Squealer-Rocks.de CD-Review
Hardcore Superstar - Hardcore Superstar

Genre: Glam Rock / Sleaze Rock
Review vom: 18.04.2006
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Zugegeben, von einer Band mit dem Namen Hardcore Superstar hatte ich vorher noch nie gehört. Der Bandname lässt mich eher schlimmes vermuten, und die Gedanken in Richtung Crossover-Krach schweifen. Selten so getäuscht, auch wenn das Synthie-Intro zum Opener „Kick On The Upperclass“ noch nicht wirklich erahnen lässt, was für ein Rock-Gewitter hier gerade heraufzieht.

Spätestens, wenn die Schweden-Männer dann aber Fahrt aufnehmen, zieht es die Mundwinkel nach oben und Zufriedenheit macht sich breit beim Schreiberling. DAS ist Rock’n’Roll! Hardcore Superstar kommen zwar aus Schweden (kommen da nicht mittlerweile alle Bands her?), aber ihr Sound klingt wesentlich amerikanischer als der ihrer Kollegen von den Backyard Babies oder den Babylon Bombs. Hardcore Superstar sind vielmehr beeinflusst vom 80er-Jahre-Hairspray-Rock, kombiniert mit einer ordentlichen Dosis Sleaze und Rock’n’Roll. Poison meets Kiss meets Mötley Crüe meets AC/DC – oder so ähnlich. Oder halt einfach saugeiler Party-Rock, um es auf den Punkt zu bringen.

Was unterscheidet aber die Vier von den Genre-Kollegen? Da hätten wir zum einen das 80er-Feeling, das die Schweden ohne Kompromisse rüberbringen. Naja, fast ohne Kompromisse, denn der Sound ist mächtig und sehr, sehr zeitgemäß. Steht leider nicht im Flyer, wer das Teil produziert hat, aber wer immer es war, er hat einen verdammt guten Job gemacht. Die 12 Nummern knallen, als würde Bodo mit dem Bagger auf Speed ne Abrissbirne bedienen, entsprechende Lautstärke vorausgesetzt. Und wir reden über Sleaze, wir reden über Rock’n’Roll, also reden wir auch über LAUT.

Markenzeichen von Babylon Bomb sind sicherlich auch die mächtigen Refrains, hier sind die amerikanischen Einflüsse des Vierers wohl am deutlichsten herauszuhören. „Kick On The Upperclass“ (was für ein geiler Songtitel), „We Don’t Celebrate Sundays“ oder „My Good Reputation“ kommen mit ebenso stadion- wie mitgröhlkompatiblen Hooklines rüber und dürften die Stimmung auf jeder Rock-Party zum überkochen bringen. Mit „Standin’ On The Verge“ wurde eine schöne, klassische Ballade als Rausschmeißer gewählt, ansonsten gibt’s kein Erbarmen: Es wird Arsch getreten, bis die Lauschlappen um Gnade flehen. Frontmann Jocke Berg erinnert vage an Vince Neil und verpasst den ohnehin nicht lahmen Nummern der Scheibe noch mal einen kräftigen Punch.

In meiner Begeisterung hab ich Hardcore Superstar diversen Leuten vorgespielt, und bislang wurde (was selten vorkommt) meine Euphorie von allen geteilt. Sogar Prog-Redakteur Maddin („du mit deinem billigen Rock’n’Roll“) blickte auf der SQUEALER-Party verwundert auf und stellte fest: „Ey, wer ist das? Das ist geil“. Stimmt, das ist geil. Und wer auf Mötley Crüe und Konsorten steht oder einfach auf unkomplizierten, partytauglichen und fett produzierten Glam- und Sleaze-Rock, hat nen Pflichtkauf vor der Nase. Kein Wunder, dass die Schweden Platz 1 in den Hard Rock-Charts belegt haben und für den Grammy nominiert wurden. Meine Platte des Monats, da leg ich mich mal fest.


Tracklist:
01. Kick On The Upperclass
02. Bag On Your Head
03. Last Forever
04. She’s Offbeat
05. We Don’t Celebrate Sundays
06. Hateful
07. Wild Boys
08. My Good Reputation
09. Cry Your Eyes Out
10. Simple Man
11. Blood On Me
12. Standin’ On The Verge

Lineup:
Jocke Berg (v)
Thomas Silver (g)
Martin Sandvik (b)
Magnus Andreasson (d)

DISCOGRAPHY:

1998 - It's Only Rock 'n'Roll
2000 - Bad Sneakers And A Pina Colada
2001 - Thank You (For Letting Us Be Ourselves)
2003 - No Regrets
2006 - Hardcore Superstar


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