Squealer-Rocks.de CD-Review
Heartcry - Lightmaker

Genre: Heavy Metal
Review vom: 30.01.2005
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Schwedenstahl hat sich in der Vergangenheit zum qualitativ hochwertigen Exportschlager entwickelt, und so wundert es nicht wirklich, dass auch Heartcry mit "Lightmaker" eine sehr ordentliche Judas Priest-Coverscheibe abliefern - allerdings mit eigenen Songs.

Was erwarten wir von einer ordentlichen Heavy-Metal-Scheibe? Eine paar speedige Nackenbrecher sind Pflicht, eingerahmt von schleppenden Groovern, dazu der ein oder andere arschtretende Rocker und eine Prise balladeske Töne, fertig ist die altbewährte Metal-Kost. Instrumentenbeherrschende Musiker und eine auf Krawall gebürstete, sprich ordentliche pumpende Produktion vorausgesetzt kann unter diesen Voraussetzungen eigentlich nix schiefgehen.

"Lightmaker" von Heartcry zielt genau in diese Richtung und gibt wahrlich kein schlechtes Bild ab. Vom eröffnenden Killer "Battleground" (den Priest ähnlich unter dem Namen "Freewheel Burning" auch schon mal im Programm hatte) bis zur schleppenden Dampfwalze "Justice" (Dio lässt schön grüßen) zocken die vier Schweden eigentlich alles, was auch Priest zu einer Legende machte. Klar bleibt dabei sowohl die eigene Note als auch die Originalitität auf der Strecke, aber getreu dem Motto "Gut geklauft ist halb gewonnen" gab es schon wesentlich schlechtere Priest-Clones, so viel steht fest. Und immerhin setzen die Schweden dezent, aber gekonnt die gute alte Hammond ein, um dem Sound noch ne Prise Fülle mehr zu verleihen.

Soundtechnisch geht "Lightmaker" in Ordnung, es pumpt und quietscht, wobei feingeistige Soundfetischisten das Fehlen von Details anmerken würden - andererseits muss es rocken, und das tut es! An den musikalischen Fähigkeiten des Vierers besteht kein Zweifel, wenngleich mir Frontmann Aners Johannsson in vielen Passagen zu angestrengt wirkt, was beispielsweise den vorzüglichen Rocker "Runaway Train" in meiner persönlichen Wertung ein paar Punkte kostet. Zusammen mit der mangelnden Eigenständigkeit sind das auch die Minus-Punkte, die nach meinem Empfinden den Schweden ins Stammbuch geschrieben werden müssen. Andererseits steht dem eine hochwertige, abwechslungsreiche und unterhaltsame Heavy Metal-Scheibe gegenüber, die einfach Spaß macht. "Lightmaker" kann sowohl Hardrock- als auch Heavy Metal-Freunden bedenkenlos ans Herz gelegt werden und wird, auch wenn vertriebstechnisch eher dem Underground zuzuordnen, hoffentlich seinen Weg machen. Bestellen könnt ihr das feine Teil jedenfalls zu einem fairen Preis bei AOR Heaven.


Tracklist:
01. Battleground
02. Burn Out
03. Runaway Train
04. End Of Times
05. Lightmaker
06. Get Ready
07. Justice
08. Alone
09. Dark Side
10. Child

Anspieltipps: Battleground, Runaway Train, Justice

Line-Up:
Anders Johansson - Gitarre, Gesang
Anders Kollerfors - Schlagzeug
Bjorn Klingvall - Bass
Dan Tibell - Keyboards/Hammond Orgel

DISCOGRAPHY:

1990 - Come Back Home
1996 - Heartcry
1997 - Ökenland
2005 - Lightmaker
2006 - Firehouse


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