Squealer-Rocks.de CD-Review
Jolly Roger - Trasher Island

Genre: Metal
Review vom: 02.05.2005
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Erinnert sich noch jemand an Hardattack, die mit "New Rock City" vor gut eineinhalb Jahren ein gutes Heavy Rock-Album vorlegten? Tja, die Band ist Geschichte, und Gitarrist Ralf Spitznagel steuert mit Ex-Hardattack-Kollege Michael an den dicken Saiten zu neuen Ufern. Schon sinnvoll daher, die brandneue Kapelle "Jolly Roger" zu betiteln. Vorerst gibt's ein 5-Track-Demo um zu vergleichen, ob sich Jolly Roger musikalisch an Hardattack orientieren.

Ein paar Dinge fallen schon in der ersten Minute auf: Soundtechnisch sollte man nicht von der aktuellen Harem Scarem wechseln, denn eine schweinteure Hochglanzproduktion verträgt sich nicht mit einem Demo und verführt zu Fehlurteilen. Ralf's Gitarre kommt um einiges düsterer und metallischer rüber als noch zu Hardattack-Zeiten, und mit Markus am Mikro hat die Band einen Frontmann, der - im Gegensatz zum wohl nicht unumstrittenen Hardattack-Shouter - über jeden Zweifel erhaben sein dürfte.

Damit aber auch genug verglichen: Wenn Ralf darauf hinweist, dass die Musiker über Routine verfügen, insofern also nicht von Newcomern gesprochen werden kann, hat er zweifellos recht, denn das kann man hören. "Trasher Island" ist ein Demo, das lupenreinen Metal bietet, ohne altbacken zu sein. Die Riffs kommen frisch und modern rüber und sind durchsetzt mit dezent progressiven Anleihen, die auch einen Prog-Skeptiker wie mich überzeugen. Dabei hat die Scheibe die großen Momente, diese Melodien, die dich einfach nicht mehr loslassen. "Corrosion" zum Beispiel mit tollem Refrain singt man irgendwann mit, ob man will oder nicht, und zum Geriffe bei "Vision" könnte ich jedesmal im Büro rumhüpfen. Streitbar werden sicher die Crossover-Einflüsse beim Rausschmeißer "Right Through You" rüberkommen, meine Baustelle isses ja nicht, ja um die stilistische Bandbreite der Band auf Demo zu beweisen ist es sicher geeignet und letztlich ist mein persönlicher Geschmack nun wahrlich nicht das Maß aller Dinge. Auf's Album muss der Song ja dann nicht unbedingt mit drauf ... ;-)

Die Band selbst nennt als Einflüsse u.a. Black Label Society, Pro Pain oder Dream Theater, was ich einfach mal so stehen lassen möchte. Zeigt es doch, dass Jolly Roger in keine Schublade passen und aufgrund ihrer Authenzität Fans aus nahezu allen Lagern des harten Rocks ansprechen dürften. "Trasher Island" jedenfalls hat Melodie, Härte und Anspruch, und ich bin verdammt gespannt darauf, das Material erneut mit amtlicher Produktion zu hören. Falls ihr meinem Geschreibsel nicht glaubt, könnt ihr euch übrigens selbst ein Bild vom Sound des Vierers machen und auf der Bandhomepage zwei Songs runterladen. Lohnt sich!

Tracklist:
01. Corrosion
02. Messiah
03. Vision
04. Universal Tide
05. Right Through You

Line-Up:
Markus Schmid - Gesang
Ralf Spitznagel - Gitarre
Michael Mähner - Bass
Joe Hufeld - Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2005 - Trasher Island

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