Squealer-Rocks.de CD-Review
Avalon - The Richie Zito Project

Genre: AOR
Review vom: 26.10.2006
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Frontiers



Der Bandname Avalon und ein symbolträchtiges Cover lassen auf den ersten Blick an Ohrenfutter für Blind Guardian Fans denken. Die werden beim Lesen der beteiligten Protagonisten das Teil jedoch schnellstens in Richtung Valhalla schleudern. Statt Fantasy Metal gibt’s hier nämlich gediegenen Hardrock von niemand geringerem als Richie Zito, der als Songwriter, Studio - Musiker und Produzent nicht weniger als 38 Singles in den U.S. amerikanischen Top 100 unterbringen konnte und mit unzähligen großen Namen der Pop/Rock Szene zusammengearbeitet hat (u.a.Tina Turner, Elton John, White Lion, Joe Cocker, Cheap Trick). Dementsprechend heisst seine Scheibe nun „The Richie Zito Project“. Weshalb der Gute hier aber Albumtitel und Bandnamen in irreführender Art und Weise vertauscht hat, wird wohl nur er selber wissen. Sei’s drum – was zählt ist eh’ die Musik.

Und dafür hat sich der Hitschreiber solch klangvolle Namen wie Joe Lynn Turner, Eric Martin (Mr.Big), Ritchie Kotzen (u.a. Poison), Joseph Williams (Toto), Danny Vaughn (Tyketto) oder Filmmusik - Guru Giorgio Moroder ins heimische Studio geholt. Man braucht kein Szene – Kenner zu sein um sich auszumalen, dass man bei einer solchen Armada an musikalischen Könnern kein schlechtes Produkt erhält.

Geboten wird grundsolider AOR, der auch gerne mal in poppige Gefilde wandert. Jeder der 12 Songs ist perfekt produziert und funktioniert auf Anhieb. Irgendwelche Tracks hervorzuheben ist fast unmöglich, da sich das ganze Material auf einem gleich bleibenden Level bewegt. Was prinzipiell natürlich gut ist; hier jedoch den großen Minuspunkt markiert: auch die beste All Star Truppe kann aus recht durchschnittlichen Liedern keine Jahrhundertsongs machen.

Am ehesten tritt noch ausgerechnet die von Schnulzen - Barde Eddie Money intonierte Nummer „Nightmare“ aus dem Schatten, die wie ein softes Thin Lizzy Stück klingt. Die „Bandhymne“ „Avalon“ erreicht sogar das Niveau einer Truppe wie Magnum und geht locker als Bombast - Perle durch. Bei einem Großteil des „Richie Zito Project’s“ wird man allerdings von dem Gefühl begleitet, alles schon mal irgendwo gehört zu haben (der Opener „Blue Collar“ kopiert sogar recht frech Foreigners „Hot Blooded“). Trotz des hohen Niveaus der Musiker fehlt den meisten Kompositionen das gewisse Etwas.

Ein Album, das keinem wehtut und wunderbar für lange Autofahrten geeignet ist. Im direkten Veregleich mit den anderen, extrem hochwertigen Veröffentlichungen aus dem Hause Frontiers, zieht Mr. Zito hier jedoch klar den Kürzeren – Superstar hin oder her.

Tracklist:
1. Blue Collar
2. Is he better than me
3. Nightmare
4. Oh Samantha
5. Avalon
6. Life got in the Way
7. Blue Monday
8. Forever I will
9. I can’t forget you
10. I put my Life in your Hands
11. Good things take Time
12. I don’t want to want you

Line Up:
Richie Zito (g), (b), (synthesizer), (mandolin)
Tommy Decker (d)
Greg Bissonette (d)
Jason Turbin (g)
Joey Carbone (piano)
Marcus Brown (k)

DISCOGRAPHY:

2006 - The Richie Zito Project

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