Squealer-Rocks.de CD-Review
Daryl Stuermer - Go

Genre: Instrumental Rock
Review vom: 03.05.2007
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 20.04.2007
Label: Inside Out



Es gibt Namen, von denen man beim Lesen genau weiß, dass man sie von irgendwo her kennt – man kommt bloß nicht drauf, woher. Daryl Stuermer ist so einer. Dabei bedarf es nur eines einzigen Wortes, um den Aha – Effekt herbeizuführen: Genesis. Daryl ist nämlich seit knapp 30 Jahren bei der englischen Institution als Live Gitarrist / Bassist mit von der Partie und ebenfalls bei allen Solo Aktivitäten der Herren Collins, Rutherford und Banks zugegen. Neben seiner Tätigkeit als inoffizielles Genesis Mitglied war der U.S. Amerikaner aber stets fleissig und legt mit „Go“ bereits sein neuntes Solo Album vor.

Instrumental Scheiben von solch altgedienten Virtuosen haben gegenüber denen vieler fingerfertiger Jungspunde den großen Vorteil, dass die gestandenen Recken nicht mehr beweisen müssen / wollen, wie toll sie doch mit ihrem Instrument umgehen können und sich ständig an Geschwindigkeitsrekorden und Neo – klassischen Endlos Schleifen versuchen.
Sicher, auch Mr. Stuermer legt hier einige Kapriolen aufs Griffbrett, die der Konkurrenz zeigen, was man drauf haben muss, um ganz oben mitzuspielen. Diese Kabinettstückchen sind gottlob jedoch niemals nervig ausufernd oder besitzen Jam Session Charakter, sondern werden wunderbar in den Gesamtkontext der 10 Stücke eingebunden. Denn das ist es, was „Go“ absolut empfehlenswert macht: 10 echte Songs, die zudem Abwechslung pur bieten.

Da tönt das doppelt exotische „Masala Mantra“ deshalb zweifach exotisch, weil es indische mit karibischen Einflüssen vermischt und überraschenderweise trotzdem wie aus einem Guss und dabei noch super eingängig klingt.
Mit dem flotten „Greenlight“ jagt der Gute gleich noch eine extreme Gute Laune Nummer hinterher, die man nicht ohne Grinsen im Gesicht übersteht.
Der „Dream in Blue“ dagegen ist traumhaft schön, aber doch nicht ganz so traurig, wie der Titel suggeriert. Gleiches gilt für das „Heavy Heart“: da kann einem schon mal das Herz übergehen, aber schwermütig macht diese Wahnsinnsmelodie keineswegs.

Auch an seine Hauptarbeitgeber schickt Daryl ein paar nette Grüße:
Das proggige „Urbanista“ könnte - auch in dieser Form – ohne weiteres auf Genesis’ „Invisible Touch“ Album stehen. Und wer beim Anfang von „Omnibus“ nicht an „Land Of Confusion“ denkt, hat echt ein Hörproblem.

Die CD ist extrem sauber produziert und besitzt den nicht zu unterschätzenden Vorteil, dass hier neben dem Hauptakteur eine echte Band am Start ist und es keine lieblosen Computer Samples gibt.
Unterm Strich ein ausserordentlich kurzweiliges Intrumental Album, das abseits von Fahrstuhlmusik und Frickeleien sowohl für Gitarristen, wie auch für Nicht Musiker von vorne bis hinten interessant ist.


Tracklist:
1. Striker
2. Masala Mantra
3. Greenlight
4. Dream In Blue
5. Breaking Point
6. Urbanista
7. Heavy Heart
8. Meltdown
9. The Archer
10. Breaking Point

Line Up:
Daryl Stuermer - Guitar, Keyboards
John Calarco - Drums
Eric Hervey - Bass
Kostia - Keyboards
Leland Sklar - Bass




DISCOGRAPHY:

1987 - Steppin' Out
1998 - Live And Learn
2000 - Another Side Of Genesis
2001 - Waiting In The Wings
2003 - Sweetbottom Live
2004 - Retrofit
2005 - Nylon String Collection
2006 - Rewired! The Electric Collection
2007 - Go

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