrock nicht machen. Ausrufungszeichen!

"We’re not alone“: Der Höhepunkt der Platte! Dominante, höchst proggige Keyboard Sounds vermischen sich mit einer schon episch zu nennenden Harmonie, die ein Melodic Rock Flair besitzt wie es seinerzeit Bon Jovi auf dem völlig unterbewerteten "7800 Fahrenheit“ Album hatten. Neben den wuseligen Tastentönen sorgen auch noch nette Breaks und saftige Griffbrett – Rasereien für die perfekte Symbiose von Poser Mucke und Prog Rock a la Saga.

"What Love is“: Absolut kitschfreie Ballade, bei der sich alle Protagonisten noch einmal von ihrer besten Seite zeigen – allen voran Van MacLain an der Klampfe und Kevin am Gesang. Aufgrund des intelligenten Aufbaus offenbart diese Schönheit ihr Antlitz erst nach mehreren Durchläufen in voller Pracht. Ergreifend!

Tja – da bleibt abschliessend nur noch zu sagen, dass man es hier nicht mit einem verzweifelten Comeback Versuch zu tun hat, sondern mit einer Rock Institution, die diesen Namen zu Recht trägt und ganz weit oben mitspielt – damals, wie heute.

Tracklist:
1. Runaway
2. Without love
3. Trouble in Paradise
4. George’s song
5. Borrowed time
6. Everybody’s crazy
7. Temptation
8. I’m a survivor
9. We’re not alone
10. What love is

Line up:
Van MacLain – Guitars and Vocals
Dnis Laffoon – Keyboards
Steve Thomas – Drums
Ron Verlin – Bass
Shane Michaels – Violin
Kevin Chalfant – Lead Vocals

DISCOGRAPHY:

1980 - Shooting Star
1981 - Hang on for your life
1982 - 3 Wishes
1983 - Burning
1985 - Silent Scream
1989 - Best of
1991 - It’s not over
1994 - Live
2000 - Leep of Faith
2001 - Best of Vol. II
2006 - Circles

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