Squealer-Rocks.de CD-Review
Glyder - Glyder

Genre: Hard Rock
Review vom: 29.05.2006
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Kennt ihr diese Alben, die mit jedem Durchlauf geiler werden, bis man fast süchtig wird danach? Die auf Anhieb vielleicht gar nicht so reinhauen, aber mit jeder Rotation gewinnen und besser werden? Was für progressive Klänge eigentlich Standard ist, fällt beim harten Rock noch unter die Kategorie außergewöhnlich.

Glyder und ihr selbstbetiteltes Debut ist so ein Grower vor dem Herrn. Klar, schon beim ersten Durchlauf merkt man, dass die 4 jungen Iren auf ihrem Debut mächtig losrocken. Beim ersten Durchzappen noch als gut eingestuft, steigt die Wertung mit jeder Umdrehung und setzt sich dann in schwindelerregenden Höhen fest. Dankenswerterweise nimmt der Promo-Flyer dem Schreiberling die Stil-Beschreibung des Glyder-Sounds ab. In der Regel mit maßlos überzogenen Huldigungen angefüllt, meldet sich im Falle der Iren Saiten-Zauberer Jeff Waters himself zu Wort und verkündet: „Love the vibes these guys are throwing out … a bit Lizzy, a bit of blues and some killer rock/hard rock“. Erstens widerspricht man nicht, wenn Meister Waters redet, und zweitens hat er Recht. Natürlich verleugnen Glyder ihre Herkunft nicht, und als hardrockende Band von der grünen Insel hat man gefälligst seine Reminiszenzen an Thin Lizzy zu erbringen. Allerdings ist der Vierer weit davon entfernt, olle Kamellen von damals lauwarm aufzuwärmen und als frisches Festmahl anzupreisen. Dazu ist der Sound von Glyder viel zu eigenständig, dazu halten die Iren viel zu viel Abstand von ausgelatschten Pfaden, in denen schon so manche Band stecken geblieben ist. Erst ein paar Durchläufe, am besten mit den Kopfhörern auf den Lauschlappen, machen deutlich, wie viel Finesse, wie viel Liebe zum Detail in den 10 Nummern steckt, ohne dass die Spielfreude darunter leiden würde.

Der AC/DC-erprobte Spruch „Schluss mit Kaspermucke“ passt perfekt auch auf diese Scheibe. Das ist geradliniger, harter, melodiöser Rock ohne Rumgeschwuchtel, der seine Wurzeln in den urwüchsigen Sounds der Siebziger hat und diese zeitgemäß in das neue Jahrtausend transportiert. Hört euch nur mal den Opener „Colour Of Money“, das ist kraftvoller, von einem Monster-Riff getragener Hardrock, wie er besser kaum geht. Die Krone setzt dem Ganzen dann die Produktion von Chris Tsangarides auf, der auch schon für Thin Lizzy an den Reglern gedreht hat und dementsprechend auch Glyder soundtechnisch absolut passend in diese Ecke tönen lässt.

Fazit: Wenn ihr auf der Suche seid nach absolut eigenständigem harten Rock – testet Glyder an. Wenn ihr auf der Suche seid nach einer grundehrlichen, völlig klischeefreien und hochwertigen Scheibe – test Glyder an. Und überhaupt: Testet Glyder an!


Tracklist:
01. Colour Of Money
02. PUP
03. She’s Got It
04. Saving Face
05. One For The Lost
06. Stargazer
07. You Won’t Bring Me Down
08. Takin’ Off
09. Die Or Dance
10. Neutral Coloured Life

Lineup:
Tony Cullen (vocals, bass)
Bat Kinane (guitar)
Pete Fisher (guitar)
Davy Ryan (drums)

DISCOGRAPHY:

2006 - Glyder


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