Squealer-Rocks.de CD-Review
Giuntini Project - III

Genre: Hard Rock
Review vom: 15.05.2006
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Schon seltsam: In weiten Teilen könnte an dieser Stelle das Review von Kollege Maddin zum neuesten Output von Empire stehen, denn auch Giuntini Project ist, genau wie Empire, keine Band im eigentlichen Sinne, sondern das Baby des italienischen Saitenhexers Aldo Giuntini.

Damit sind die Parallelen zu Empire, dem Solo-Ding von Rolf Munkes, aber längst noch nicht zu Ende. Beide haben keinen geringeren als Tony Martin, der bestimmt nicht die schlechtesten Black Sabbath-Werke mit seiner Stimme veredelte, als Frontmann gewinnen können, und beide wühlen tief in der Musikgeschichte, wenn es um die musikalische Ausrichtung geht. Damit dann aber genug der Gemeinsamkeiten, denn während sich Empire ganz tief durch das Fahrwasser der Düster-Legende schleppt, wirft der Italiener seinen Anker in Gewässern, in denen vorher auch schon Rainbow und Dio gefischt haben. Neben tonnenschweren Brechern wie „Mourning Star“ oder der vielleicht besten Nummer der Scheibe, dem epischen „Tutmosis“, lässt Giuntini durchaus auch mal die Zügel locker und den Gaul durchgehen. Das Eröffnungs-Duo „Gold Digger“ und „Not Connected“ (mit einem sehr geilen Riff) tendiert tempo- und strukturmäßig eindeutig in Richtung Dio.

Soviel Huldigung alter Meister birgt natürlich Gefahren, insbesondere den Vorwurf des bloßen Plagiats. Und natürlich ist der Vergleich mit dem Original obligatorisch, diese musikalische Klasse muss erstmal erreicht werden. Giuntini umschifft diese beiden Klippen locker, denn musikalisch gibt’s an dem Fünfer nix zu rütteln. Tony Martin am Mikro, damit ist alles gesagt, Giuntini himself ist ein Meister seines Fachs und der Rest der Truppe sorgt für den nötigen Rumms im Rhythmus. Dass Reminiszenzen an die Altmeister auch anno 2006 noch für mächtig Krawall im Gebälk sorgen, beweisen nicht zuletzt die Schweden Astral Doors mit ihren großartigen Krachern. Und genau in diese Schublade, wenn wir denn eine aufziehen müssen, würde ich dieses Projekt auch stecken. Den Groove und Spirit der guten, alten Hardrock-Tage vereint mit viel Spielfreude und einer kraftvollen Produktion – gute Musik ist einfach zeitlos.

Auch wenn im direkten Vergleich auf meiner Hitliste Astral Doors noch ne Ecke eher über die Ziellinie gehen: Harte Zeiten für den Geldbeutel der Fans der Hardrocks Marke „old fashioned“. Wie schrieb Kollege Maddin beim Empire-Review? „Ein wirklich tolles Album, das locker mit den großen Namen mithalten kann“. Das lass ich auch hier mal unterschrieben so stehen. Rockt!


Tracklist:
01. Gold Digger
02. Not Connected
03. Que Es La Vida
04. Early Warning
05. Fool Paradise
06. Tutmosis IV- Tarantula
07. Anno Mundi (The Vision)
08. Disfunctional Kid
09. Mourning Star
10. Trouble Just Keeps Coming
11. The Closest Thing To Heaven
12. Memories In The Sand
13. Tarot Warrior

Lineup:
Aldo Giuntini (g)
Tony Martin (v)
Fulvio Gaslini (b)
Ezio Secomandi (d)
Dario Pattio (k)
Fabiano Rizzi (d on “Memories In The Sand”)

DISCOGRAPHY:

1993 - I
1998 - II
2006 - III



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