Squealer-Rocks.de CD-Review
HolyHell - Apocalypse (Single)

Genre: Metal
Review vom: 05.04.2007
Redakteur: Ingo
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Es ist schon irgendwie merkwürdig: Da tourt diese Formation mehrmals mit Manowar, spielt mit eben diesen auf zahlreichen Festivals, und erst jetzt erscheint der erste Tonträger von HolyHell – und das auch noch in Form einer Single. Veröffentlicht auf Manowars Label Magic Circle Music.

Das ist allerdings nicht das einzig Sonderbare an diesem Silberling. Schon ein Blick auf das Line-up gibt Aufschluss über den Entstehungshintergrund dieses Projekts: Neben Ex-Manowarrior Rhino tauchen hier auch die beiden Gitarristen Joe Stump und Tom Hess auf, die es immerhin schon zu einigen Soloveröffentlichungen gebracht haben. Produziert wurde das Ganze (natürlich) im Manowar-eigenen Studio, und für das Songwriting zeichnet sich -Überraschung!- Joey DeMaio höchstpersönlich (zusammen mit Manoel Staropoli, dem Bruder des Rhapsody-Tastenmanns) verantwortlich!

Die Tatsache, dass von den offiziellen Bandmitgliedern niemand auch nur eine Note zum Songwriting beigetragen hat, offenbart eine zusammengecastete Truppe, wie man sie eigentlich aus anderen musikalischen Bereichen kennt. Ist DeMaio also so etwas wie der Frank Farian des Heavy Metal? Haben es Top-Musiker wie Joe Stump nötig, sich ihre Songs vom Labelchef zusammenschustern zu lassen? Fragen, die wohl jeder für sich selbst beantworten muss.

Kommen wir zum musikalischen Inhalt: Hier sieht´s nämlich nicht so finster aus, wie man angesichts der Vorgeschichte vermuten könnte. Geboten wird keyboardlastiger Metal mit starker Rhapsody-Schlagseite und weiblichem Gesang. Frontlady Maria Breon überzeugt mit einer klassikorientierten, recht eigenständigen Stimme, die sich zum Glück von Nightwish-artigen Höhen fernhält. Die Gitarren sind kompetent eingespielt, gehen aber leider zwischen den dominanten Keyboards und Chören ziemlich unter. Schade, denn auch die starken Soli leiden doch etwas unter dem dünnen Gitarrensound, der übrigens fatal an Manowars „Gods Of War“-Rohrkrepierer erinnert. Davon abgesehen geht die Produktion aber in Ordnung.

Neben den „Eigenkompositionen“ enthält diese Single auch noch eine Liveversion von „Phantom Of The Opera“. Nein, kein Maiden-Cover, sondern das Titelstück des gleichnamigen Musicals, das hier (mit Eric Adams als Gastsänger…) sehr schön umgesetzt wurde. Aber auch die restlichen drei Songs wissen durchaus zu gefallen. Mit dem Abschlusstrack „Last Vision“ ist DeMaio & Co. sogar eine richtige Hymne gelungen, die alles schlägt, was von Joeys Hauptband in den letzten Jahren zu hören war. Es geht also doch!

Fazit: Wer sich mit einer Kombination aus weiblichen Vocals und orchestralen Metal-Klängen anfreunden kann (und keine Probleme mit dem oben erwähnten Background dieses Ensembles hat), sollte hier auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren. Vielleicht schaffen es HolyHell ja in nächster Zeit, ein wenig aus dem Manowar-Schatten herauszutreten.


VÖ: 23.03.07


1. Apocalypse
2. Resurrection
3. Phantom Of The Opera (live)
4. Last Vision


Line-up:

Maria Breon – Vocals
Joe Stump – Guitar
Tom Hess – Guitar
Francisco Palomo – Keyboards
Jay Rigney – Bass
Rhino – Drums


DISCOGRAPHY:

2007 - Apocalypse (Single)

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