Squealer-Rocks.de CD-Review
Malpractice - Deviation From The Flow

Genre: Progressive (Power) Metal
Review vom: 10.01.2006
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Spinefarm



Kann das musikalische Jahr schöner beginnen als mit einer tollen Veröffentlichung eines überaus hoffnungsvollen Newcomers? Wohl kaum. Auch wenn die Finnen von Malpractice bereits seit 1994 in den nordischen Gefilden herumlärmen, muss man sie doch als Neuling betrachten. Die aktuelle stilistische Ausrichtung hat nämlich mit Thrash Metal, dem die Truppe in der Vergangenheit frönte, so gut wie gar nichts zu tun. Vor knapp 2 Jahren haben die Herren ihre Vorliebe für Progressive Metal für sich entdeckt – und das ist auch gut so, möchte man hinzufügen.
Eine "new progressive future“ wie im Promo Blatt beschrieben kann ich hier zwar nicht erkennen, aber ein absolut hochklassiges Album, mit Tendenz zur Champions League dieser Sparte kann man den Jungs ohne weiteres bescheinigen.

Mit "Champions League" sollen aber nicht die immer wieder gerne bei solchen Vergleichen heran gezogenen Dream Theater gemeint sein. Vielmehr möchte ich Malpractice mit so frischen Bands wie Circus Maximus, Pagan’s Mind oder Cloudscape in Gesellschaft bringen.
Wie bei eben jenen "jungen Wilden“ werden auch hier eigentlich Prog - untypische Elemente in die Musik mit eingebracht, ohne jedoch die Wurzeln, bzw. die "alten Helden“ zu verleugnen.
Anspruch und Eingängigkeit halten sich hier die Waage, so dass sich Prog Fans und Metalheads die Scheibe mit gleicher Begeisterung antun können.

Den größten Anteil an der Güte dieser CD trägt zweifelsohne die extrem tolle Gitarrenarbeit. Da wechseln sich Maiden – artige Klänge mit den typischen Power Metal Trademarks ab, werden moderne Elemente mit eingeflochten, die prägnanten Prog Frickeleien bekommen auch ihr Plätzchen und gelegentlich vernimmt man gar den Metallica Klampfensound zu – jetzt kommt’s – "Kill’em All“ Zeiten.

Fast im Gegensatz zu diesem furiosen Riffgewitter steht der Gesang von Mika Uronen, dessen Stimme ein wenig an Green Day erinnert. Ebenso Chart – tauglich ist dann auch der Großteil seiner Melodien: durch die Bank Ohrwürmer.
(Allerdings scheint der Mann ein Faible für Jorn Lande zu haben, denn bei "The Industry“ und "The long Run“ werden einige Gesangslinien des Norwegers exakt kopiert).
Die Leichtigkeit so mancher Harmonie im Kontrast zu den hammerharten Gitarren macht den Reiz dieser Platte aus, und zusammen mit den oben erwähnten Bands sind die ehemaligen Thrasher auf dem besten Wege, den Progressive Metal für die nächsten Jahre zu prägen.

Klangtechnisch gibt es auch nix zu mäkeln. Die Produktion ist sehr roh, druckvoll und authentisch.
Kann die Band beim nächsten Album das Songwriting noch ein klein wenig verbessern, sollte die Qualifikation zur Champions League geschafft sein.

Tracklist:
1. Assembly Line
2. Colours in Between
3. The Industry
4. The long Run
5. Divided
6. Expedition
7. Circles in the Sand
8. Fragile Pages

Line up:
Toni Paananen – Drums
Jonas Mäki – Bass
Mika Uronen – Vocals
Joonas Koto – Guitar
Markus Vanhala - Guitar

DISCOGRAPHY:

1996 - Memorial (EP)
1996 - Frozen (EP)
1998 - Of Shape And Balance
2005 - Deviation from the Flow
2008 - Triangular

SQUEALER-ROCKS Links:

Malpractice - Deviation From The Flow (CD-Review)
Malpractice - Triangular (CD-Review)

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