Squealer-Rocks.de CD-Review
Scenes - Call Us At The Number You Provide

Genre: Progressive Rock
Review vom: 15.03.2005
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Zwei Arten von Debutalben gibt es: Den Schnellschuss, bei dem junge Bands eilig unter Vertrag genommen werden, bevor der Trend mit dem sie gerade schwimmen wieder abebbt. Und auf der anderen Seite stehen die Erstveröffentlichungen von Künstlern, die schon lange Zeit zusammen spielen und deren musikalisches Schaffen über Jahre gereift ist. Zu dieser Kategorie zählen die süddeutschen Prog Rocker Scenes. Denn "Call us…“ klingt weder nach Schnellschuss, noch nach Trend.

Eigentlich keine Überraschung, wenn man bedenkt das die Truppe schon seit 1995 existiert. Zunächst als 2 Mann Kapelle gestartet, ist die Bandhistory von vielen Besetzungswechseln, sowie zwei entscheidenden Wendepunkten gekennzeichnet.
Der eine im Jahre 2001, als Keyboarder Florian Wenzel mit seinem Beitritt den Stil von Scenes enorm prägen sollte, der zweite 2003 als Sänger Alex Koch (ex Powergod, ex Spiral Towers) anheuerte, der den durch „Deutschland sucht den Superstar“ bekannt gewordenen Nektarios ersetzte.

Scenes spielen angenehm relaxten Progressive Rock, der mich des öfteren an Threshold erinnert. Ich vermeide hier bewusst den Begriff Metal. Denn auch wenn Headbanger ihre Freude an diesem Album haben dürften, geht alles sehr harmonisch und wenig aggressiv in die Ohren. Die Songs sind schön vertrackt gestrickt, haben teilweise Überlänge, wirken aber niemals überfrachtet oder konfus. Jedes Lied ist nachvollziehbar und die "Frickeleien“ halten sich auch in Grenzen. Daher mein Treshold Vergleich: Alles sehr songdienlich mit sehr geilen Melodien. Mit dem originell gecoverten Talk Talk Klassiker "Such a shame“ gibt’s sogar noch 'ne kleine Überraschung.

Was die einzelnen Musiker abliefern ist natürlich ohne Fehl und Tadel. Einziger Wermutstropfen der wirklich sehr, sehr guten Scheibe ist die Tatsache, dass Sänger Alex Koch (der manchmal wie eine raue Ausgabe von Bruce Dickinson klingt) nur 7 der neun Nummern singt. Zwei Lieder werden von Ex Frontman Nektarios vorgetragen.
Mit Verlaub: Er kann Koch nicht im Geringsten das Wasser reichen; etwas dünn, das Stimmchen.
Schade – ansonsten wäre es ein perfektes Debut gewesen. Die Produktion ist nämlich ebenfalls erste Sahne.

Tracklist:
1.So (father)
2.You walk away
3.My own life
4.Start again
5.Deep inside my heart
6.I will stay
7.Save the light
8.Such a shame
9.Nothing left to say

Line-up:
Alex Koch – Vocals
Chris Lory – Guitars
Florian Wenzel – Keyboards
Hendrik Edelthalhammer – Drums
Jan Ebert – Bass
Nektarios – Vocals on Song no.3+7

DISCOGRAPHY:

2005 - Call us at the Number you Provide

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SONSTIGES:

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