Squealer-Rocks.de CD-Review
Spike - It's A Treat To Be Alive

Genre: Rock
Review vom: 21.04.2007
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 25.05.2007
Label: Demolition



Klar, wenn Spike, seines Zeichens Frontmann der unkaputtbaren Briten The Quireboys, auf Solo-Pfaden wandert, erwartet der geneigte Fan eine ordentliche Dosis good ol’ Rock’n’Roll, wie man sie eben von der Stamm-Combo gewohnt ist. Wer mit dieser Erwartungshaltung an „It’s A Treat To Be Alive“ rangeht, wird möglicherweise enttäuscht werden.

Beim Hören dieser Scheibe ging mir mehrmals das Cocker-Zitat „It’s the singer, not the song“ durch den Kopf, und das aus gutem Grund. Nicht, dass die 14 Nummern auf „It’s A Treat To Be Alive“ schlecht wären, ganz im Gegenteil. Aber Fakt ist nun mal, dass Mr. Spike mit seinem charismatischen Organ zu den unverwechselbarsten Frontmännern der Rock-Szene gehört, der vermutlich auch aus „Alle meine Entchen“ eine Gänsehaut-Nummer zaubern könnte.

Rod Stewart lässt grüßen, nicht nur, weil Spike’s Stimme die dem gewesenen Rocker verflucht nahe kommt. Im Gegensatz zu dem wesentlichen bekannteren Meister werden wir allerdings vom Briten Bügel-Begleit-Mucke wie „Baby Jane“ in diesem Leben sicher nicht zu hören kriegen. Nur am Rande, kann sich einer von euch noch an Rod Stewarts „Absolutely Live“-Album erinnern? Göttlich … aber, wie gesagt, nur am Rande.

Spike erinnert mit seinen entspannten Nummern an etlichen Stellen an die Frühzeiten von Rod Stewart. Dabei setzt der ebenso trinkfeste wie sympathische Brite in erster Line auf die ruhigen Töne. Klar, ein paar Nummern rocken und rollen durchaus, „Be Good To Yourself“ würde stilistisch auf einem Quireboys-Album nicht weiter auffallen. Die Regel stellen solche Nummern allerdings nicht dar, was auch recht widersinnig wäre, liefert Spike in der Hinsicht doch mit seiner Stamm-Combo regelmäßig Nachschub ab.

Nein, „It’s A Treat To Be Alive“ spielt auf dem holprigen Spielfeld der ruhigen Nummern, der whisky-getränkten Balladen, teilweise mit Country-Einschlag, bei denen schon so mancher Spieler wegen einer Kitschigkeit die rote Karte vom Fan gezeigt bekam. Diese Gefahr besteht beim Briten nicht im Ansatz, weil sein Organ auch Tränentreiber wie „Everyday“ oder „True Friends“ zu echten Gänsehaut-Erlebnissen macht. Etliche Nummern auf der Scheibe sind ebenso tieftraurig wie wunderschön, und laden geradezu ein, gedankenverloren mit einem Whisky in der Hand dem Gedanken nachzuhängen, wie beschissen die Welt doch eigentlich ist.

Damit wir uns richtig verstehen und zum Fazit kommen: „It’s A Treat To Be Alive“ ist keine Depri-Scheibe geworden, aber nachdenklich, melancholisch und nur partiell rockend ist die Scheibe mit Sicherheit. 14 gelungene Singer/Songwriter-Nummern und einer der besten Rock’n’Roll-Frontmänner dieser Tage – Pflichtkauf für all diejenigen, die Gedanken in der Rübe haben, denen sie nachhängen können.

Ich bin weg, Whisky kaufen!

Tracklist:

01. Have A Drink With Me
02. Be Good To Yourself
03. Wins, Ties And Losses
04. Everyday
05. Rise Above
06. Won’t Ya Stick Around
07. Without You
08. Lady And Her Daughter
09. When I’m Far Away From You
10. So Far So Good
11. She’s A Rolling Stone
12. I’m In Love With You
13. True Friends
14. 7/11 Roses

DISCOGRAPHY:

2007 - It's A Treat To Be Alive

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