Squealer-Rocks.de CD-Review
Junias - Signal

Genre: Alternative Rock
Review vom: 02.05.2005
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Leute, mal ehrlich: Ihr habt wunderbare Songtitel wie "My Echo" oder "Meet The Morning Sun" - warum wollt ihr, dass sie keiner lesen kann? Kein Wunder, dass im Promo-Flyer zu den deutschen Newcomern keine Songtitel stehen, ich bin sicher, der Kollege hatte mit dem Entziffern der Schrift auf dem Cover ebensolche Probleme wie ich. Überhaupt, Promoflyer: Im Gegensatz zu den üblichen, verherrlichenden Plattituden geht's bei Junias werbungstechnisch richtig ab.

"Verzweifelt und glücklich tanzen jetzt auch Heulsusen. Ihr werdet sehen! Auch Popper ohne Bartwuchs sind Rocker mit Haaren auf dem Rücken. Ob Junge oder Mädchen: Wir werden es alle lieben!" Das sind doch mal coole Infos, die das Interesse aus eine Newcomer-Band aus deutschen Landen lenkt.

Nach der EP "How Do You Do" im Jahr 2002 nun als der Debut-Longplayer. Lässt auch der einführende Riff des Openers "Untold" noch Erinnerung an Fun-Punk Marke Ärzte wachwerden, entwickelt sich "Signal" mit jedem Song weiter und tiefer. Ganz offensichtlich beeinflusst ist der Sound des Dreiers von den grandiosen Smashing Pumpkins, wobei Junias eine ganz eigene Note einbringen und vom Plagiat weit entfernt sind. Die Schwaben spielen mit Kontrasten, laut und leise, hart und sanft, das sind Attribute, die ein abwechslungsreiches Album auszeichnen. Und abwechslungsreich ist diese Scheibe ganz ohne Zweifel. Über die Chartkompatible Single "No / Yes" (mit einigen wirklich geilen Riffs), schöne eigenständige Balladen bis zum besten Song, dem Dampfhammer "Cortex", ziehen die Jungs alle Register. Insbesondere bei "Cortex", mit seinen ruhigen, sphärischen Strophen und dem geradezu explosiven Refrain zeigen Junias, was sie als Songwriter draufhaben. Jawoll, und Mathias am Mikro, der bei den balladesken Momenten noch so zerbrechlich wirkt, kann auch richtig schreien. Auffällig an "Signal", dass, entgegen der üblichen Praxis, die echten Perlen des Albums weiter hinten plaziert wurden. Hört euch den vorletzten Song "Euphoria" an, und ihr wisst was ich meine. Von minimalistischer Ballade zum Bombast und wieder zurück wird dieser Songin großem Stil zelebriert.

Die Debutscheibe von Junias, um zum Fazit zu kommen, überzeugt auf ganzer Linie. Egal, ob mit ordentlich Bumms aus den Boxen oder zum Genießen der Feinheiten über Kopfhörer, hier könnte mit etwas Glück eine große Alternative-Karriere ihren Anfang nehmen. Wir werden es verfolgen!


Tracklist:
01. Fine
02. Untold
03. Meet The Morning Sun
04. No / Yes
05. My Echo
06. Sun
07. Rodeo
08. Hands Up
09. Happy Days
10. Chemistry
11. Cortex
12. Euphoria
13. Monsoon

Lineup:
Mathias Reetz - Gesang Gitarre
Daehyun Strobel - Bass, Gesang
Tim "Jerome" Ebert - Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2002 - How Do You Do? (EP)
2005 - Signal


SQUEALER-ROCKS Links:

Junias - Signal (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren