Squealer-Rocks.de CD-Review
Within Temptation - The Heart Of Everything

Genre: Symphonic Metal
Review vom: 09.03.2007
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Tja, der Job bei SQUEALER-ROCKS hat unangenehme Seiten. Irgendwie reißt sich keiner darum, das neue Album von Within Temptation zu besprechen, und so bleibt die Scheibe an mir hängen – an einem überaus skeptischen und, zugegebenermaßen, in dem Genre eher unbeleckten Amateur-Schreiberling.

Ich sollte an dieser Stelle gestehen, nie wirklich ein Fan dieser Kapelle gewesen zu sein. Für meine Begriffe war’s einfach zu viel von allem: Zuviel Bombast, zuviel Kitsch, zuviel trommelfellzerstörender Gesang. Keine guten Voraussetzungen also für „The Heart Of Everything“, aber wie so oft im Leben hilft manchmal nur Zwang: Zumindest die erste Hälfte der Scheibe hat mich förmlich umgehauen!

Wenn der Opener „The Howling“ richtig losgelassen wird, fällt als erstes der Sound ins … öhm … Ohr: Mächtig! Kein Wunder, hat Mixer Stefan Glaumann u.a. auch schon Rammsteins “Mutter” den nötigen Rumms verpasst – nicht zu überhören. Was dagegen die Songs angeht, so hat sich natürlich nicht viel geändert bei der Truppe um Frontfrau Sharon den Adel: Orchestraler Bombast-Rock mit Gothic-Anstrich bestimmt auch auf „The Heart Of Everything“ den Sound, und dennoch: Im Vergleich zu den Vorgängeralben kommt der neueste Output direkter aus dem Quark und geht einen Tick härter nach vorne, hervorragend nachzuhören am Titelstück. „The Heart Of Everything“, getragen von einem klasse Riff, ist ein richtig straighter Rocker geworden, bei der von Adel durch die tiefere Stimmlage zumindest für meine Ohren wesentlich entspannter klingt.

„Our Solemn Hour“ dagegen ist Bombast pur, hier fährt der Sechser nun wahrlich alles auf, was man in einen Song packen kann und landet am Ende einen echten Gehörgangkraller, tiefgründig, vielschichtig und eingängig. Groß! Dieses Prädikat gilt für etliche Songs der Scheibe, die sich allerdings, zumindest für meine Ohren, weitestgehend im ersten Teil des Silberlings aufhalten. Insbesondere die erste mitreißende Single „What Have You Done“, bei der Life Of Agony-Vorturner Keith Caputo mitmischt, und die nachfolgende Ballade „Frozen“ dürften die Charts (zurecht) im Sturm knacken – und mal ehrlich, eigentlich sollten wir froh sein, wenn eine „wirkliche“, gewachsene Rock-Band den gecasteten Bohlen-Prostituierten von der Spitze der Charts mal den Effe zeigt. Okay, anderes Thema …

Ziehen wir ein Fazit: „The Heart Of Everything“ ist ein klasse Album geworden, da gibt es kein vertun. Vielleicht härter als die Vorgänger, vielleicht düsterer, aber sicher auch tiefgründiger und vielschichtiger. Wenngleich die Power von „The Heart Of Everything“ schon beim ersten Durchlauf wirkt, zeigt sich die Akribie und die Detailverliebtheit von Nummern wie „Our Solemn Hour“ erst nach mehreren, spannenden Runden auf dem Kopfhörer. Deshalb sollten ruhig auch Skeptiker wie meine Wenigkeit mal ein Ohr riskieren – auf das ihr bekehrt werdet. Und, um den Bogen zum Anfang zu schlagen: Manchmal entpuppen sich die unangenehmen Seiten am Ende als überraschend angenehm!

Tracklist:

01. The Howling
02. What Have You Done
03. Frozen
04. Our Solemn Hour
05. The Heart Of Everything
06. Hand Of Sorrow
07. The Cross
08. Final Destination
09. All I Need
10. The Truth Beneath The Rose
11. Forgiven

Veröffentlichung: 09.03.2007

Line-Up:

Sharon den Adel (vocals)
Robert Westerholt (guitar)
Ruud Adrianus Jolie (guitar)
Jeroen van Veen (bass)
Martijn Spierenburg (keys)
Stephen van Haestregt (drums)

DISCOGRAPHY:

1997 - Enter
2000 - Mother Earth
2003 - Mother Earth (Re-Release)
2004 - The Silent Force
2007 - The Heart Of Everything

SQUEALER-ROCKS Links:

Within Temptation - The Heart Of Everything (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren