 Roine Stolt - Wall Street Voodoo
Genre:
Psychedelic Blues Rock
Review vom: 23.11.2005
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:
Roine Stolt ist eine absolute Lichtgestalt in der Progressive - Rock Szene. Mit den Flower Kings, Transatlantic oder Kaipa hat er bereits einige Alben für die Ewigkeit auf der künstlerischen Habenseite zu verbuchen. Seine Mitarbeit in unzähligen anderen Projekten zeugt zudem von der Bewunderung und dem Respekt seiner Genre Kollegen für den Schweden.
Doch auch eine Prog Ikone hat in der Jugend mal was anderes als ständiges Gefrickel gehört. Roine ist mit dem Blues Rock der 60er und 70er aufgewachsen und nennt Jimi Hendrix, Peter Green und Frank Zappa als Wegbegleiter seiner jungen Jahre. So nimmt er sich nun die künstlerische – und auch markttechnische – Freiheit, seinen Idolen von einst Tribut zu zollen und legt eine Art psychedelisches Blues Album vor.
Als Verstärkung hat er sich seinen alten Kumpel Neil Morse (ex Spock’s Beard) sowie einige namhafte Musiker der anspruchsvollen Musikszene – die aus rechtlichen Gründen allerdings unter Pseudonymen fungieren – ins Studio geholt.
Jedoch wird die treue Fanschar einige Probleme mit diesem Album haben. Was hier auf 2 Cds daher kommt, hat nämlich so gut wie gar nichts mit dem Roine Stolt zu tun, wie wir ihn kennen.
Überlange, stark bluesgetränkte Nummern lassen den Hörer ungläubig erstarren. Die Scheibe klingt wie ein Überbleibsel aus den 60ern, was selbstverständlich so gewollt ist und produktionstechnisch dementsprechend umgesetzt wurde.
Wobei die erste CD streckenweise noch "leicht verdaulich“ ist. Der erfrischend leicht klingende Track "Head above the Water“ beispielsweise lässt gar Tom Petty Vergleiche zu. "Everyone wants to rule the world“ wiederum hätte auch auf einem Kaipa Album eine gute Figur abgegeben und regt sogar zum mitsingen an.
Die Coverversion "Sex Kills“ von Joni Mitchell macht natürlich auch Laune und kommt schweinecool rüber.
Es blitzen auch immer wieder die typischen Stolt’schen Gitarrenharmonien auf, die den Verdacht aufkommen lassen, der Gute wolle hier eine neue Musikrichtung kreieren.
Blues – Prog, oder so etwas. Doch das klappt leider nur bedingt. Zu langatmig, zu detailverliebt und zu unspektakulär klingt der Großteil des Materials.
Geht der erste Silberling für den handelsüblichen Roine Stolt Fan mit viel, viel Geduld und Toleranz (die haben wir Proggies ja) noch gerade so als akzeptabel durch, ist der 2 Rundling wirklich nur für Blues und Jazz Freaks hörbar.
Als Experiment in Ordnung, aber vorheriges antesten ist unbedingt nötig.
Tracklist:
CD 1:
1. The Observer
2. Head above Water
3. Dirt
4. Everyone wants to rule the World
5. Spirit of the Rebel
6. Unforgiven
7. Dog with a million Bones
8. Sex Kills
9. Outcast
CD 2:
1. The Unwanted
2. Remember
3. It’s all about Money
4. Everybody is trying to sell You something
5. Hotrod
6. Mercy
7. People that have the Power to shape the Future
Line up:
Roine Stolt – Vocals, Guitars, Percussion
Hase Bruniusson – Percussion
Gonzo Geffen – Percussion and Congas
Marcus Lillequist – Drums
Neal Morse – Vocals. Keyboard
Slim Pothead – Piano, Keyboards
Victor Woof – Bass
DISCOGRAPHY:
1980 - Fantasia
1989 - The lonely Heartbeat
1994 - The Flower King
1998 - Hydrophonia
2005 - Wall Street Voodoo
SQUEALER-ROCKS Links:
Roine Stolt - Wall Street Voodoo (CD-Review)
SONSTIGES:
BANDHOMEPAGE
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