Squealer-Rocks.de CD-Review
Skyward - Skyward

Genre: Gothic Metal/ Heavy Metal
Review vom: 07.05.2007
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: 20.04.2007
Label: Manitou Music



Nachdem ich die ersten Takte von Skywards´ gleichnamigem Debütalbum gehört hatte, dachte ich: Oh Gott, nicht schon wieder ein Nightwish Klon. Davon gibt’s doch nun wirklich schon genug. Dass Skyward direkt von Nightwish („Oceanborn“) beeinflusst sind, lässt sich nicht wegdiskutieren. Das liegt natürlich primär an dem Gesang. Musikalisch gesehen, ist die Sache dann aber doch nicht so einfach…

Die Finnen um Frontfrau Sanna Äström kommen einen Zacken knackiger daher als ihre Landsleute. Das wird schon direkt mit „Opening“ deutlich. Die Gitarren rocken amtlich aus den Boxen und Schlagzeug und Bass spielen ebenfalls mehr als solide. Hinzu kommen die, wenn überhaupt, dezent eingesetzten Keyboards. Musikalisch bauen Skyward ihr Soundkonstrukt auf einem Fundament aus Heavy Metal mit starker 80er Schlagseite. Die oft zitierten Helloween stehen hier genauso Pate wie neuere Kapellen der Marke Edguy oder Stratovarius.

Die Gitarristen Ville Nummenpää und Antii Röksä spielen songdienlich und verzichten auf übermässige Soloeinlagen. Das ist auf der einen Seite natürlich sehr angenehm für den Hörer, da die Jungs sich aber auch mit wirklichen Hammerriffs zurückhalten, kommt manchmal schon der Gedanke an Langeweile auf. Das heisst natürlich nicht, dass die Jungs an ihren Äxten nichts hinbekommen. Vielmehr sind die vorgetragenen Riffs, Licks und Melodien auf das wesentliche Trademark der Band zugeschnitten. Das ist natürlich…

…die Stimme von Sanna Äström, die über den instrumentalen Arrangements steht. Die Skyward Frontfrau singt nicht so hoch wie ihr Pendant Tarja Turunen. Ihre Stimme kommt ein wenig weicher daher, allerdings auch nicht so kräftig und druckvoll wie bei ihrer (Ex-) Nightwish Kollegin. Das ist schade, da genau das den Songs ein wenig an Power raubt. Sowas bremst Stücke wie „Vaya con diablo“ (bester Song der Scheibe) oder „Burn it down“ (mit interessantem Wechselspiel zwischen Gitarre und Gesang) ungemein aus und schwächt das Gesamtbild der Tracks. Vor allem, weil Skyward in ihren Songs ja mit ein paar echt guten Ideen aufwarten!

Andererseits kommt die Stimme von Sanna bei einem langsamen, getragenen Song wie „Come december“ (hier passt sogar das eigentlich total infantile Wolfsgeheul in den Song…) ausgesprochen gut zur Geltung und mit ihrer „weichen“ Art zu singen gewinnt das Lied noch zusätzlich an Atmosphäre. Auch die, mit sphärischen Keyboards unterlegte, Ballade „Crossroads“ schlägt in diese Kerbe und kann (auch wenn mich das Lied ein wenig an Hammerfalls „Glory to the brave“ erinnert) durchaus als (romantisches) Highlight angesehen werden.

Wenn sie bei den härteren Songs aggressiver aufgetreten wäre, hätte man auf dem Album ein schönes Gleichgewicht zwischen ruhigen, verträumten Vocals und (bei den harten Nummern) aggressivem Gesang schaffen können. Hier hätte man sich noch zusätzlich aus dem Schatten von Nightwish lösen können.

Was bleibt also zu dem Debüt von Skyward zu sagen? Den Vorwuf des Plagiats kann man Skyward nicht wirklich machen, da sie um Eigenständigkeit bemüht sind, letztlich aber unter den gesanglichen Parallelen leiden. Mehr Abwechslung in der Hinsicht hätte der Scheibe sicherlich gut getan. Auch ist auf dem Album nicht jeder Song ein Knaller („Die happy“ ist z.B. recht belanglos), da ist noch Luft nach oben, aber es handelt sich hier um das Debüt und Skyward haben den Vorteil, dass sie härter und wesentlich rifflastiger als ihre finnischen Kollegen spielen. Für Nightwish - Fans und offene Metaller sicherlich einen Versuch wert!
Anspieltipps: Opening, Burn it down, Come december, Vaya con diablo




Tracklist:
1. Opening
2. Guardian
3. Die happy
4. Burn it down
5. Come December
6. Yesternight
7. Travel in time
8. Crossroads
9. Vaya con Diablo


Line-up:
Sanna Äström - Vocals
Ville Nummenpää – Guitar
Antii Röksä – Guitar
Sakke Vaittinen – Drums
Pete Kaipanen - Bass

DISCOGRAPHY:

2004 – Guardian (Demo)
2007 - Skyward


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Skyward - Skyward (CD-Review)

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