Squealer-Rocks.de CD-Review
Fatal Force - Fatal Force

Genre: Hard Rock / Heavy Rock
Review vom: 27.04.2006
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Oh oh, ich rechnete mit dem Schlimmsten. Eine neue Scheibe von Torben Enevoldsen, dessen letzter Solo-Output selbst unsere Prog-Kreatur Maddin vor Rätsel gestellt hatte. Okay, jetzt kommt der dänische Meister-Klampfer in Band-Form rüber, vielleicht geht das ja besser für den Durchschnitts-Fan.

Obwohl: Wirklich eine Band ist Fatal Force dann doch nicht, eher eins der in Mode gekommenen Projekte. An der Schießbude tobt sich Daniel Flores aus, der unter anderem auch schon bei Faro oder Mind’s Eye sein Geld verdiente. Für das Mikro allerdings hat Enevoldsen wirklich voll in den Topf am Ende des Regenbogens getroffen, denn Mats Leven liefert auf diesem Longplayer wahrlich eine Meisterleistung ab. Ein Unbekannter ist der Mann dank seiner Jobs unter anderem bei Therion oder Treat ohnehin nicht mehr, aber mit der Leistung auf „Fatal Force“ katapultiert er sich direkt an die internationale Spitze. Zwischen Coverdale-Blues und Harnell-Höhen deckt der Mann wirklich alles ab, was der Rock-Schreihals von Format drauf haben sollte. Hört euch nur mal „Out Of Fuel“ an: Um eine solche Palette an Tonlagen und vor allem Stimmungen abzudecken, sind gemeinhin drei Sänger erforderlich – oder eben ein Mats Leven. Großartig!

Enevoldsen himself ist ein Zauberer auf den 6 Saiten, auch darüber müssen wir uns nicht lange auslassen. Dementsprechend sind die 10 Nummern auf „Fatal Force“ natürlich gespickt mit begeisternden Soli und Einlagen, die aber – und damit sammelt die Scheibe dann wirklich Pluspunkte – nie zum Selbstzweck werden. Enevoldsen hat es geschafft, griffige und packende Hardrock- bzw. Metal-Songs zu schreiben, bei denen eben die Nummer im Vordergrund steht und nicht das Ego der Musiker. Dementsprechend bedienen Songs wie der packende Opener „Caveman“ oder das Riff-Monster „Everyone“ die Schnittmenge zwischen Hardrock und Metal und liegen damit in der skandinavischen Tradition beispielsweise von Pretty Maids oder den modernen TNT. „Domino“ mit seiner außergewöhnlichen Gitarren-Arbeit erinnert stellenweise gar an die Götter von Crimson Glory, während die ruhigen Nummern wie „The Only One“ an britische Rock-Kunst im Stile von Gary Barden angelehnt ist.

Ein vielschichtiges Album also, auch wenn „Fatal Force“ nicht ganz die Klasse der Meisterwerke der genannten Bands erreicht, zumindest im Bezug auf die Kompaktheit der Songs. Muss nicht unbedingt ein Nachteil sein, denn wenngleich nicht alle 10 Songs in Punkto Hooklines gleich beim ersten Durchlauf zünden, gleicht Enevoldsen diesen „Nachteil“ durch teilweise ungewöhnliche Song-Strukturen aus, die „Fatal Force“ auch nach mehrmaligem Hören abwechslungsreich und spannend halten.

Werfen wir noch einen Blick auf die Produktion und nennen den Namen Tommy Hansen, damit ist eigentlich alles gesagt. Es drückt, es schiebt, es pumpt, die Gitarren schneiden wie Rasiermesser – geht nicht besser.

Bleibt als Fazit: War Enevoldsens Solo-Projekt noch für den Durchschnitts-Banger kaum geeignet, zeigt er auf „Fatal Force“, dass er sehr wohl auch Amateure wie mich begeistern kann. Und mit Mats Leven am Mikro hat er sich einen ins Bott geholt, der mich stellenweise schon fassungslos zurück lässt. Tolles Album, Kaufempfehlung insbesondere für Fans von Dänen-Power a la Pretty Maids oder TNT. Bitte mehr davon!


Tracklist:
01. Caveman
02. Domino
03. Far Away
04. No Question
05. Out Of Fuel
06. Let Me Know
07. Everyone
08. Insanity
09. The Only One
10. Eye To Eye

Lineup:
Mats Leven (vocals)
Torben Enevoldsen (guitar, bass, keys)
Daniel Flores (drums)

DISCOGRAPHY:

2006 - Fatal Force

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