Squealer-Rocks.de CD-Review
Magellan - Symphony For A Misanthrope

Genre: Art/Progressive Rock
Review vom: 24.04.2005
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Magellan – bei diesem Projekt der beiden Brüder Trent und Wayne Gardner schnalzen Geniesser natürlich sofort mit der Zunge. Steht der Name doch für Art/Progressive Rock auf allerhöchstem Niveau, der sehr keyboardorientiert, dramatisch, episch und verspielt zugleich, niemals leicht, aber auch niemals zu sperrig daherkommt.
Grundsätzlich hat sich mit dem neuen Album daran auch nichts geändert. Lediglich in punkto Dramatik und Epik wurde noch ein Pfund draufgelegt. Ausserdem ist alles ein wenig eingängiger und somit auch für Nicht-Proggies interessant geworden.
Nichts desto trotz braucht man hier selbstverständlich absolute Aufmerksamkeit und mehrere Durchläufe um die überwältigende Schönheit dieses Werks zu erfassen.

Bereits der instrumentale Opener "Symphonette“ bläst einen mit seinem klassisch angehauchten Bombast aus dem Sessel. Das hier ist die Definition des Wortes Dramatik.
Der erste "richtige“ Song "Why Water weeds“ kommt trotz der Magellan-typischen prägnanten, an Yes angelehnten Keyboards im erstaunlich metallischen Gewand daher. Die Melodie ist schlicht ergreifend und erhaben zu nennen. Grandios auch der Text, der davon handelt das Gott – angewidert von dem Gebaren der Menschheit – die Erde wie einen Basketball wegwirft.
In diese Richtung – bei dem Albumtitel nicht überraschend – gehen alle Lyrics. Es geht um die "jämmerliche Leistungsbilanz der Menschheit auf nahezu allen Gebieten“ (Trent Gardner).
Das ruhige "Wisdom“, das nur durch akustische Gitarre, leises Keyboard und sehr gefühlvollen Gesang besticht gibt uns viereinhalb Minuten zum Verschnaufen, bevor mit dem 18-minütigen "Cranium reef suite“ das Herzstück der CD folgt.
Wie von Magellan nicht anders zu erwarten, die musikalische Offenbarung schlechthin. Ein Ausflug in diverse Spielarten des anspruchsvollen Rock, mit überraschenden Wendungen, trotzdem in sich schlüssig mit den nötigen Jahrhundertmelodien.
"Pianissimo intermission“ ist eine nette, klassisch angehauchte Klaviernummer, die aber lediglich Intro Charakter besitzt. Sehr modern geht es dann mit "Doctor Concoctor“ in so eine Art Yes meets Nu Metal Melange. Für mich etwas unpassend und der Schwachpunkt des Albums.
Den Schlusspunkt setzt "Every bullet needs Blood“ – ein sehr groovender, funkig angehauchter Song, ziemlich eingängig und mehr "normaler“ Rock als Prog.

Unterm Strich wird kein Altfan enttäuscht und aufgrund der erwähnten Eingängigkeit sollten mit der Scheibe auch neue Fans hinzu gewonnen werden.

Tracklist:
1. Symphonette
2. Why Water Weeds?
3. Wisdom
4. Cranium Reef Suite
5. Pianissimo Intermission
6. Doctor Concoctor
7. Every Bullet Needs Blood

Line-up:
Trent Gardner – Vocals, Keyboards
Wayne Gardner – Guitars, Bass, Vocals

Gastmusiker:
Robert Berry – Drums, Guitars
Joe Franco – Drums

Stephen Imbler – Piano
Steve Walsh& Dave Manion – Keyboards

DISCOGRAPHY:

1991 - Hour of Restoration
1994 - Impending Ascension
1997 - Test of Wills
2002 - Hundred Year Flood
2003 - Impossble Figures
2005 - Symphony for a Misanthrope

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