Squealer-Rocks.de CD-Review
G(e)nom - Not My Enemy

Genre: Heavy Rock
Review vom: 28.01.2005
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Jawoll, das ist die richtige Mucke für hoffnungslose Nostalgiker wie meine Wenigkeit, welche die goldenen 80er noch miterlebt haben und in der Überzeugung leben, dass es, zumindest musikalisch, keine bessere Zeit mehr geben wird. G(e)nom scheint es ebenso zu gehen, jedenfalls haben sie sich der Mucke dieser Dekade vollständig verschrieben.

G(e)nom ist ein Fünfer aus deutschen Landen, genauer aus dem Köln-Bonner Raum, und "Not My Enemy" bietet traditionellen Heavy Metal, soll heißen midtempo-lastige Heavy-Stampfer mit viel Gitarrengewitter und ordentlich Melodie. Im Gegensatz zu einigen anderen Webzines, die einen solchen Nostalgietrip eher skeptisch beurteilen, kann ich den Longplayer der Band ohne Abstriche empfehlen. Mag damit zusammenhängen, dass G(e)nom die Zielgruppe unseres Webzines eben genau bedient, ist aber auch letzten Endes egal: 11 Songs und fast eine Stunde Spielzeit bietet "Not My Enemy", und Freunden insbesondere des NWOBHM dürften die Scheibe recht schnell ganz fest ins Herz schließen. Songs wie der galoppierende Opener "Soldier's Song", "Devil's Dice" (das im Intro, jetzt nicht lachen, gar an selige Jethro Tull-Zeiten erinnert) oder der schleppende, fast 8-minütige Titelsong lassen sowohl den Fuß wippen als auch den Kopf nicken. Mein persönlicher Favorit ist allerdings der lässige Groover "No Excuse" mit dezenter Saxon-Affinität.

Musikalisch gibt's an der Party nix auszusetzen, alle beteiligten Musiker beherrschen ihr Metier offensichtlich nicht erst seit gestern. Die Produktion des Silberlings kann sicherlich nicht als glattpoliert bezeichnet werden, kommt dafür aber ungeschliffen und roh rüber und versprüht den Charme des intimen Clubgigs, was jedenfalls in meinen Ohren gleichwertig ist.

Kritisch anzumerken bleibt natürlich, dass G(e)nom sich auf bewährten Terrain austoben und den Schritt über die Grenzen des Heavy Rocks tunlichst unterlassen. Andererseits tun sie das sicher nicht ohne Absicht, und auch wenn die eigene Duftmarke nicht gesetzt werden kann (wer setzt die heute noch schon) bietet "Not My Enemy" in der Schnittmenge von Maiden, Priest, Saxon, den alten Scorpions und Manowar hervorragende Kost für Anhänger eben dieses Genres. Auch wenn der absolute Killersong fehlt, liefern G(e)nom eine ausgewogene Scheibe ab, die zumindest bei unbelehrbaren Nostalgikern wie mir für etliche Umdrehungen im Player gut sein dürfte. Antesten und bestellen könnt ihr das Teil auf der Bandhomepage.


Tracklist:
01. Soldier's Song
02. Not My Enemy
03. No Excuse
04. Rock Hard
05. Freedom Fighter
06. Angeldust
07. Destroy The Wall
08. Light My Fire
09. Devils Dice
10. Purgartory Blues
11. Bonus Track

Anspieltipps: Soldier's Song, Not My Enemy, No Excuse, Devils Dice

Line-Up:
Conny Schmitt - Gesang
Marius Schött - Gitarre
Martin Zienke - Gitarre
Stephan Küchler - Schlagzeug
Torsten Pilz - Bass

DISCOGRAPHY:

2003 - Life Is Great
2005 - Not My Enemy


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G(e)nom - Not My Enemy (CD-Review)

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