Squealer-Rocks.de CD-Review
Event Horizon - Naked On The Black Floor

Genre: Progressive Metal
Review vom: 21.11.2006
Redakteur: Daniel
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



So, nun halte ich hier das Debütalbum (abgesehen von einem in Eigenvertrieb veröffentlichen Demo) von einer neuen, noch recht jungen italienischen Metalband in den Händen. Hoffentlich nicht schon wieder eine mehr schlechte als rechte Rhapsody-Kopie, oder etwa doch?

Nein, Gott sei Dank weit gefehlt. Denn musikalisch wird hier dunkler Prog-Metal mit einer gehörigen Science-Fiction-Schlagseite geboten. Klingt zunächst erstmal ungewöhnlich, ist es aber ganz und gar nicht, da die Keyboards die Sci-Fi-Atmosphäre gekonnt und !!!WICHTIG!!! nicht übertrieben in Szene setzen. Der Sänger Gianluca Girardi veredelt dieses Album außerdem mit seiner variablen und äußerst kraftvollen Stimme. Als Vergleiche seien mal die Sänger von Shok Paris oder Ruffians genannt. Aufgrund der Stilkombinationen von 80er Jahre Metal und Sci-Fi-Sounds muss man „Event Horizon“ auf jeden Fall eine dicke Portion Eigenständigkeit attestieren. Und welche Band kann das heutzutage noch von sich behaupten?

Die Gitarrenfraktion beschränkt sich meist auf rhythmisch verschachtelte Riffs, die sich geschickt im Hintergrund halten, jedoch in den richtigen Momenten Akzente setzen und den so genannten „Aha-Effekt“ hervorrufen. Soli sind auch äußerst sparsam, aber umso effektiver eingesetzt. Die spielerische Klasse brauche ich selbstverständlich nicht erwähnen…

Interessant sind die immer wieder geschickt eingeflochtenen Breaks, die die mich oft an Thrash-/Deathmetal-Combos erinnern und die Uptempo-Parts, welche die ansonsten eher im Midtempo angesiedelten Scheibe immer wieder clever auflockern.

Das absolute Highlight ist jedoch der Bassist Mauro Boggioni, der superclever und scheinbar ohne Mühe clever Bassläufe und Soli einbaut, die des öfteren in die Funk-/Jazzecke driften.

Das Album ist sehr gut produziert, da es auf der einen Seite richtig fett und auf der anderen Seite angenehm wirkt und so die spacige und düstere Grundatmosphäre super einfängt. Die Gitarren braten fett aus den Boxen, der Bass wummert ordentlich, die Drums sind klar und kalt eingefangen und der Gesang thront klar über alle dem. Einzig und allein das Keyboard hätte einen Ticken differenzierter klingen können, da es teilweise die Tiefen etwas abschneidet. Aber schwamm drüber, da dies das einzige Manko der Cd ist und für mich den Gesamteindruck absolut nicht schmälert.

An alle Metaller, die nicht nur auf Gedudel und Gefrickel, sondern auf verschachtelte und innovative Songstrukturen stehen: Checkt die CD in jedem Fall mal an, da sich “Event Horizon“ um Eigenständigkeit bemühen und mit diesem Album ein tolles, düsteres Werk erschaffen haben, dass sich stilistisch irgendwo zwischen Thrash-/Prog- und 80ermetal bewegt und auf eure Unterstützung warten.


Tracklist:
1. Everything That Begins... Must End
2. Deconstructed
3. Bited
4. Again
5. The Road To Myself
6. Fragments Of Insanity
7. Zero
8. The Flying Feather
9. The Wall

Band Line-Up:
Gianluca Girardi (v)
Mario Baffondi (g)
Ricardo Rebughini (g)
Mauro Boggioni (b)
Alessandro Baffondi (d)

DISCOGRAPHY:

2001 - From Beginning... To The End
2003 - Year:Zero
2006 - Naked On The Black Floor


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Event Horizon - Naked On The Black Floor (CD-Review)

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