Squealer-Rocks.de CD-Review
Journey Into The Fourth Dimension - Journey Into The Fourth Dimension

Genre: Instrumental
Review vom: 10.04.2007
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Es gibt Platten da bleibt einem, nach erstmaligem Hören, die Luft weg. Ob das nun daran liegt, dass einen die dargebotene Musik zutiefst berührt oder aber die Geräuschkulisse einfach nur an den Nerven zerrt, ist individuell verschieden. Was das mit der hier vorliegenden „Journey into the fourth dimension“ - CD zu tun hat? Nun ja, die Scheibe ist so ein Fall an dem sich die Geister scheiden werden.

Der chilenische Gitarrenzauberer José L. del Rio hat mit Vitalij Kuprij (Keyboards) und Marco Cerda (Drums) zwei Musiker um sich geschart, die ebenso wie der Maestro selbst, auf höchstem Niveau musizieren. Das will man ihnen auch beileibe nicht absprechen. Wenn sich die Musik allerdings in endlosen Frickeleien und wenig nachvollziehbaren Songstrukturen äussert, hilft auch spielerische Kompetenz nicht weiter. Das haben Leute wie z.B. Dave Martone definitiv besser drauf und präsentieren auf ihren Veröffentlichungen wesentlich ausgewogenere Mischungen.

Dummerweise schnellt das Nervfaktor-Barometer auf „Journey into the fourth dimension“ schon direkt bei dem ersten Song „Phantom shadows“ extrem in die Höhe und richtet sich dort erstmal häuslich ein. Was vielen Prog Bands vorgeworfen wird, nämlich, dass sie innerhalb der Songs den Faden verlieren, ist hier mehr als einmal der Fall. Es wirkt alles lieblos zusammengesetzt. Neoklassische Elemente wechseln sich uninspiriert mit z.B. orientalischen Passagen ab, die, wenn überhaupt, von dem Drummer gerade so zusammen gehalten werden, dass man einen „Song“ erahnen kann. Wobei gerade der Sound des Schlagzeugs nicht einmal Demo Status erreicht und verdächtig nach schlecht programmiertem Angelo Sasso klingt.

Hinzu kommen noch überflüssige Einlagen, wie der Schwert ziehende Reiter in „Battlefields of glory“ kurz nach Anfang des Liedes, die den Hörer noch zusätzlich verwirren. Auch nicht wirklich hilfreich um die Platte zu verstehen, bzw. zu ergründen. Eigentlich ist man es ja leid, immer die gleichen Zitate zu bringen, doch wäre hier weniger erheblich mehr gewesen. Das trifft auf die ganze CD zu. Auch nach dem 10. Durchlauf bleibt ein negativer Eindruck zurück. Bis auf das klassisch gehaltene „Dremas of wizdom and prophecy“ (heisst das wirklich so?) und das, von Gastsängerin Pilar Aguilera toll intonierte „Nel mezzo del Cammir“, bleibt hier nichts von den zwölf Stücken im Ohr hängen.

Was bleibt also noch zu sagen? Zwei von zwölf ist definitiv zu wenig um irgendwen vom Hocker zu hauen. Wer allerdings auf total abgedrehte, unstrukturierte Musik steht, darf ruhig mal reinhören. Ebenso sollten Leute, die „Beethoven on speed“ von The great Kat lieben, hier mal ein Ohr riskieren. Alle anderen nicht.

Veröffentlichung: Bereits erschienen.

Tracklist:
1. Introduction
2. Phantom shadows
3. Battlefields of glory
4. Oriental fantasy
5. Through the darkness
6. Dremas of wizdom and prophecy
7. „Epic dramatic“ for electric guitar & keyboard
8. Psychophony
9. Journey into the fourth dimension
10. Nel mezzo del Cammir
11. Beyond the pillars of Hercules
12. Flight of the bumblebee (bonus track)

Line up:
José L. del Rio – Guitar
Vitalij Kuprij – Keyboards
Marco Cerda – Drums
Pilar Aguilera - Vocals

DISCOGRAPHY:

2006 - Journey Into The Fourth Dimension

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