Squealer-Rocks.de CD-Review
Eddie Ojeda - Axes II Axes

Genre: Heavy Rock
Review vom: 22.10.2005
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Eddie Ojeda ist mein Bruder. Und zwar mein Bruder im Geiste. Beide sind wir nämlich irgendwo zwischen 1986 und 1989 stehen geblieben. Musikalisch, versteht sich. Dass diese nostalgische Ader keineswegs kitschig klingen muss, beweist der Twisted Sister Gitarrist nun mit seiner ersten Solo Scheibe, die doch anders als erwartet ausfällt. Beschränken sich die meisten Saitenhexer in ihren Alleingängen nämlich auf instrumentale Eskapaden um ihre Fähigkeiten zu demonstrieren, serviert uns Mr. Ojeda ein wunderbar abwechslungsreiches 80er Heavy Album, das überdies eine schier unüberschaubare Schar an hochkarätigen Gästen zu bieten hat.

Zwar sind auch 3 Instrumentals vertreten, die aber erfreulich flott und knackig um die Ecke kommen und auch mit Gesang funktionieren würden. Eddie gilt bis heute als unterbewertet, was freilich an der Art der Twisted Sister Songs liegt, die wenig Spielraum für ausgefeilte Soli ließen. Es spricht für sein Selbstvertrauen, dass er nicht versucht mit hyperschnellem Gedudel die selbsternannte Musiker-Polizei zu Respektsbekundungen zu bewegen, sondern lieber als Songwriter überzeugt.

Fünfmal übernimmt er selbst den Gesang und macht keine überragende, aber doch anständige Figur. Eddie besitzt eine sehr bluesige Stimme und könnte ohne weiteres beispielsweise bei Molly Hatchet den Mikroständer schwingen.
Hervorzuheben gibt es hier das düstere "Evil Duz“, welches mit seinem schleppendem Rhythmus an Twisted Sister’s "The Beast“ erinnert, sowie das funkig – witzige "Love Power“ mit riesiger Kiss / Aerosmith Schlagseite.
Mit 2 Balladen ist der Kuschelfaktor zwar um genau 50% zu hoch, aber da "Senorita Knows“ ein Überbleibsel aus alten Sister Tagen ist und sich "The Reason“ dermaßen schmalzig anhört, dass es schon wieder Spaß macht, sei es meinem Seelenverwandten verziehen.

Fehlen in der Auflistung also noch 3 Nummern. Und die haben’s in sich! Niemand geringeres als Ronnie James Dio übernimmt beim Opener den wie immer gottgleichen Gesang. Dieser Track hätte ohne weiteres auch auf "The Last in Line“ stehen können. Grandios.
Beim wunderbar rotzig gespielten Beatles Cover "Eleanor Rigby“ erreicht das Nostalgie - Feeling seinen Höhepunkt. Am Mikro: ( Natürlich ) Dee "fuckin’“ Snider! Und als ob diese Tatsache dem Altfan nicht schon genug Freudentränen in die Augen getrieben hätte, singt unser Lieblingsbeschimpfer hier genauso dämonisch und brutal wie seinerzeit bei "Burn in Hell“.
Den Abschluß des Gastsänger- Reigens bildet "Living Free“ mit Joe Lynn Turner.
Wobei man hier leider sagen muss, dass Mr. Turner schon bessere Tage erwischt hat.

Tut aber dem Umstand keinen Abbruch, dass Eddie Ojeda ein Album geschaffen hat, dass erwartungsgemäß nicht an alte Twisted Sister Glanztaten heran reicht – aber fast.
Danke, Bruder!

Tracklist:
1. Tonight ( Vocals R.J. Dio)
2. Axes to Axes
3. Please Remember
4. Eleanor Rigby ( Vocals Dee Snider)
5. Evil Duz ( What Evil knows)
6. Crosstown
7. Senorita knows
8. Love Power
9. Funky Monkey
10. The Reason
11. Living Free ( Vocals Joe Lynn Turner)

Line up:
Eddie Ojeda – Lead and Rhythm Guitars, Bass, Vocals
Rudy Sarzo – Bass
Chris MaCarvill – Bass
Joe Franco - Drums

DISCOGRAPHY:

2005 - Axes II Axes

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