 Pendragon - Believe
Genre:
Progressive Rock Review vom: 27.08.2005 Redakteur: maddin Veröffentlichung: bereits veröffentlicht Label: Sicher wird hier typisch englischer Prog, der sich enorm vom skandinavischen unterscheidet, geboten und Parallelen zu Genesis oder Marillion sind durchaus zugegen. Allerdings behaupte ich - auch auf die Gefahr hin, von der Prog – Polizei verhaftet zu werden – die Songs haben auch vereinzelt Ähnlichkeit mit den Hooters oder sogar mit den Pogues. Ich nenne das Ganze mal wagemutig "Prog – Folk“.
Der Opener und Titelsong ist eigentlich mehr als Intro zu sehen, welches sehr Ethno mäßig daherkommt und durch weiblichen Gesang (ich glaube in gälischer/keltischer Sprache) eine schöne Spannung aufbaut, bevor die Stromklampfe richtig geil losbrettert und "No Place..“ eine unerwartet rockige und direkte CD einleitet. Diese Ethno Klänge tauchen immer wieder auf und bieten einen teils schönen, teils traurigen und dramatischen Gegenpol zur mitreissenden Musik.
Von der ersten Sekunde an wird deutlich, dass ein Gitarrist die Songs geschrieben hat. Die Akustische ist der Elektrischen gleichgestellt, und diese beiden bilden ein tolles Team mit dem sehr aussergewöhnlichen Gesang.
Herzstück des Albums ist der in 4 Parts unterteilte Longtrack "The Wishing Well“, wobei jeder Teil als eigenständiger Song zu sehen ist. Hier werden alle Facetten dieser vielseitigen Band präsentiert.
Und gerade jetzt wieder beim Hören der Scheibe wird mir erneut bewusst, wie bauchlastig die Songs sind. Das sonst so technische, dass vielen Rock Fans an der progressiven Musik missfällt, ist hier quasi nicht vorhanden.
Die Songs stecken voller Seele und Gefühl. Sie sind wunderschön, fetzig und sorgen an einem Montagmorgen für gute Laune. Freilich auf allerhöchstem Niveau. Dazu passt gut die Aussage von Sänger und Gitarrist Nick Barret : "Ich mache Musik, die das Herz berührt. Ich habe mal gehört, Musik müsse die Menschen weinen, lachen und seufzen lassen. Dem stimme ich voll zu.“
Dem gibt’s eigentlich nur noch hinzuzufügen, dass die Lyrics, die im übrigen – wie bei fast allen britischen Bands – auch ohne Textblatt sehr gut zu verstehen sind, von der Aussage handeln, dass sämtliches Schulwissen, das wir vermittelt bekommen, zum Großteil erlogen ist und sich die Machtgefüge auf dieser Erde ganz anders verhalten, als wir vielleicht denken. Bei genauerer Beschäftigung mit diesem Thema kommt man echt ins Grübeln, weil da wohl was Wahres dran sein könnte.
Die Produktion ist fast schon beängstigend klar und sauber, klingt aber dennoch nicht steril – besser kann Rock Mucke sich nicht anhören.
Ich lege dieses Album zwar keinem True Metal Fan ans Herz, aber jeder, der auf wirklich tolle Gitarrenmusik, mit extrem schönen Melodien, langsamen, sowie richtig rockenden Parts steht, kommt an dieser Perle nicht vorbei. Ich wiederhole mich gerne, wenn ich selbst Folk oder U 2 Fans hierfür erwärmen möchte.
Und als Prog Fan ist man sowieso auf der richtigen Seite.
Tolle Platte!
Tracklist:
1. Believe
2. No Place for the Innocent
3. The Wisdom of Solomon
4. The wishing Well
For your Journey
So by Sowest
We Talked
Two roads
5. Learning Curves
6. The Edge of the World
Line up:
Nick Barret – Guitars, Vocals
Clive Nolan – Keyboards
Peter Gee – Bass, Guitar
Fudge Smith – Drums
DISCOGRAPHY:
1985 - The Jewel
1988 - Kowtow
1991 - The world
1993 - The windows of Life
1996 - The Masquerade Ouverture
2001 - Not of this World
2005 - Believe
2009 - Pure
SQUEALER-ROCKS Links:
Pendragon - Believe (CD-Review) Pendragon - Pure (CD-Review)
SONSTIGES:
BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren
|