Squealer-Rocks.de CD-Review
Hotwire - Devil In Disguise

Genre: Hard Rock
Review vom: 16.07.2006
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Jaja, über „Devil In Disguise“ werden sie wieder herfallen, die Vertreter der anspruchsvollen Hartwurst-Kost, wie die Geier über das Aas. Vom … öhm … anregenden Cover bis zum relaxt rockenden Inhalt erfüllt die Scheibe wirklich alle Klischees, die dem Poser-Rock gemeinhin so nachgesagt werden.

Und wenn dann der Promo-Flyer als den Kracher auf dem Album ausgerechnet ne Cover-Version ausmacht, namentlich die x-Version des T-Rex-Gassenhauers „Hot Love“, so lässt das nichts wirklich Gutes ahnen. So, und jetzt reden wir mal Klartext: „Devil In Disguise“ gefällt mir, auch wenn ihr Götter des Anspruches Blitze der Entrüstung auf mich feuern werdet. Warum? Weil die Ingolstädter nicht nur städtetechnisch Brüder im Geister von Bonfire sind – ganz davon abgesehen, dass Claus Lessmann an den Reglern gedreht und eine prächtige Produktion hingezaubert hat. Weil auf „Devil In Disguise“ simpler, aber gut gelaunter und extrem eingängiger Rock vorherrscht. Weil Nummern wie der Titelsong oder „Ride The Night Away“ beim ersten Durchlauf zünden und man den Refrain auch nachts vor dem Einpennen nicht aus der Rübe kriegt. Weil mit „Skytrain“ und „Escaping“ zwei richtig mitreißende Shitkicker den Weg auf den Silberling gefunden haben. Weil sich der Balladenanteil mit zwei Nummern im gerade noch erträglichen Rahmen hält. Weil Frontmann Andy Urbeck über ein angenehmes Organ verfügt, ob dessen der geneigte Hörer jetzt nicht unbedingt vor Begeisterung auf die Knie fällt, aber die den smarten Rockern von Hotwire einfach den finalen Schliff verpasst.

Viele Gründe also, die Ingolstädter und ihren neuesten Output (auf den wir immerhin 5 Jahre warten mussten) mal anzutesten. Na klar, Innovation suchen wir auf „Devil In Disguise“ vergeblich, das hat wohl auch niemand ernsthaft erwartet. Das Cover setzt plump auf sexistische Reize und ist grundsätzlich abzulehnen (ich muss das jetzt schreiben, eigentlich isses geil, hehe) und irgendwie hat man alles schon mal gehört. Aber hey, was soll’s? Ich persönlich hör’s gerne nochmal, und für die Urlaubsfahrt in den Süden ist mir bis dato kein besserer Longplayer untergekommen. Rockt, geht in’s Ohr und macht gute Laune, und wer die Schnauze voll hat von „den Break hör ich mir solange an, bis ich ihn verstehe, auch wenn es Tage dauern sollte“-Mucke und einfach mal entspannt mitgröhlen will, sollte mal antesten.


Tracklist:
01. Waterfalls
02. Devil In Disguise
03. Hot Love
04. Wonderland
05. Ride The Night Away
06. Feelings
07. Skytrain
08. I Know
09. Here I Am
10. Escaping
11. Everytime You Want It

Line-Up:
Alex Aspinosa (guitars, vocals)
Andy Urbeck (vocals)
Tom Glas (drums, vocals)
Winnie Neumann (bass, vocals)

DISCOGRAPHY:

1994 - Hotwire (MCD)
1995 - Hotwire
1998 - Face Another Day
2001 - Middle Of Nowhere
2006 - Devil In Disguise


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Hotwire - Devil In Disguise (CD-Review)

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