Squealer-Rocks.de CD-Review
Dawnrider - Fate Is Calling (Pt. 1)

Genre: True Metal
Review vom: 24.10.2005
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Hinter dem Namen Dawnrider verbirgt sich Tarek Maghary, seines Zeichens Sänger und Chef der süddeutschen True Metal Institution Majesty. Ähnlich wie seinerzeit Tobias Sammet mit Avantasia hat sich der Gute eine Fantasy Geschichte ausgedacht, die demnächst auch als Buch erscheinen wird, und sich für die musikalische Umsetzung des Konzepts eine illustre Schar an hochkarätigen Gästen ins Studio geholt. Und wenn ich jetzt so Namen wie James Rivera (Helstar), Rob Rock oder Mark Shelton (Manilla Road) nenne, fallen mir auf Anhieb ein halbes Dutzend Typen ein, die ab hier nicht mehr weiterlesen und im Schweinsgalopp zum nächsten Plattendealer rennen. Ein weiter Weg, der wert ist gegangen zu werden, mein Sohn. Um, dem Anlass entsprechend, das Ganze mal episch auszudrücken.

Logischerweise wird der true metallische Pfad, den Tarek mit seiner Stammcombo geht, nur selten verlassen. Ein Großteil der Songs könnte von daher auch ohne weiteres auf einem regulären Majesty Album stehen. Allerdings wird hier gehörig mit dem epischen Schwert zugeschlagen. Was natürlich nicht zuletzt an den Interpreten, sprich Gastmusikern, liegt.
So tritt nämlich direkt nach dem hymnenhaften Opener "When our Troops unite“, der Godfather des Epic Metal, Mark Shelton, aufs blutüberströmte Schlachtfeld. "They conquered“ wird zudem von Bryan Patrick intoniert und man hört ein Klangerlebnis der Marke "Majesty meets Manilla Road“. Herrlich!
Der Titelsong fällt etwas aus der Reihe und erinnert mich an Theatre of Tragedy mit seinem männlich / weiblichem Gut / Böse Gesang und dem typischen stampfenden Rhythmus.
Germany’s zweite Männer - Metal Armee, Wizard, lassen auf "The final Trial“ ihre brüderlichen Kriegsgrüße ausrichten. Wer könnte diese rasend schnelle Double Bass Nummer mit Wahnsinnsrefrain besser darbieten als deren Frontman Sven D’Anna?
Mit leicht gedämpften Tempo geht der Feldzug mit "Guarding the Gate“ und Jahrtausend- Sänger Rob Rock an der Spitze weiter. Das vielleicht beste Stück der Scheibe fasziniert durch Tempowechsel und alle Trademarks, die uns den wahren Metal lieben lassen.
"Awaiting the Night“ schleppt sich quälend langsam durch die feindlichen Reihen, und hat mit Ross The Boss einen wahrhaft altehrwürdigen Kampfgefährten dabei.

Ehrfurcht, Brüder! James Rivera gesellt sich als Nächster in die mittlerweile gottgleiche Riege der Warriors. Im Duett mit Tarek veredelt die Helstar Stimme ein stampfendes Stahlmonster, welches gut auf eines der besseren Priest Alben gepasst hätte.
Sonst bei Rebellion und Black Destiny als Schreihals tätig, unterstützt Michael Seifert seinen Landsmann nach allen Kräften lautstark bei "Assasin“, einem Midtempo Track, der zwar amtlich knallt, aber ohne große Höhepunkte auskommen muss.

Nun betritt der Titelheld mit majestätischer Erhabenheit die Szene und zieht mit Gänsehaut - Chören jeden in seinen Bann. Der Song überzeugt vor allem durch die ungewöhnliche Instrumentierung und wirkt trotz Double Bass im Refrain irgendwie entspannend.
Mit "Master of the Black“ wird zunächst mal wieder das Tempo hochgeschraubt, und mit dem Paragon Vokalisten Andreas Babuschkin erneut ein Teutone zur Unterstützung von Tarek’s Kampftruppe in den Kampf gegen das Böse geschickt. Auch hier muss ich an die Priester denken. Doch gelungene Breaks lassen den Song seine eigene Identität entwickeln.

Zeit für "Revenge“. Eine stampfende Dampfwalze, bei der "Heavy, oder was?“ Schreiberling Oliver Weinsheimer beweist, dass er sowohl die Feder, wie auch das Schwert der metallischen Sangeskunst beherrscht. Der Chorus kommt zwar etwas zu voluminös daher und erinnert zu sehr an Blind Guardian, aber ansonsten kann man hier von erfüllter Rache sprechen.
Zum finalen Punkt der Schlacht ist dann noch mal die holde Weiblichkeit in Form der sehr schön klingenden Johanna Matt zu hören. Auch hier wieder im Wechsel mit männlichem Gesang. Allerdings wesentlich metallischer als im Titelstück. Hier schielt man in Richtung Italien, genauer gesagt Richtung Rhapsody. Das aber sehr gekonnt. Denn wie bei allen Stücken dieses akustischen Schlachtengemäldes zeichnen sich Tarek’s Kompositionen durch eine tolle Vielseitigkeit aus.

Mir gefällt "Fate is calling“ besser als jedes Majesty Album und auch besser als jedes andere True Metal Langeisen in diesem Jahr. Möglich, dass es an den allesamt hervorragenden Gastmusikern – von denen ich längst nicht alle aufgezählt habe – liegt oder daran, dass Tarek Maghary sich z. Z. in einem kreativen Hoch befindet, das hoffentlich noch sehr lange anhält.
Ich warte ungeduldig, mit dem Schwert in der Hand, auf "Part 2“.


Tracklist:
1. The Awakening of Kerodet
2. When out Troops unite
3. They Conquered
4. Fate is calling
5. The Final Trial
6. Guarding the Gate
7. Awaiting the Night
8. Gift of Dawn
9. Assasin
10. Dawnrider
11. Master of the Black
12. Revenge

DISCOGRAPHY:

2005 - Fate Is Calling (Pt. 1)

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