Squealer-Rocks.de CD-Review
Bitune - EP

Genre: New Alternative Rock
Review vom: 26.05.2004
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Das Glück des Tüchtigen! So, könnte man die Entwicklung von Bitune beschreiben. Die vier Jungs arbeit(et)en hart an ihrem Sound um den richtigen Weg zu finden. Dazu fiel Ace (Ex-Gitarrist der Truppe Skunk Anansie) zufällig die EP BITUNE (2002) in die Hände, weshalb er zusätzlich den Aufschwung der Gruppe, durch seine Unterstützung, förderte. Ende 2003 spielten Bitune weitere fünf Tracks ein, welche squealer.net mal etwas genauer unter die Lupe nahm.

Selbst nach mehrmaligen Hördurchgängen kann man diese fünf Songs nur schwer zu einem überordnenden Genre zusammenfassen. Kaum denkt man, dass ein Lied klar Alternative Rock ist, setzten Sturmgitarren (zum Beispiel: „Still“, „All In One“) ein, was dann doch schon eher auf New Rock schließen lässt. An manchen Stellen begegnen dem Hörer noch vereinzelt einige Grunge- und Crossover-Elemente, was die Suche nach einem bestimmten Stil fast schon ausweglos erscheinen lässt.
Aus diesem großen Spektrum ergeben sich zudem viele klasse gesetzte Tempovariationen („Still“), die den Songs Lebendigkeit einhauchen.
Dies erweist sich als großer Pluspunkt dieser fünf vorliegenden Lieder, da keiner der Tracks in die Schublade der „schon tausendmal gehört“ Kategorie fällt. Auch Anleihen an bekannte Bands, wie Incubus oder Foo Fighters, kann man – Daumen hoch – nur entfernt wahrnehmen, womit das Wort „Ideenklau“ bei Bitune überhaupt nicht zum Vorschein tritt.

Um den vier Eschwegern doch noch einen Stil zu verleihen, kreuzen wir die bedeutendsten Einflüsse – also: Alternative Rock und New Rock – und kreieren das Genre New Alternative Rock.

So far so good. Doch nicht nur die Art des Quartetts Rock-Musik umzusetzen, ist beeindruckend, sondern auch die Spielsicherheit und der Spielwitz zeichnen die fünf Lieder aus und zeigen, dass die vier schon längst nicht mehr grün hinter den Ohren sind. Überflüssige Sound-Spielereien (à la Linkin Park und Konsorten), die Songideen zerstören, scheinen Fremdwörter für Bitune im Jahre 2004 zu sein. Die Lieder besitzen einen ersichtlichen Anfang und ein ersichtliches Ende und rauschen nicht einfach am Hörer vorbei.

Für jeden Geschmack ist auf dieser EP etwas vertreten. Vor allem Freunde des harten und schnellen Rocks werden mit diesen Songs ihre Freude haben. Als Beispiel dienen hier „All In One“, „Drain Away“ und das durch seine atemberaubenden Soli fast schon Speed Metal artige Hammerstück „Change“.
Doch mit „Stars Are Stereo“ befindet sich auch ein ruhigeres Stück auf der CD, das an Halbballaden der Marke Scorpions erinnert (sprich: plötzliche Härtegrad-Veränderungen).
Das Gegenteil dazu bildet der Opener „Still“, der mit einigen softeren Parts im Mittelteil den Sturmgitarren und dem Schreien von Sänger Sascha Wiegand entgegen wirkt.
Von der Zusammenstellung der Tracklist lässt sich erschließen, dass „Stars Are Stereo“ (an Nummero 3) wie ein Einschnitt wirkt, da sich vor und nach diesem Song zwei harte Nummern befinden.

Fazit: Wow, Bitune beweisen, dass diese CD nicht nur eine EP, sondern wie der Name schon sagt die EP schlechthin ist. Endlich mal wieder eine Band, die einen Scheißdreck auf einen festen Stil gibt, was dieser Truppe eigentlich irgendwann die ganz große Karriere im Rock-Business bescheren muss. Denn die Jungs beherrschen scheinbar jede Art des Rocks – ganz egal ob Soft oder Heavy. Einen Kniefall für diese EP haben sie von mir sicher. Respekt!


Tracklist:
1. Still
2. All In One
3. Stars Are Stereo
4. Drain Away
5. Change

Anmerkung: Auf der Homepage der vier (www.bitune.de) kann man sich die EP für 3€ + Versandkosten bestellen. Wer das Angebot nicht nutzt, ist selber schuld.

Anspieltipps: All In One, Stars Are Stereo, Change

Band Line-Up:
Sascha Wiegand – Gesang, Gitarre
Christian Wosimski – Gitarre
Thomas Bartscher – Bass
Martin Bartscher – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

1996 – Stereo
1998 – Just For You
2000 – Selfmade
2001 – Beauty Fluid
2002 – Bitune
2003 – All In One
2004 – EP

SQUEALER-ROCKS Links:

Bitune - EP (CD-Review)

Martin Bartscher von Bitune (Interview)
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